Bojen sorgen für Spannungen

Philippinen setzen im umstrittenen südchinesichen Meer Bojen aus

Die philippinische Küstenwache BRP Melchora Aquino manövriert während einer Seeübung im umstrittenen Südchinesischen Meer.Foto: epa/Francis R. Malasig
Die philippinische Küstenwache BRP Melchora Aquino manövriert während einer Seeübung im umstrittenen Südchinesischen Meer.Foto: epa/Francis R. Malasig

MANILA: Die Philippinen haben angesichts der Spannungen mit China in umstrittenen Gebieten im Südchinesischen Meer große Meeresbojen installiert. Damit solle die Souveränität des Landes gewahrt und geschützt werden, teilte die philippinische Küstenwache am Montag auf Facebook mit. Die Bojen, die mit der philippinischen Flagge und den lokalen Namen der Gebiete gekennzeichnet sind, wurden demnach in fünf Gebieten ausgesetzt. An einem Riff namens Whitsun, das lokal als Julian Felipe Riff bekannt ist, sei dabei ein Schiff der chinesischen Küstenwache den philippinischen Schiffen bis auf zwei Seemeilen gefolgt, sagte ein Sprecher der Küstenwache.

«Spannungen und Gebietsstreitigkeiten entstehen, weil die Grenzen auf dem Meer nur imaginäre Linien sind, die auf dem Wasser gezeichnet werden», sagte der Kommandant der Küstenwache, Admiral Artemio Abu. «Diese imaginären Linien verschieben und verändern sich mit jeder Perspektive, jeder Karte und jeder Nation, die ihre eigenen Interessen hat.» Mit den Bojen werde jeder, der diese Seerouten und Seewege befährt, gewarnt, dass er philippinisches Hoheitsgebiet betrete, teilte er weiter mit. Insgesamt haben die Philippinen seit 2022 nun zehn Bojen ausgesetzt, weitere sechs sollen noch im Laufe des Jahres folgen.

Die Installation der Bojen erfolgte Beobachtern zufolge vor dem Hintergrund des zunehmend aggressiven Vorgehens Chinas in den Gewässern. Im vergangenen Monat wurden mehr als 100 chinesische Schiffe gesichtet, die sich über eine Woche lang in der Nähe des Julian Felipe Riffs aufhielten. Dabei blockierten die chinesischen Schiffe die Schiffe der philippinischen Küstenwache, während diese auf Patrouille waren.

China reklamiert praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Allerdings beanspruchen dort auch die Philippinen, Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei Gebiete. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies die Gebietsansprüche 2016 zurück. China ignoriert das Urteil aber.

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