Nachrichten zum Thema Seefahrt am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Estland: 3 Millionen Euro für neue «Estonia»-Untersuchung

TALLINN: Estlands Regierung will 3 Millionen Euro für neue Untersuchungen an der vor mehr als 26 Jahren gesunkenen Ostseefähre «Estonia» bereitstellen. Das Geld wird der staatlichen Untersuchungsbehörde zugewiesen, um den Schiffsrumpf am Ostseegrund genauer untersuchen zu können, wie die Staatskanzlei in Tallinn am Donnerstag mitteilte. Die Untersuchung des Wracks soll gemeinsam mit Partnerbehörden in Schweden und Finnland erfolgen. Damit soll herausgefunden werden, wie ein großes und lange Zeit unbekanntes Loch im Rumpf entstanden ist, das Aufnahmen von Dokumentarfilmern im vergangenen Jahr enthüllt hatten.

Regierungschefin Kaja Kallas ging davon aus, dass die Untersuchungen unter Wasser nicht vor dem Sommer beginnen werden. Nötig dafür seien noch Gesetzesänderungen in Schweden und Finnland, sagte sie auf der Regierungspressekonferenz. Zugleich dämpfte sie die Erwartungen: «Wir werden definitiv Antworten über die Situation bezüglich des Rumpfes erhalten, aber ich weiß nicht, ob wir für immer die Wahrheit herausfinden werden», sagte Kallas der Agentur BNS zufolge.

Die «Estonia» war in der Nacht zum 28. September 1994 mit 989 Menschen an Bord auf ihrem Weg von Tallinn nach Stockholm vor der finnischen Südküste gesunken. Mit 852 Toten gilt der Untergang als die schwerste Schiffskatastrophe in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Weil viele der Toten nicht geborgen werden konnten, steht das Wrack als Ruhestätte unter Schutz und darf nicht aufgesucht werden - das legt der Grabfrieden fest.

Warum die «Estonia» unterging, konnte bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden. Dem offiziellen Untersuchungsbericht aus dem Jahr 1997 zufolge war das abgerissene Bugvisier die Ursache für den Untergang. Überlebende und Hinterbliebene fordern jedoch seit langem, dass die Untersuchungen wieder aufgenommen werden. Ein Dokumentarfilm hatte im September 2020 die Diskussion wieder aufleben lassen. Darin wurden Löcher im Schiffsrumpf gezeigt, die das Filmteam mit Hilfe eines Tauchroboters entdeckt hatte.


Rund 1,4 Tonnen Kokain auf Boot vor Honduras gefunden

PUERTO CASTILLA: Auf einem Schiff in der Karibik haben honduranische Fahnder etwa 1,4 Tonnen Kokain entdeckt. Sie fanden bei einer Inspektion des aus Kolumbien stammenden Bootes auf offener See 65 Bündel mit je 20 Päckchen unter einem doppelten Boden, wie die Generalstaatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes am Mittwoch mitteilte. Die Besatzung - sechs Honduraner und ein Südamerikaner - sei festgenommen worden. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Weil die beschlagnahmten Drogen noch nicht in einem Labor untersucht worden waren, war von mutmaßlichem Kokain die Rede.

Staatspräsident Juan Orlando Hernández sprach auf Twitter von einem «schweren Schlag gegen den Drogenhandel». Drogenkartelle schmuggeln auf verschiedenen Transportwegen erhebliche Mengen Kokain aus Südamerika durch Mittelamerika in die USA. Immer wieder gelingt Sicherheitskräften oder Ermittlern ein großer Fund.

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