Nachrichten zum Thema Seefahrt am Mittwoch

Huthis beanspruchen den Angriff auf ein Handelsschiff im Golf von Aden. Foto: epa/Yahya Arhab
Huthis beanspruchen den Angriff auf ein Handelsschiff im Golf von Aden. Foto: epa/Yahya Arhab

USA: Tote nach Huthi-Angriff auf Frachtschiff

WASHINGTON/ADEN: Bei einem Angriff auf den Frachter «True Confidence» vor der Küste des Jemen sind nach Angaben der US-Regierung Seeleute ums Leben gekommen. «Die Huthi haben unschuldige Zivilisten getötet, als sie ihre rücksichtslosen Angriffe auf die internationale Handelsschifffahrt fortsetzten, von denen Länder in aller Welt betroffen sind», sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Mittwoch in Washington. Es ist Medienberichten zufolge das erste Mal, dass bei einem Angriff der Huthi Besatzungsmitglieder eines Handelsschiffs getötet wurden. Eine Zahl der Todesopfer nannte die Sprecherin nicht. US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungsvertreter von zwei Toten.

Die «True Confidence» steht nach Angaben des Weißen Hauses unter der Flagge von Barbados und befindet sich in liberianischem Besitz. Das Handelsschiff war am Mittwoch etwa 50 nautische Meilen südwestlich der Hafenstadt Aden von einem Geschoss getroffen und beschädigt worden, wie die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige Stelle der britischen Marine (UKMTO) mitteilte. Die Besatzung habe das Schiff nach dem Angriff verlassen, das Schiff treibe steuerlos im Meer. Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen reklamierte den Angriff für sich.

In den vergangenen Monaten hatte die islamistische Huthi-Miliz im Jemen immer wieder zivile Handelsschiffe ins Visier genommen. Die Huthi agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen und richten ihre Attacken auf Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel, den USA oder Großbritannien. Sie hatten kürzlich angekündigt, ihre Angriffe zu intensivieren.

Am Jemen führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel entlang, durch die Frachter vom Indischen Ozean über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer erreichen. Die USA und Großbritannien hatten als Reaktion auf die Angriffe mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Huthi im Jemen durchgeführt. Auch die EU hat einen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer gestartet, an dem sich Deutschland mit der Fregatte «Hessen» beteiligt.


Iran: US-Öl im Wert von mehr als 50 Millionen Dollar beschlagnahmt

TEHERAN: Der Iran hat nach eigenen Angaben amerikanisches Öl im Wert von mehr als 50 Millionen US-Dollar (knapp 46 Millionen Euro) beschlagnahmt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Mittwoch meldete, gab es für die Beschlagnahmung im Persischen Golf einen Gerichtsbeschluss. Grund für den Gerichtsbeschluss sind laut Irna ältere Sanktionen westlicher Staaten, die den Verkauf eines Medikaments gegen eine genetische Hauterkrankung in den Iran verhindern. Das betroffene Schiff Advantage Sweet hatte die islamische Republik bereits vor knapp einem Jahr festgesetzt.

Der Iran setzt im Persischen Golf immer wieder Öltanker fest, häufig wegen angeblichen Treibstoffschmuggels. Die Straße von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport.

Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA sind historisch schlecht. Die beiden Länder unterhalten keine formellen diplomatischen Beziehungen. Die USA hatten sich 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Atomabkommen von 2015 zurückgezogen und lähmende Sanktionen gegen Teheran wieder in Kraft gesetzt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.