Neue Bauernproteste in Spaniens Hauptstadt Madrid

Mehrere Traktoren und Landwirte protestieren in der Nähe des spanischen Landwirtschaftsministeriums während eines neuen Bauernprotests in Madrid. Foto: epa/Sergio Perez
Mehrere Traktoren und Landwirte protestieren in der Nähe des spanischen Landwirtschaftsministeriums während eines neuen Bauernprotests in Madrid. Foto: epa/Sergio Perez

MADRID: Erneut haben Tausende spanische Bauern am Sonntag mit Hunderten Traktoren in Madrid gegen die EU-Agrarpolitik und für bessere Preise für ihre Erzeugnisse demonstriert. Seit dem frühen Morgen waren Landwirte aus fünf autonomen Gemeinschaften Richtung Hauptstadt unterwegs und sorgten dabei für Verkehrsprobleme. Die Stimmung war jedoch friedlich, wie Reporter des staatlichen TV-Senders RTVE berichteten.

Den Bauern gehe es auch darum, die Beziehungen zwischen Stadt- und Landbevölkerung zu verbessern, wie der Bauernverband Unión de Uniones in einer Mitteilung schrieb. Die Demonstranten zogen mit ihren schweren Schleppern zunächst zum Umweltministerium und begaben sich von dort zum Agrarministerium. Luis Cortés von Unión de Uniones warnte im Fernsehen, die Bauern würden ihre Proteste wieder verschärfen, wenn es keine Lösungen für die vielen Probleme des Agrarsektors gebe.

Die spanischen Bauern protestieren seit mehr als einem Monat ähnlich wie viele ihrer Kollegen in anderen europäischen Ländern. Immer wieder werden unter anderem Autobahnen, Straßen und Zufahrten zu Häfen und Großmärkten mit Traktoren und anderen Fahrzeugen blockiert. Im sogenannten Obst- und Gemüsegarten Europas hat die Zentralregierung in Madrid bereits einige Zugeständnisse gemacht. Diese wurden von den Bauern aber als ungenügend bezeichnet.

Neben fairen Preisen fordern die spanischen Bauern unter anderem eine stärkere Position in der Lebensmittelkette, strengere Kontrollen für Importe aus Nicht-EU-Ländern sowie weniger Umweltauflagen und Bürokratie. Viele fühlen sich durch bürokratische Auflagen zu stark kontrolliert und fordern mehr Vertrauen in die Landwirte, die ja selbst ein Interesse daran hätten, die Umwelt und damit ihre Lebensgrundlage für sich und ihre Kinder zu erhalten, zitierte RTVE José Luis Miguel de Diego vom Bauernverband COAG.

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