Russlands Verteidigungsminister wohnt Militärparade Nordkoreas bei

Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un (C) stößt mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu (L) bei einem Empfang für den Minister und seine Militärdelegation in Pjöngjang an. Foto: epa/Kcna
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un (C) stößt mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu (L) bei einem Empfang für den Minister und seine Militärdelegation in Pjöngjang an. Foto: epa/Kcna

PJÖNGJANG: Nordkorea hat im Beisein des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu bei einer nächtlichen Militärparade erneut Stärke demonstriert und möglicherweise neu entwickelte Waffensysteme gezeigt. Zum 70. Jahrestag des Endes im Koreakrieg führte das Regime von Machthaber Kim Jong Un neben Interkontinentalraketen (ICBM), die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können, auch neuartige Kampf- und Aufklärungsdrohnen vor, wie staatliche Medien am Freitag berichteten.

Auf wenig später von Russlands Verteidigungsministerium veröffentlichten Aufnahmen ist zu sehen, wie Schoigu die Parade auf dem mit Scheinwerfern hell erleuchteten Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang neben Kim stehend von einer Tribüne aus verfolgt. Zudem hielt Schoigu demnach eine Rede vor Kim und ausgewählten nordkoreanischen Vertretern.

Nordkorea ist wegen seines Atomraketenprogramms international weitgehend isoliert. Dass eine ranghohe russische Delegation unter Führung von Schoigu an der Parade im Zentrum Pjöngjangs teilnahm, weckt weltweit Sorgen über eine verstärkte militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea. Neben Schoigu wohnte auch Li Hongzhong, Mitglied des chinesischen Politbüros, der Militärparade bei, wie staatliche nordkoreanische Medien weiter berichteten.

Schoigu hatte sich zuvor mit Machthaber Kim über «Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse im Bereich der nationalen Verteidigung und Sicherheit sowie über das regionale und internationale Sicherheitsumfeld» verständigt, wie staatliche Medien berichteten. Außerdem nahm Kim Schoigu zu einer Waffenausstellung mit.

Nordkorea wird seit den 1950er Jahren von der Kim-Dynastie diktatorisch geführt. Der 27. Juli, der das Ende des Korea-Kriegs markiert, wird in Pjöngjang als Tag des Sieges begangen. Der Krieg endete mit einem Waffenstillstand, der Korea entlang des 38. Breitengrads in zwei Staaten teilt. In dem Krieg von 1950 bis 1953 sollen zwischen zwei und vier Millionen Koreaner getötet worden sein.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.