Polizei-Unterschlagungsskandal zieht Kreise

Ein polizeiinterner Unterschlagungsfall hat Thailands nationalen Polizeichef auf den Plan gebracht. Foto: The Nation
Ein polizeiinterner Unterschlagungsfall hat Thailands nationalen Polizeichef auf den Plan gebracht. Foto: The Nation

LOEI: Der Betrugs- und Unterschlagungsskandal bei der Polizei in Loei im Nordosten des Landes zieht weitere Kreise und es scheinen die ersten Köpfe zu rollen. So ließ Thailands nationaler Polizeichef Pol. Gen. Chakthip Chaijinda drei höhere Polizeibeamte vom Dienst suspendieren, die an dem Fall beteiligt sein sollen.

Im Mittelpunkt des polizeiinternen Kriminalfalles, bei dem 192 Polizisten um insgesamt 240 Millionen Baht bestohlen wurden, steht der ehemalige Polizeichef der Nordostprovinz, Pol. Maj. Gen. Suthip Palitkusolthat. Fünfzehn weitere höhere Beamte wurden bis zur Aufnahme weiterer Ermittlungen auf inaktive Posten in die Zentrale der Königlich Thailändischen Polizei strafversetzt, darunter auch der stellvertretende Polizeichef der Region 4, Pol Maj. Gen. Thanasak Ritthidechpaboon. Vorübergehend vom Dienst freigestellt wurden der stellvertretende Befehlshaber der Polizei in Phang-nga, Pol. Col. Chayawuth Chansomboon, der Vernehmungsleiter der Provinz Loei, Pol., Col. Udon Chukon, der zuvor die polizeiliche Spargemeinschaft Loei verwaltete, sowie der Bezirksinspektor von Chum Phae in Loei, Pol. Lt. Col. Krissada Nitiphot.

Suthip wurde bereits am 17. August vorübergehend vom Dienst suspendiert. Die Ermittlungen bestätigten den Vorwurf gegen ihn, 240 Millionen Baht aus dem Fonds der polizeilichen Spargemeinschaft in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Die mutmaßliche Unterschlagung soll mit einem Investitionsbetrug in Verbindung stehen, der den Einwohnern der Provinz fast eine Milliarde Baht gekostet hatte.

Ein weiterer Hauptverdächtiger ist Thiyada Wipaworakan, ein ehemaliger Gerichtsbeamter in Chiang Mai und Khon Kaen, der Gerichts- und Polizeibeamte geködert haben soll, sich in zweifelhaften in Aktieninvestments zu beteiligen.

Sowohl Suthip als auch Thiyada trafen bereits mit der Polizei zusammen und haben die Anklage gegen sie bestätigt.

Zwischenzeitlich hat der Justizstaatssekretär Sarawut Benjakul Berichte zurückgewiesen, dass auch drei Richter in dem Betrugs- und Unterschlagungsskandal beteiligt und zurückgetreten seien. Seine Behörde werde keine Missetäter schützen, erklärte er in „The Nation“ und fügte hinzu, dass er alles in seiner Macht getan habe, um die Ermittlungen voranzubringen. Nach Aussage eines Informanten seiner Behörde sei eine Untersuchungs- und Disziplinarkommission beauftragt worden, Vorwürfe, einschließlich Beschwerden von Polizeibeamten, zu untersuchen und Disziplinarmaßnahmen einzuleiten. Dies habe zur Entlassung von zwei Gerichtsbeamten geführt.

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Norbert Kurt Leupi 20.09.18 08:55
Skandal zieht Kreise
Kurz und bündig : Alles verändert sich und doch bleibt alles gleich ! Darum kann man Menschen nicht vertrauen ; entweder man kennt sie nicht oder man kennt sie zu gut !