CAMBRIDGE (dpa) – Untersuchungen des Magen-Darm-Trakts sind oft aufwändig und für Patienten unangenehm. Nun stellen US-Forscher ein Verfahren vor, dass in einigen Fällen eine Alternative bieten könnte.
Ein verschluckbarer Sensor könnte künftig Magenblutungen und andere Probleme des Verdauungstrakts diagnostizieren. US-Forscher haben einen entsprechenden Prototypen gebaut, in dem genetisch veränderte Bakterien eingeschlossen sind. Die Bakterien leuchten auf, wenn sie mit Blut in Kontakt kommen, berichten Forscher um Mark Mimee vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (Massachusetts, USA) im Fachblatt «Science». Sie haben den Bakteriensensor an Schweinen getestet. Er könne so angepasst werden, dass die Bakterien auch andere Moleküle - und damit andere Erkrankungen - nachweisen.
Ein Vorteil des Verfahren sei, dass der Darm mit einer solchen Kapsel unter natürlichen Bedingungen untersucht werden könne, schreiben Peter Gibson und Rebecca Burgell von der Monash University in Melbourne (Australien) in einem Kommentar zu der Studie, der ebenfalls in «Science» veröffentlicht ist. Wolle man üblicherweise etwa den Dickdarm untersuchen, müsse man zuvor eine Darmreinigung machen, die die normale Physiologie unterbreche. Gibson und Burgell gehören zu einem Forscher-Team, das Anfang des Jahres eine ähnliche Kapsel zur Messung von Gasen im Darm vorgestellt hat.