Van der Bellen warnt vor Zerstörung der EU

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Foto: epa/Florian Wieser
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Foto: epa/Florian Wieser

WIEN (dpa) - Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen warnt vor einem selbst verschuldeten Bedeutungsverlust der Europäischen Union. Europa müsse sich entscheiden: «Wollen wir weitermachen wie bisher und zusehen, wie die EU und damit Österreich auf der Weltbühne an Bedeutung verlieren?», fragte er in einem per E-Mail geführten Interview der österreichischen Nachrichtenagentur APA. «Oder wollen wir ein starkes Europa, das in der Welt gehört wird, weil es mit einer Stimme spricht?» Europa stehe an einem Scheideweg, bilanzierte er.

Van Bellen forderte mehr Zusammenhalt in Europa: «Eine Zerstörung der Union würde die einzelnen Nationalstaaten wie ein Schiff ohne Steuer auf hoher See Wind und Wellen aussetzen und letztlich neue Armut in Europa bedeuten.»

Als größte Herausforderungen für den österreichischen EU-Ratsvorsitz nannte van Bellen den Beginn eines möglichen Handelskriegs der USA mit der EU und China, die Klimakrise und die Migrationsfrage. «In all diesen Fragen muss die EU zusammenstehen und gemeinsam vorgehen. Das ist beim Handelskrieg erfreulicherweise der Fall, bei der Klimakrise tun wir alle zu wenig und bei der Migration besteht die Gefahr eines Dominoeffektes durch nationale Alleingänge», betonte er.

Österreich hat am 1. Juli von Bulgarien den EU-Ratsvositz übernommen.

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