Psychologen raten Nationalspielern zum «Ausklinken»

Der deutsche Nationalspieler Sebastian Rudy bei seiner Rückankunft aus Russland am Flughafen München. Foto: epa/Lukas Barth
Der deutsche Nationalspieler Sebastian Rudy bei seiner Rückankunft aus Russland am Flughafen München. Foto: epa/Lukas Barth

BERLIN (dpa) - Nach dem frühen Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland raten Psychologen den Fußballern sich eine Auszeit zu gönnen.

Die Spieler sollten sich jetzt erstmal ein bis zwei Wochen «komplett rausklinken», empfiehlt Oliver Stoll, Sportpsychologe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. «Das ist eine normale Reaktion, die durchaus auch so geplant ist und gebraucht wird.» Ein soziales Netz aus Familie und Freunden sei für die Spieler jetzt wichtig.

Mit einer 0:2-Niederlage gegen Südkorea war das DFB-Team am Mittwoch schon in der Vorrunde aus dem Wettbewerb ausgeschieden. «Die Spieler sind Verlieren durchaus gewohnt», sagt Stoll. Das Ausscheiden aus der WM sei aber ein besonderes Ereignis mit großer Medienaufmerksamkeit.

Sportpsychologin Jeannine Ohlert von der Deutschen Sporthochschule Köln hält es für wichtig für die Mannschaft, das gemeinsam abzuarbeiten und aus dem Misserfolg zu lernen. Ob sich die Fußballer auch in sozialen Medien zurückhalten sollten, hält sie für Typsache. «Ich würde mich eher bedeckt halten.» Die Spieler sind seit Donnerstag wieder in Deutschland, am Nachmittag landete ihre Maschine am Flughafen Frankfurt.

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Michael Ritsche 30.06.18 13:55
Das einzige was den Damen und Herren ...
vom DFB schwer fällt ist der Verzicht auf die erhofften finanziellen Zuwendungen.Die,sich die Nationalmannschaft nun nicht Einsacken kann.
Da braucht es schon seelische Unterstützung.
Jürgen Franke 29.06.18 17:56
Es gibt sicherlich noch einen
Empfang beim Bundespräsidenten, um dann das Thema endlich schnell zu vergessen. Es liegt an uns, dass wir diese wichtigste Nebensache der Welt, immer überbewertet haben. Das Bedauern der Fans, die nach Russland gefahren sind, hält sich bei mir in Grenzen
Hans Roland 29.06.18 15:38
"Ausklinken"
absurd,die Nationalflaschen haben sich nie eingeklinkt.Wünschte mit eine Spende aller Spielerhonorare der Deutschen WM Mannschaft für soziale Zwecke.Man muß auch Ehrenvolle Niederlagen akzeptieren.Die Japanische Methode "Harakiri" muß es nicht sein...! Aber ala China,in einem vollen Stadion Einzel Bekenntisse zum Versagen und Verbeugung vor den Fans.Viele Fans haben sich die Reise nach Russland vom Munde abgespart um diese Grottenkicks zu ertragen.