Nachrichten aus der Wirtschaft am Sonntag

Alltagsleben in Tokio, da Japan die Einreisebeschränkungen lockert. Foto: epa/Kimimasa Mayama
Alltagsleben in Tokio, da Japan die Einreisebeschränkungen lockert. Foto: epa/Kimimasa Mayama

Stimmung in Japans Industrie verbessert sich

TOKIO: Die Stimmung in der japanischen Großindustrie hat sich im zweiten Quartal aufgehellt. Da die lange Zeit belastenden Lieferengpässe inzwischen auch in Japan an Bedeutung verlieren und die Rohstoffkosten sinken, produzieren die Unternehmen in der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt wieder mehr. Auch zieht der Privatverbrauch, der zu 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, wieder an. Dank dieser Entwicklung stieg der von der Bank von Japan (BoJ) ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsbetriebe zum Juni auf plus 5 nach plus 1 im Vorquartal, wie die BoJ am Montag bekanntgab. Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten unter den befragten Managern in der Mehrzahl sind.

Damit verbesserte sich die Stimmung in der Großindustrie erstmals seit sieben Quartalen wieder. Auch die Stimmung im Dienstleistungssektor hellte sich im selben Zeitraum weiter auf. So verbesserte sich der Index für die großen nicht produzierenden Unternehmen von plus 20 auf 23, wie die Umfrage der Notenbank unter rund 10.000 Unternehmen zeigt. In den kommenden Monaten dürfte der Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen voraussichtlich weiter auf plus 9 steigen. Der Dienstleistungssektor rechnet dagegen im Durchschnitt damit, dass der Index wieder auf 20 sinken dürfte.


Tausende Hotelbeschäftigte streiken in Südkalifornien

LOS ANGELES: In Südkalifornien haben am Sonntag tausende Hotelbeschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Seit April laufende Verhandlungen zwischen einer Gewerkschaft und Dutzenden Hotels über bessere Löhne, Gesundheitsleistungen und Altersversorgung brachten bisher kein Ergebnis. Betroffen sind Beschäftigte in mehr als 60 Hotels und der Gastronomie, darunter Köche, Reinigungskräfte und Hotelpagen.

Vor vielen Gebäuden, darunter Luxushotels in Los Angeles und Santa Monica, stellten sich Protestierende in roten T-Shirts auf. Sie schwenkten Schilder mit den Aufschriften «On Strike» und «En Huelga», also «Im Streik» auf Englisch und Spanisch.

Die Gewerkschaft Unite Here Local 11 vertritt in Südkalifornien rund 15.000 Beschäftigte. Viele von ihnen beklagen, dass sie wegen steigender Lebenshaltungskosten Zweitjobs annehmen müssten und sich Mietwohnungen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes nicht leisten könnten.

Ein großes Hotel in Los Angeles mit über 600 Arbeitern hatte am Donnerstag mit seinen Beschäftigten eine vorläufige Einigung erzielt und damit einen Streik verhindern können.


Chinesischer FAO-Präsident wiedergewählt - im Westen umstritten

ROM: Der Chinese Qu Dongyu ist als Präsident der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) wiedergewählt worden. Der 59-Jährige erhielt am Sonntag im Rahmen der FAO-Generalversammlung in Rom 168 von 182 Stimmen. Die zweite vierjährige Amtszeit von Qu läuft bis Ende Juli 2027. Er hatte bei der Wahl keinen Gegenkandidaten.

Der frühere chinesische Politiker wird seit langem vor allem aus westlichen Ländern kritisiert - eine Zusammenarbeit mit Qu sei sehr schwierig, schildern Diplomaten. Laut jüngsten ARD-Recherchen richtete der Präsident die wichtige UN-Organisation, die über Geldmittel in Milliardenhöhe verfügt, in den vergangenen Jahren nach chinesischen Interessen aus. Die FAO reagierte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht auf den Bericht.

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