Neues aus der Raumfahrt am Mittwoch

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Nach Sojus-Leck: Raumfahrer kommen später mit Ersatzraumschiff zurück

MOSKAU/WASHINGTON: Ein im Dezember entdecktes Leck an einer Sojus-Kapsel warf viele Fragen auf: Wie kam es dazu, wie groß ist der Schaden und vor allem - wie kommen die Raumfahrer von der ISS wieder nach Hause? Jetzt haben Nasa und Roskosmus Antworten gegeben - ein Ersatzraumschiff muss her.

Nachdem im Dezember an einer russischen Sojus-Kapsel ein Leck entdeckt worden war, sollen die drei Raumfahrer nun später als geplant und mit einem Ersatzraumschiff von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückkehren. Die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der Nasa-Astronaut Frank Rubio sollen statt in der Sojus-MS-22-Kapsel, in der sie im vergangenen September an der ISS andockten, in der Sojus MS-23 zurückfliegen, teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Mittwoch auf Telegram mit.

Wann genau das sein wird, war zunächst nicht bekannt. Ursprünglich war der Rückflug der beiden Russen und des US-Amerikaners für März angesetzt. Nun soll am 20. Februar die Sojus MS-23 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus zur ISS geschickt werden und dann soll, nach einigen Umräumarbeiten, die Sojus MS-22 unbemannt zur Erde zurückfliegen. Der Aufenthalt der drei Raumfahrer an Bord der ISS könnte sich dadurch um mehrere Monate verlängern, hieß es von Roskosmos.

Das Leck war im vergangenen Dezember an der Sojus-MS-22-Kapsel aufgetreten. Russische Raumfahrtexperten vermuteten, dass der Grund der Einschlag eines Mikrometeoriden gewesen sein könnte. Diese Annahme habe sich mittlerweile bestätigt, sagte Borissow. Es wurden die Außenbeschichtung und ein Kühlaggregat beschädigt. Wegen des Defekts musste damals auch ein geplanter Weltraumspaziergang von Prokopjew und Petelin abgesagt werden. Sowohl Roskosmos als auch die Nasa versicherten aber, dass sie keine Gefahr für den Betrieb der ISS sehen. Wie es mit dem Zeitplan für die weiteren geplanten bemannten Flügen zur ISS aussehe, werde derzeit geprüft.

Die Crew sei bei gutem Gesundheitszustand, hieß es bei einer Pressekonferenz von Nasa und Roskosmos am Mittwoch. «Sie sind bereit bei allem mitzumachen, was wir entscheiden», sagte Joel Montalbano, der bei der Nasa für das ISS-Programm zuständig ist. «Ich muss möglicherweise noch etwas Eiscreme hochfliegen, um sie zu belohnen.»


Raumfrachter «Dragon» zurück auf der Erde

CAPE CANAVERAL: Nach rund sechs Wochen an der Internationalen Raumstation ist ein «Dragon»-Frachter beladen mit rund 2000 Kilogramm Materialien für wissenschaftliche Experimente zurückgekommen. Der unbemannte Frachter sei am Mittwoch im Meer vor der Küste des US-Bundesstaats Florida gelandet, teilten die US-Raumfahrtbehörde Nasa und das private Raumfahrtunternehmen SpaceX mit. Der «Dragon» hatte am Montag von der ISS abgedockt.

Der «Dragon» war Ende November zur ISS gestartet. An Bord hatte der Frachter unter anderem Solarpanels zur Stromversorgung, eine spezielle Tomaten-Sorte für gesündere Ernährung von Astronauten und einen Bluttest, der medizinische Diagnosen von Menschen im All erleichtern soll, sowie Versorgungsnachschub für die Besatzung der ISS.

Es handelte sich um die 26. Versorgungsmission des kommerziellen Betreibers SpaceX von Elon Musk in Zusammenarbeit mit der Nasa. Die erste «Dragon»-Kapsel von SpaceX war 2012 zur ISS geflogen.


Hefe als Astronauten-Avatar

WASHINGTON: Mit einem kleinen Satelliten hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa Lebewesen gezielt so weit ins All befördert wie noch nie zuvor. «Unser Biosentinel-Experiment, das mit #Artemis I gestartet wurde, hat jetzt lebende Hefezellen mehr als 2 Millionen Meilen (mehr als 3,3 Millionen Kilometer) von der Erde weggebracht», teilte die Nasa auf Twitter mit.

Mit jeder Raumsonde reisen auch Mikroorganismen ins All - allerdings als normale Verunreinigung, nicht gezielt. «Biosentinel» war im Rahmen des Starts der unbemannten Mond-Mission «Artemis 1» ins All befördert worden und soll die Sonne umkreisen. Der Mini-Satellit enthält ein Experiment, mit dem der Einfluss der energiereichen, das Erbgut schädigenden Weltraumstrahlung auf Hefezellen untersucht werden soll. Wachstum und die Stoffwechselaktivität werden gemessen.

Es sei das erste biologische Langzeitexperiment, das außerhalb der erdnahen Umlaufbahn der Raumstation ISS stattfinde, heißt es bei der Nasa. Die Ergebnisse sollen bei der Planung künftiger bemannter Raumfahrt-Missionen von Nutzen sein.

Auf der ISS schirmt das Magnetfeld der Erde die Besatzung der Raumstation vor einem Großteil der Strahlung ab. Wenn Astronauten künftig zu Mond oder Mars aufbrechen, werden sie mehr Schutz benötigen. «Biosentinel» soll genauere Hinweise auf drohende Gesundheitsrisiken liefern.


Nach Leck auf ISS: Rückkehr von drei Raumfahrern verzögert sich

MOSKAU: Aufgrund des Lecks an einer russischen Sojus-Kapsel werden drei Raumfahrer voraussichtlich später als geplant von der Raumstation ISS zur Erde zurückkehren. Die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der Nasa-Astronaut Frank Rubio sollen statt in der Sojus-MS-22-Kapsel, in der sie im vergangenen September an der ISS andockten, in der Sojus MS-23 zurückfliegen, teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Mittwoch auf Telegram mit. Wann genau das sein wird, war zunächst nicht bekannt. Ursprünglich war der Rückflug der beiden Russen und des US-Amerikaners für März angesetzt.

Zunächst müsse nun die Sojus MS-22 unbemannt zur Erde zurückfliegen, teilte Roskosmos mit. Dann solle am 20. Februar die Sojus MS-23 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus zur ISS geschickt werden - auf dem Hinweg ebenfalls ohne Crew an Bord. Später hieß es von Roskosmos, der Aufenthalt der drei Raumfahrer könne sich um mehrere Monate verlängern.

Die US-Raumfahrtagentur Nasa wollte sich im Tagesverlauf zu dem Leck und den neuen Plänen äußern.

Das Leck war im vergangenen Dezember an der Sojus-MS-22-Kapsel aufgetreten. Russische Raumfahrtexperten vermuteten, dass der Grund der Einschlag eines Mikrometeoriden gewesen sein könnte. Diese Annahme habe sich mittlerweile bestätigt, sagte Borissow. Es wurden die Außenbeschichtung und ein Kühlaggregat beschädigt. Wegen des Defekts musste damals auch ein geplanter Weltraumspaziergang von Prokopjew und Petelin abgesagt werden. Sowohl Roskosmos als auch die Nasa versicherten aber, dass sie keine Gefahr für den Betrieb der ISS sehen.

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