Untersuchung der Rolle der Ukraine bei Abschuss MH17

DEN HAAG (dpa) - Das niederländische Parlament hat eine Untersuchung gefordert, um die Rolle der Ukraine bei der Katastrophe von Passagierflug MH17 aufzuklären. Die Regierung solle klären, warum Kiew damals den Luftraum über dem umkämpften Osten des Landes nicht für zivile Flugzeuge gesperrt hatte, beschloss die Zweite Kammer des Parlaments am Dienstagabend in Den Haag einmütig.

Die Boeing der Malaysia Airlines war im Juli 2014 über der Ostukraine von einer Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet, die meisten kamen aus den Niederlanden.

Die Buk-Rakete kam nach internationalen Ermittlungen aus Russland. In dem Abschussgebiet lieferten sich damals pro-russische Rebellen und ukrainische Regierungstruppen heftige Kämpfe. Bereits 2015 stellte der niederländische Untersuchungsrat für Sicherheitsfragen fest, dass die Ukraine den Luftraum hätte schließen müssen. Russland weist jegliche Beteiligung an dem Abschuss zurück.

Außenminister Stef Blok sicherte dem Parlament zu, dass die Regierung die Möglichkeit einer Untersuchung prüfen werde. «Das ist aber keine einfache Aufgabe», sagte er.

Das niederländische Parlament hatte zuvor auch die Ukraine scharf kritisiert, weil sie im September bei einem großen Gefangenenaustausch mit Russland einen Offizier nach Russland ausreisen ließ. Er gilt als Verdächtiger beim Abschuss des Fluges MH17.

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