Neues aus dem Ausland am Samstag

Foto: Pixabay/Lasse Holst Hansen
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Australische Polizei geht nach Messerangriff nicht von Terrormotiv aus

SYDNEY: Die australische Polizei geht nach der tödlichen Messerattacke in einem Einkaufszentrum in Sydney nicht von einem terroristischen Motiv des Täters aus. Der 40 Jahre alte Angreifer habe psychische Probleme gehabt und allem Anschein nach kein ideologisches oder anderes konkretes Motiv, sagte Anthony Cooke, der stellvertretende Chef der Polizei des Bundesstaats New South Wales, am Sonntagmorgen (Ortszeit). «Für uns erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass es mit seiner psychischen Gesundheit zu tun hatte.» Näher führte Cooke diesen Punkt in seiner Stellungnahme nicht aus.

Die Polizei habe auch mit der Familie des Mannes gesprochen, der im vergangenen Monat aus dem Bundesstaat Queensland nach New South Wales gekommen sei und einen kleinen Lagerraum genutzt habe, sagte Cooke. Dieser Lagerraum sei bereits durchsucht worden. Der Mann war der Polizei in Queensland laut Cooke schon vor der Tat bekannt, allerdings nicht wegen schwerwiegender Delikte.

Der Täter hatte am Samstagnachmittag in einem belebten Einkaufszentrum der ostaustralischen Millionenmetropole Sydney mehrere Menschen niedergestochen. Fünf starben in der Mall in Bondi Junction, ein sechstes Opfer erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Um das Leben weiterer, teils schwer verletzter Menschen wurde gebangt. Cooke sagte am Sonntag, mehrere Opfer seien weiterhin im Krankenhaus, viele davon «in kritischem, aber stabilem Zustand» - darunter ein wenige Monate altes Baby, dessen Mutter Medienberichten zufolge unter den Toten ist. Der Täter wurde von einer Polizistin erschossen.


«Erhebliche Reaktion» Israels auf Angriff des Irans erwartet

TEL AVIV: Nach dem Großangriff des Irans ist nach israelischen Medienberichten mit einer «erheblichen Reaktion» Israels zu rechnen. Dies berichteten das israelische Fernsehen und die Zeitung «Haaretz» in der Nacht zum Sonntag. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich mit seinem engsten Ministerkreis über das weitere Vorgehen.

Der Iran hatte Hunderte von Drohnen und auch Raketen gegen seinen Erzfeind gestartet. In weiten Teilen Israels und auch im Westjordanland gab es Alarm. Bewohner berichteten über zahlreiche Explosionen. Fast alle Flugkörper wurden nach Medienberichten von Israels Raketenabwehr abgefangen. In der Negev-Wüste wurde ein zehnjähriges Beduinenmädchen schwer verletzt.


Irans Staatsoberhaupt: «Das boshafte Regime wird bestraft werden»

TEHERAN: Nach israelischen Berichten über einen Drohnenangriff aus dem Iran hat dessen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei in den sozialen Medien seine Drohungen gegen den jüdischen Staat bekräftigt. «Das boshafte Regime wird bestraft werden», hieß es beim offiziellen Account des Religionsführers auf der Plattform X, ehemals Twitter am Samstagabend. Das Zitat stammt aus einer Rede vom vergangenen Mittwoch.

Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Irans Staatsspitze kündigte daraufhin wiederholt Vergeltung an.


Hochwasser sorgt für Verwüstungen und Russland

ASTANA: Massive Überschwemmungen haben in mehreren Regionen der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan Tausende von Menschen obdachlos gemacht und schwere Verwüstungen angerichtet. Wie die Botschaft Kasachstans in Berlin unter Berufung auf die Zivilschutzbehörden in Astana am Samstag berichtete, wurden bisher über 102.000 Menschen vor den Fluten gerettet und in Sicherheit gebracht. Fast die gleiche Zahl von Nutztieren sei an sichere Orte gebracht worden. Bisher seien bereits knapp 1100 Tonnen humanitäre Hilfe in die betroffenen Regionen im Norden und Osten Kasachstans gebracht worden.

Auch im benachbarten Russland mussten Hunderte von Menschen vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht werden. In der Region Kurgan wurde am Samstag die Evakuierung von mehreren Dörfern angeordnet, wie die Staatsagentur Tass berichtete. Die Region Orenburg unweit der Grenze zu Kasachstan litt ebenfalls weiter unter Überschwemmungen, auch wenn dort der Pegelstand leicht sank.

Angesichts der Notlage und der Hilfsmaßnahmen, für die die kasachische Regierung große finanzielle Mittel aufbringen muss, sagte Präsident Kassym-Schomart Tokajew das für Mitte Juni geplante Astana International Forum ab. Das Forum, bei dem Vertreter aus Politik und Wirtschaft aus aller Welt über aktuelle Themen diskutieren, solle aber im kommenden Jahr wieder zusammenkommen, schrieb Tokajew auf der Plattform X (ehemals Twitter).


