Frachter in Ostsee vor Lettland in Brand geraten

Symbolfoto: Pixabay/step-svetlana
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RIGA: Ein Frachter mit gefährlicher Ladung ist nach Angaben der lettischen Marine auf der Ostsee in Brand geraten und musste von Schleppern an die Küste gebracht werden. Auf dem Schiff sei in der Nacht zu Mittwoch ein Feuer ausgebrochen, das nicht durch das Feuerlöschsystem an Bord gelöscht werden konnte. Die 15-köpfige Besatzung hätte die 168 Meter lange «Escape» in einem Rettungsboot verlassen und sei in Sicherheit gebracht worden, teilte die Marine des baltischen EU- und Nato-Landes mit. Das Schiff soll sich auf dem Weg vom litauischen Ostsee-Hafen Klaipeda nach Riga befunden haben. Dies zeigte der Schiffsortungsdienst marinetraffic.com.

Der Brand sei im Maschinenraum ausgebrochen und habe sich weiter ausgebreitet, hieß es. Das lettische Seerettungskoordinationszentrum habe zwei mit Wassertanks und Schaumgeneratoren ausgestattete Schlepper zu dem Frachter geschickt, der auf die Westküste des Golfs von Riga zutrieb. Sie sollten das Schiff unter niederländischer Flagge, das nicht näher genannte gefährliche Fracht transportiere, in Richtung des Hafens der lettischen Hauptstadt schleppen. Begleitet werden sie von einem Patrouillenboot, sagte eine Marinesprecherin der lettischen Nachrichtenagentur Leta.

Äußerlich sei an dem Schiff kaum etwas festzustellen. «Was wir sehen, sind Brandspuren oder Rußspuren auf dem Schiffsrumpf. Woraus wir schließen können, dass das Feuer versucht hat, entweder durch die Lüftungsschächte oder durch die Schornsteine zu entkommen, aber zum Glück nicht den Rumpf selbst entzündet hat und auf natürliche Weise erloschen ist», sagte Peteris Subbota vom Seerettungskoordinationszentrum im lettischen Rundfunk. Weiterhin bestehe aber die Gefahr, dass das Schiff erneut Feuer fängt.

Die Brandursache ist noch unklar. Verletzte wurden bislang nicht gemeldet. Ob die «Escape» im Hafen anlegen oder im Meer in der Nähe der Hafeneinfahrt ankern wird, sei den Angaben zufolge zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Die Schiffseigner haben ein Team technischer Spezialisten nach Lettland entsandt, um den beschädigten Frachter zu untersuchen.

Nach einem Bericht des lettischen Rundfunks soll das Schiff, das etwa neun Kilometer von der Küste in der Ostsee trieb, mit Polymeren und Lackmaterialien beladen sein. Eine Sprecherin der staatlichen Umweltbehörde sagte, dass keine Informationen über Gefahren für die Umwelt im Zusammenhang mit dem Schiffsbrand vorliegen. Die Behörde sei über den Vorfall aber informiert und beobachte die Entwicklung.

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