MALÉ: Die Partei des prochinesischen Präsidenten Mohamed Muizzu hat auf den Malediven die Parlamentswahl gewonnen. Laut vorläufigen Resultaten der Wahlkommission vom Montag holte sie sich mehr als zwei Drittel der 93 Sitze. Muizzu will stärker mit China kooperieren und hatte zuvor keine Mehrheit im Parlament.
China will in der strategisch wichtigen Region Einfluss - wie auch der asiatische Rivale Indien. Muizzu war erst im Oktober zum neuen Präsidenten in dem tropischen Urlaubsparadies gewählt worden. Er hatte sich gegen den Indien-freundlichen bisherigen Präsidenten Ibrahim Solih durchgesetzt und versprochen, die Präsenz von einigen Dutzend indischer Armeeangehöriger auf dem Inselstaat zu beenden.
Das chinesische Außenministerium signalisierte Pekings Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Man respektiere die Wahl der Menschen auf den Malediven und wolle den Austausch und die Kooperation in verschiedenen Bereichen ausbauen, sagte Sprecher Wang Wenbin am Montag.
Traditionell lagen die Malediven im Einflussgebiet Indiens. Das Land im Indischen Ozean ist wegen seiner Strände, Lagunen und Riffe ein beliebtes Touristenziel. Die Inseln sind durch den wegen des Klimawandels steigenden Meeresspiegel stark gefährdet.