Deutsche Autobauer gegen Strafzölle auf chinesische E-Autos

BERLIN: Die deutschen Autobauer wenden sich gegen mögliche europäische Strafzölle auf den Import von Elektroautos aus China. Der Verband der Automobilindustrie sprach sich für Dialogbereitschaft auf beiden Seiten aus. «Antisubventionsmaßnahmen, wie zusätzliche Zölle würden die Herausforderungen für die europäische und deutsche Automobilindustrie nicht lösen - im Gegenteil: Der von der EU-Kommission beabsichtigte Zweck von Ausgleichszöllen könnte sich bei einem Handelskonflikt entsprechend schnell negativ auswirken», sagte Verbandspräsidentin Hildegard Müller der «Welt am Sonntag». Ein Handelskonflikt würde nach ihren Worten auch die Transformation hin zu Elektromobilität und Digitalisierung gefährden.

Die EU-Kommission untersucht seit dem vergangenen Herbst, ob E-Autos in China von illegalen Subventionen profitieren. Kommissionsangaben zufolge sind chinesische Elektroautos normalerweise rund 20 Prozent günstiger als in der EU hergestellte Modelle. Eine Antisubventionsuntersuchung kann dazu führen, dass Strafzölle erhoben werden. Eine Vorab-Bekanntmachung der Kommission ist laut «Welt am Sonntag» bis zum 5. Juni geplant.

Die Deutschen verkaufen nach Angaben des Duisburger Center Automotive Research 30 bis 40 Prozent ihrer Autos auf dem chinesischen Markt. Im Fall europäischer Strafzölle könnten demnach deutsche Autobauer das erste Ziel möglicher chinesischer Gegenmaßnahmen sein.


Britische Marine beschlagnahmt 3,7 Tonnen Drogen im Indischen Ozean

LONDON: Bei zwei Einsätzen gegen Drogenschmuggler im Indischen Ozean hat die britische Marine nach eigenen Angaben rund 3,7 Tonnen Heroin und Crystal Meth sowie Haschisch beschlagnahmt. Der Straßenverkaufswert betrage rund 33 Millionen Pfund (38,5 Millionen Euro), teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit. Mehr als zwei Tonnen Drogen seien bereits zerstört worden. Vor einer Woche hatte die Royal Navy mitgeteilt, dass sie in der Karibik gemeinsam mit der US-Küstenwache Kokain und andere Drogen im Wert von fast 17 Millionen Pfund sichergestellt habe.

Im Nahen Osten beteiligt sich die Royal Navy mit der Fregatte «HMS Lancaster» an einem kanadisch geführten Sicherheitseinsatz. Dabei habe eine Hubschrauberbesatzung ein verdächtiges Boot ausgemacht, hieß es in der Mitteilung weiter. Daraufhin hätten Royal Marines das Gefährt durchsucht und fast 100 Päckchen mit Heroin und Crystal Meth gefunden. Bald darauf fiel der Besatzung ein weiteres Boot auf. Nach einer Verfolgungsjagd stoppte ein Kommando das Segelschiff und entdeckte 2,4 Tonnen Haschisch an Bord.

Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps lobte die Soldaten. Die Royal Navy sei führend im britischen Engagement zur Bekämpfung von Drogenschmugglern auf der ganzen Welt. «Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre Professionalität haben kriminellen Netzwerken einen weiteren entscheidenden Schlag versetzt», sagte Shapps.


Mehrere Menschen in Sydney niedergestochen

SYDNEY: In einem belebten Einkaufszentrum in der australischen Metropole kommt es am Samstag zu einem Zwischenfall. Die Polizei spricht von einem kritischen Vorfall. Ein Mensch wird von Beamten angeschossen.

In einem belebten Einkaufszentrum in der australischen Millionenmetropole Sydney sind mehrere Menschen Medienberichten zufolge niedergestochen worden. Ein Mann sei von der Polizei angeschossen worden, berichtete die australischen Nachrichtenagentur AAP am Samstag. Demnach wurden Rettungsdienste gegen 15.40 Uhr (Ortszeit) in das Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten Sydneys gerufen. Die Polizei sprach von einem kritischen Vorfall.

Ein Sprecher der Polizei des Bundesstaates New South Wales, in dem Sydney liegt, sagte AAP, es gebe Berichte, wonach mehrere Menschen niedergestochen und ein Mann angeschossen worden sei. Sanitäter behandelten demnach die Patienten am Tatort. Mehrere Beiträge in den sozialen Medien zeigten Menschenmassen vor dem Einkaufszentrum. Weitere Details zu mutmaßlichen Tätern und dem Hergang gab es noch nicht.

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