Neues aus der Raumfahrt am Dienstag

Foto: Pixabay
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Astronomen entdecken acht superheiße Sterne

TÜBINGEN: An ihrer Oberfläche herrschen bis zu 180.000 Grad, sie leuchten mehr als hundert Mal so hell wie die Sonne: Forscher haben einige der heißesten Sterne des Universums ausgemacht.

Mit Hilfe eines gewaltigen Teleskops in Südafrika hat ein internationales Forscherteam acht der heißesten Sterne des Universums entdeckt. Die Oberflächentemperatur der Himmelskörper liegt jeweils bei mehr als 100.000 Grad, wie die Universität Tübingen mitteilte. Zum Vergleich: Auf der Oberfläche der Sonne werden «lediglich» rund 5800 Grad erreicht.

Das Forscherteam unter der Leitung von Simon Jeffrey vom Armagh-Observatorium in Nordirland, dem auch der Tübinger Professor Klaus Werner vom Institut für Astronomie und Astrophysik angehörte, hatte Daten sogenannter Unterzwerge untersucht. So werden Sterne genannt, die sich zu Weißen Zwergen weiterentwickeln. «Weiße Zwerge sind ungefähr so groß wie die Erde, allerdings eine Million Mal massereicher. Sie sind die dichtesten existierenden Sterne, die aus normaler Materie bestehen», erläuterte Werner.

Sowohl Unterzwerge als auch Weiße Zwerge könnten hohe Oberflächentemperaturen haben. «Von den acht superheißen Sternen, die wir entdeckt haben, war der heißeste ein Weißer Zwerg mit einer Oberflächentemperatur von 180.000 Grad.»

Jeder der Sterne strahlt laut Astrophysiker Werner mehr als hundert Mal so hell wie die Sonne. Allerdings befänden sie sich alle zwischen 1500 und 22.000 Lichtjahre entfernt von der Erde, während die Sonne nur etwas mehr als acht Lichtminuten entfernt sei. So könne man die heißen, hellen Zwerge mit bloßem Auge von der Erde aus nicht erkennen. Ein Lichtjahr bezeichnet die Strecke, die Licht innerhalb eines Jahres zurücklegt.

Trotz der Entfernung ist die Entdeckung für die Experten wichtig: «Die Ergebnisse könnten auch ein neues Licht auf die Entstehung unserer Galaxie werfen», erklärte Werner. Die Ergebnisse wurden der Fachzeitschrift «Monthly Notices of the Royal Astronomical Society» veröffentlicht, die Messungen erfolgten mit dem «Southern African Large Telescope» (SALT), das sich rund 400 Kilometer nordöstlich von Kapstadt befindet.


Geplanter Satellitenstart in England gescheitert

NEWQUAY: Bei dem geplanten Satellitenstart in Großbritannien ist es in der Nacht zum Dienstag unerwartet zu Problemen gekommen. «Es scheint, dass eine Unregelmäßigkeit uns daran gehindert hat, die Umlaufbahn zu erreichen», twitterte die beteiligte US-Firma Virgin Orbit. Man werte die Informationen aus. Ein Mitarbeiter der britischen Weltraumbehörde bezeichnete die Mission wenig später als «erfolglos». Die Rakete habe nicht die nötige Höhe erreicht und die Satelliten nicht aussenden können, sagte Matt Archer von der UK Space Agency Reportern am Spaceport Cornwall. In den nächsten Tagen werde es eine Untersuchung geben, um herauszufinden, wie es zu dem technischen Versagen kommen konnte und wie es nun weitergehen soll.

Zuvor war erstmals ein Jumbojet als fliegende Startrampe für Weltraum-Satelliten von britischem Boden abgeflogen. Die umgebaute Maschine namens «Cosmic Girl» hob am späten Montagabend wie geplant vom Flughafen Newquay in Südwestengland ab. In rund 10,7 Kilometern Höhe über dem Atlantischen Ozean sollte das umfunktionierte Flugzeug vom Typ Boeing 747 dann eine Trägerrakete ins All schicken, die wiederum neun kleine Satelliten in die Umlaufbahn bringen sollte. Dabei gab es offenbar Probleme. Was sich genau ereignet hatte, war zunächst unklar. Das Flugzeug kehrte unterdessen sicher und wie geplant zur Erde zurück, wie es hieß.

Das US-Raumfahrtunternehmen Virgin Orbit des britischen Milliardärs Richard Branson führt seit 2021 bereits ähnliche Starts in den USA durch. Zu Ehren der britischen Rockband Rolling Stones hieß die Mission «Start Me Up» nach dem gleichnamigen Hit der Gruppe um Frontman Mick Jagger.

Newquay ist einer von insgesamt sieben geplanten Spaceports im Vereinigten Königreich. Der erste Vertikalstart einer Rakete ist im Laufe des Jahres in Schottland geplant. Die Regierung hofft, dass die Raumfahrtindustrie im kommenden Jahrzehnt rund 3,8 Milliarden Pfund (4,3 Mrd Euro) zur britischen Wirtschaft beitragen wird.

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