Schleimplage führt zu Fischarten-Rückgang im Marmarameer

Ein Mensch raucht in der Nähe des Marmara-Meeres in Istanbul. Foto: epa/Erdem Sahin
Ein Mensch raucht in der Nähe des Marmara-Meeres in Istanbul. Foto: epa/Erdem Sahin

ISTANBUL: Vor etwa drei Jahren begann im türkischen Marmarameer eine Massenvermehrung schleimbildender Algen. Analysen zeigen, dass die Umweltkatastrophe noch immer nicht überstanden ist und weiter das Leben in dem Binnenmeer bedroht.

Die Vielfalt der Fischarten im Marmarameer hat Forschern zufolge innerhalb weniger Jahre deutlich abgenommen. Seit Beginn der Massenvermehrung schleimbildender Algen in dem türkischen Binnenmeer im Jahr 2021 sei die Fischarten-Vielfalt um etwa 25 Prozent geschrumpft, sagte Mustafa Sari, Professor für Wasserressourcenmanagement laut einem Bericht des Senders TRT am Freitag. Die Bestände häufig gefangener Spezies wie Sardelle, Stöcker, Makrele und Sardine seien um ungefähr 20 Prozent zurückgegangen.

Gleichzeitig hätten sich Zahl und Biomasse von Fischen wie Haien und Rochen nahezu verdoppelt. Die Erkenntnisse sind dem Bericht zufolge Ergebnis eines Projekts, das die Auswirkungen der Umweltkatastrophe untersucht. Um die Fischbestände und die biologische Vielfalt zu schützen, brauche es Schutzgebiete im Marmarameer und ein ökosystembasiertes Fischereimanagement, so Forscher Sari.

Meeresschleim ist das Ausscheidungsprodukt bestimmter Algen. 2021 bedeckte er etwa an der Küste Istanbuls die Wasseroberfläche. Die Algen vermehren sich laut Experten etwa bei höheren Temperaturen, unbehandeltem Abwasser, das direkt ins Meer abgelassen wird und geringer Fließgeschwindigkeit. Auch derzeit ist Meeresschleim wieder stellenweise im Marmarameer sichtbar.

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