Nachrichten zum Thema Seefahrt am Donnerstag

Bedrohte Houthi-Kämpfer fahren auf einem Motorrad durch eine Straße in Sana'a. Foto: epa/Yahya Arhab
Bedrohte Houthi-Kämpfer fahren auf einem Motorrad durch eine Straße in Sana'a. Foto: epa/Yahya Arhab

Indische Marine hilft Crew von US-Frachter nach Huthi-Angriff

NEU DELHI: Ein indisches Kriegsschiff hat einem US-Frachter nach einem Drohnenangriff der Huthi-Miliz im Golf von Aden geholfen. Zuvor habe die Crew von der MV Genco Picardy einen Notruf erhalten, teilte die Marine auf der Plattform X, früher Twitter, mit. Unter den 22 Crewmitgliedern des am Mittwoch angegriffenen Frachters seien neun aus Indien gewesen, hieß es. Verletzte habe es keine gegeben. Bombenexperten hätten aber die beschädigte Stelle an dem Schiff untersucht. Anschließend habe das Schiff zum nächstgelegenen Hafen weiter fahren können. Den Angaben nach war das Schiff unter der Flagge der Marshallinseln unterwegs.

Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen. Die indische Marine hatte zuletzt nach Angriffen ihre Präsenz in der Region verstärkt und Kriegsschiffe ins Arabische Meer geschickt.


Estland: Weitere 1,2 Millionen Euro für «Estonia»-Untersuchung

TALLINN: Estlands Regierung will weitere 1,2 Millionen Euro für Untersuchungen am Wrack der vor fast 30 Jahren gesunkenen Ostseefähre «Estonia» bereitstellen. Das Geld soll die staatlichen Untersuchungsbehörde erhalten, die damit bis 2025 eine umfassende Antwort zur Ursache für den Untergang liefern soll.

«Es gibt immer noch viele unbeantwortete Fragen darüber, wie ein so großes Schiff in 30 Minuten gesunken ist», sagte Märt Ots von der estnischen Havariekommission am Donnerstag im Rundfunk. Ots sagte weiter, er hoffe, dass der Abschlussbericht zum Untergang der Fähre bis Sommer 2025 fertig werde.

Die «Estonia» war im September 1994 mit 989 Menschen an Bord auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm vor der finnischen Südküste gesunken. 852 Menschen starben, 137 überlebten. Es handelte sich um die größte Schiffskatastrophe der europäischen Nachkriegsgeschichte.

Dem offiziellen Untersuchungsbericht von 1997 zufolge war das abgerissene Bugvisier der Fähre die Ursache für den Untergang. Daran wurden aber immer wieder Zweifel geäußert. Das Visier war 1994 geborgen worden und befindet sich in Schweden.

2021 wurde von den Behörden eine weitere Untersuchung eingeleitet, nachdem im Herbst 2020 Dokumentarfilmer mit einem Tauchroboter unter anderem Löcher im Schiffsrumpf entdeckt hatten. In einem im Januar 2023 vorgestellten Zwischenbericht mit vorläufigen Schlüssen nannten die Ermittler wie 1997 auch diesmal Mängel am Bugvisier als Ursache.

Estlands Regierung hatte 2021 für die gemeinsam mit Schweden und mit Unterstützung der finnischen Behörden durchgeführte Untersuchung 3 Millionen Euro bereitgestellt. Davon seien nach Angaben von Ots bis Ende vergangenen Jahres 2,3 Millionen Euro ausgeben worden - das restliche Geld habe gemäß Gesetz zurückgegeben werden müssen. Schweden stellt dem Rundfunkbericht zufolge 4,7 Millionen Euro zur Verfügung.

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