JERUSALEM (dpa) - Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am Mittwoch erneut bekräftigt, sein Land werde dem Iran den Bau einer Atombombe nicht erlauben. Netanjahu sagte bei einer Ansprache zum Soldaten-Gedenktag: «Ich habe gehört, dass der Iran sein Atomprogramm fortsetzen will. Wir werden es dem Iran nicht gestatten, Atomwaffen zu erlangen.»
Irans Präsident Hassan Ruhani hatte am Mittwoch erklärt, dass sein Land das internationalen Atomabkommen aus dem Jahr 2015 teilweise aussetzt. Er warf den anderen Unterzeichnern - USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland - vor, die Vereinbarung gebrochen zu haben. Die USA waren am 8. Mai 2018 einseitig ausgegetreten. Die im Atomabkommen vereinbarten strengen internationalen Kontrollen sollen es dem Iran unmöglich machen, Atomwaffen zu entwickeln. Im Gegenzug stellten die Vertragspartner, vor allem die USA, einen Abbau von Sanktionen und eine Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen in Aussicht. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat der Iran sich seit Januar 2016 an den Deal gehalten, und es wurden keine Verstöße gegen die Auflagen festgestellt.
Netanjahu gilt als schärfster Kritiker des internationalen Atomabkommens mit Teheran. Er wirft dem Iran vor, weiter heimlich den Bau von Nuklearwaffen anzustreben. Dies hat Teheran bestritten. Israel sieht sich durch das iranische Atom- und Raketenprogramm in seiner Existenz bedroht.