Polizei beendet Party ininoffiziellem Nightlife Hotspot

Ein Großaufgebot der Polizei stattete in der letzten Nacht dem Nachtmarkt Tree Town in der Soi Buakhao einen Besuch ab. Foto: Steve B.
Ein Großaufgebot der Polizei stattete in der letzten Nacht dem Nachtmarkt Tree Town in der Soi Buakhao einen Besuch ab. Foto: Steve B.

PATTAYA: Auch wenn mit der vierten Phase der Lockerung der Corona-Beschränkungen langsam wieder Alltag im Seebad einkehrt, bleiben die Bar- und Entertainmentviertel der einstigen Nightlife-Hauptstadt des Landes weiter dunkel. Doch Pattaya wäre nicht Pattaya, wenn es nicht auch diesbezüglich Lokalitäten in der Stadt gäbe, in denen man sich die gesetzlichen Schlupflöcher geschickt zu Nutze macht. Bisher zumindest. Denn einer der beiden inoffiziellen „Nightlife Hotspots“ erhielt am Dienstag in den Abendstunden Besuch vom Auge des Gesetzes. Ein Großaufgebot der Polizei riegelte das Gebiet rund um den Nachtmarkt „Tree Town“ ab, der sich in den letzten Monaten zu einem (von zwei...) inoffiziellen Nightlife Hotspots entwickelt hat.

Abend für Abend zieht der Nachtmarkt mit dem Baum im Logo hunderte ausländische Nachtschwärmer an, die hier zu fetzigen DJ-Klängen ungeniert alkoholische Getränke in der Öffentlichkeit konsumieren und mit freischaffenden thailändischen Damen flirten, die hier ebenso zahlreich erscheinen, weshalb er von vielen augenzwinkernd als „Open-Air Insomnia“ bezeichnet wird, angelehnt an die wohl populärste, doch seit mehr als drei Monaten zur Unterdrückung der Covid-19-Ausbreitung geschlossene „Aufreiß-Diskothek“ der Touristenmetropole in der Walking Street.

Das Konzept: Alkohol wird im Einklang mit dem Gesetz nur zum Mitnehmen und zum Daheimverzehr von kleinen Bars verkauft, Musik aus der Konserve abgespielt und Sitzmöglichkeiten aufgebaut. Die Besucher wiederum nehmen Platz und genießen ihre Drinks an Ort und Stelle, während das Auge des Gesetzes bisher aus gewissen Gründen über den Verstoß gegen das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit hinweg blickte.

Damit scheint jetzt erstmal Schluss zu sein. Denn neben hunderten Verwarnungen und Platzverweisen an das ausländische und einheimische Publikum wurden letzte Nacht auch mehrere Restaurants rund um den Tree Town Night Market geschlossen, denen das Auge des Gesetzes unterstellt, sich mehr auf den Verkauf von Alkohol als von Speisen zu konzentrieren. Sie sollen erst wieder Gäste empfangen dürfen, wenn die Regierung grünes Licht zur Öffnung von Bars, Kneipen und allen anderen mit dem Nachtleben in Verbindung stehenden Betrieben gibt. Und das kann beim bisherigen Stand der Entwicklungen voraussichtlich noch dauern.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Norbert Kurt Leupi 17.06.20 14:22
Party beendet
Jetzt geht`s langsam zu weit , wenn TH`s letztes " höchstes Gut " , der Sanuk , verboten wird ! Die Kunst der Thai`s war doch bis anhin , das Leben beschränkt ernst zu nehmen , ohne aber den Spass zu verlieren ! Was bleibt schlussendlich zurück in den Hochburgen des Jubels, Trubels und Heiterkeit ?
Klaus Olbrich 17.06.20 13:32
Pattaya lebt vom Nachtleben und von den Märkten, ganz gleich ob Nachts oder anders.
Es wird an anderer Stelle wieder was Neues öffnen und erstmal geduldet und dann wieder beendet werden.
Ich denke, man sollte die Bars und Lokalitäten wieder unter gewissen Auflagen öffnen.
Die Menschen sind nicht bloed und werden auf sich selbst achten.
Keiner wird wissendlich sein Leben selbst gefährden und man ist ja wohl erwachsen genug, sich Verfehlungen sehr gut überlegen.
Ingo Kerp 17.06.20 13:22
Der CCSA-Sprecher hat in 2 TV Interviews in thai und englisch am Montag darauf hingewiesen und begründet, warum das sog. Nachtleben weiterhin geschlossen ist. Soweit verständlich, das diese Regelung thailandweit und somit auch für Pattaya gilt. Das getrunkene Bier im Tree Town koennte für Wirt und Konsument, nach der Polizeiaktion, teuer werden.
Thomas Thoenes 17.06.20 11:37
Und wieder ein...
Wer hätte das ahnen können? Vergnügungsbetriebe bleiben zu aber Restaurants dürfen Essen und Alkohol verkaufen. Das die Lücke der Bars von den Restaurants gefüllt wird war doch so klar wie der Himmel seit dem Flugverbot. Jetzt wird sich die ganze Sache einfach verlagern in den nächsten Stadtteil in der Hoffnung das die Vergnügungsbetriebe wieder öffnen dürfen bevor alle Stadtteile aufgebraucht und alle Restaurants geschlossen sind.