Kim Jong Un fordert Ausbau der Raketenproduktion

Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un (2-R) bei der Inspektion größerer Munitionsfabriken an einem ungenannten Ort in Nordkorea. Foto: epa/Kcna
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un (2-R) bei der Inspektion größerer Munitionsfabriken an einem ungenannten Ort in Nordkorea. Foto: epa/Kcna

SEOUL: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat eine deutliche Erhöhung der Raketenproduktion durch die einheimische Rüstungsindustrie gefordert. Verstärkte Front- und Raketeneinheiten sowie militärische Einsatzpläne erforderten die Massenproduktion von Raketen, wurde Kim am Montag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert. «Das Qualitätsniveau der Kriegsvorbereitungen hängt von der Entwicklung der Munitionsindustrie ab.» Es sei ein wichtiges Ziel, die bestehende Produktionskapazität drastisch auszubauen.

Kim inspizierte den Berichten zufolge am Freitag und Samstag größere Rüstungsfabriken, darunter jeweils eine Anlage für taktische Raketen, für Raketenfahrzeuge mit Abschussvorrichtung sowie für Raketenwerfer-Munition. Das Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms, das besonders von den USA und ihren asiatischen Verbündeten Südkorea und Japan als direkte Bedrohung gesehen wird, internationalen Sanktionen unterworfen.

Zuletzt hatte Kim Jong Un bereits mehrere Waffenfabriken besucht. Bei einer Sitzung der zentralen Militärkommission der herrschenden Arbeiterpartei hatte Kim zudem zu einer stärkeren Bereitschaft für einen Krieg auf der koreanischen Halbinsel aufgerufen.

Die Spannungen haben zuletzt wieder deutlich zugenommen. Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Die USA und Südkorea vereinbarten im April, ihre militärische Zusammenarbeit zu verstärken und unter anderem auch ihre gemeinsamen Militärübungen auszubauen.

Kims Inspektionsbesuch erfolgte vor dem Beginn neuer Militärübungen beider Länder. Am Montag kündigten sie an, dass ihr elftägiges großes Sommermanöver «Ulchi Freedom Shield» (UFS) am 21. August beginnen werde. Die Übungen basierten auf Szenarien, die «diverse Bedrohungen im Sicherheitsumfeld» widerspiegelten. Ihr Zweck sei es, die Verteidigung und Reaktionsfähigkeit der Allianz zu stärken. Nordkorea wirft beiden Ländern regelmäßig vor, mit ihren Übungen einen Angriff vorzubereiten - was von Seoul und Washington bestritten wird.

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