Verteidigung vor nuklearer Aufrüstung des Irans

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu leitet die wöchentliche Kabinettssitzung. Foto: epa/Gil Cohen-magen / Pool
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu leitet die wöchentliche Kabinettssitzung. Foto: epa/Gil Cohen-magen / Pool

JERUSALEM: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat das Recht Israels bekräftigt, sich vor einer nuklearen Aufrüstung des Irans zu schützen. «Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, hat gerade in Teheran gesagt, ein israelischer Angriff gegen iranische Atomanlagen sei illegal», sagte Netanjahu am Sonntag bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem.

«Gegen welches Recht? Darf der Iran, der offen unsere Zerstörung fordert, die zerstörerischen Waffen verteidigen, die uns abschlachten würden?», fragte Netanjahu nach Angaben seines Büros. «Dürfen wir uns verteidigen? Es ist klar, dass wir es dürfen, und es ist klar, dass wir es tun werden.» Er sprach in dem Zusammenhang von «Diskussionen und Aktionen rund um die Uhr».

Netanjahu erklärte: «Ich sage dies, weil nichts uns davon abhalten wird, unser Land zu verteidigen und unsere Feinde daran zu hindern, den jüdischen Staat auszulöschen.»

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat mit dem Iran eine genauere Überwachung von Nuklear-Anlagen vereinbart. Der Iran hatte zuletzt die Anreicherung von Uran bis zu einem sehr hohen Reinheitsgrad von 60 Prozent vorangetrieben. Damit wurden internationale Sorgen befeuert, dass dieses Material für Atomwaffen weiterverarbeitet werden könnte.

Israel ist davon überzeugt, dass der Iran an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet und sieht sich dadurch als Staat gefährdet, weil die Führung der Islamischen Republik das Existenzrecht Israels bestreitet. Israelische Spitzenpolitiker betonen immer wieder, man werde eine nukleare Aufrüstung Teherans unter keinen Umständen zulassen - daher könne auch ein militärischer Präventivschlag nicht ausgeschlossen werden. Ein möglicher Angriff auf iranische Atomanlagen gilt allerdings als sehr riskant, die Aussicht auf Erfolg als ungewiss.

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