Neues aus der Raumfahrt am Samstag

Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls
Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls

Fast acht Stunden im All: Kosmonauten verlegen Kabel an Raumstation

MOSKAU: Bei einem fast achtstündigen Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS haben zwei Kosmonauten erste Arbeiten am neuen russischen Forschungsmodul absolviert. Allerdings hätten die beiden Raumfahrer Oleg Nowizki und Pjotr Dubrow nicht alle geplanten Aufgaben erledigen können, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Samstag mit. Das solle nun beim nächsten Weltraumspaziergang am kommenden Donnerstag nachgeholt werden. Insgesamt sind elf Außeneinsätze in den nächsten Monaten geplant.

Der US-Raumfahrtbehörde Nasa zufolge wurde aber das Hauptziel des Ausstiegs ins All erreicht - Stromkabel am neuen Modul «Nauka» (Wissenschaft) mit dem Modul «Sarja» (Morgenröte) zu verbinden. Damit könne «Nauka» mit Strom aus dem US-Segment der ISS versorgt werden. «Alles ist in Ordnung», twitterte Roskosmos. Der Einsatz in der Schwerelosigkeit dauerte 7 Stunden und 54 Minuten.

Dabei bewies der russische Kosmonaut Dubrow, dass er selbst im schweren Raumanzug durchaus schnell reagieren kann: Er schnappte die Abdeckung eines Steckers, die in den Weltraum zu fliegen drohte.

Kurz nach der Ankunft von «Nauka» an der ISS Ende Juli war es zu einem Zwischenfall gekommen. Die Triebwerke des Moduls hatten sich ungeplant angeschaltet. Dadurch war die gesamte ISS in Bewegung geraten. «Nauka» ist als Mehrzweckmodul vorrangig für die Forschung gedacht. Es sollte eigentlich schon 2007 ins Weltall gebracht werden.


Russland will Arbeiten am Weltraumbahnhof Wostotschny 2022 beenden

WOSTOTSCHNY: Nach mehreren Korruptionsfällen und Pannen will Russland die Bauarbeiten an seinem Weltraumbahnhof Wostotschny nächstes Jahr beenden. «Im Jahr 2022 müssen wir den Bau abschließen», sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstag der Agentur Interfax zufolge. «Dann werden wir mit Tests aller Systeme beginnen.» Nach Angaben des Kreml informierte sich Präsident Wladimir Putin persönlich über den Stand der Arbeiten.

Der Weltraumbahnhof liegt rund 6000 Kilometer östlich von Moskau und ist seit ungefähr fünf Jahren teilweise in Betrieb. Von dort starten bislang nur Sojus-Raketen ins All. Damit auch Raumschiffe neueren Typs wie die Angara abheben können, werden weitere Startrampen gebaut. Diese Anlagen sollten eigentlich schon längst stehen. Rogosin zufolge soll die Trägerrakete Angara nun Ende 2023 ins Weltall starten.

Der Direktor eines am Bau beteiligten Unternehmens räumte Verzögerungen ein. Wegen heftiger Regenfälle hinke man dem Zeitplan hinterher, sagte Rawil Siganschin. «Erst jetzt haben wir begonnen, in voller Kapazität zu arbeiten.» Die Bauarbeiten an dem Komplex hatten vor elf Jahren begonnen - damals ebenfalls mit Zeitverzögerung.

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