Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

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Autobauer geben Steuersenkung weiter - Keine Prämie für Verbrenner

BERLIN: Verbrauchern in Deutschland soll der Autokauf mit deutlich aufgestockten Kaufprämien für Elektrofahrzeuge und einer Senkung der Mehrwertsteuer schmackhaft gemacht werden. Die große Koalition in Berlin hatte sich auf ein Konjunkturpaket zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise im Gesamtumfang von 130 Milliarden Euro geeinigt. Aus dem Verband der Automobilindustrie hieß es, die Hersteller wollten den Preisvorteil aus der Mehrwertsteuersenkung voll an ihre Kunden weitergeben. Union und SPD beschlossen zudem höhere Prämien nur für Alternativantriebe. Dazu kommt eine Förderung der Hersteller. Zudem sollen weitere 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Ladenetzes gesteckt sowie Forschung und Entwicklung etwa bei der Batteriezellfertigung stärker unterstützt werden.


EZB stemmt sich mit weiteren Milliarden gegen Corona-Krise

FRANKFURT/MAIN: Europas Währungshüter legen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie kräftig nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) stockt ihr Corona-Notkaufprogramm für Anleihen um 600 Milliarden Euro auf 1,35 Billionen Euro auf, wie der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt beschloss. Die Mindestlaufzeit des Kaufprogramms wird um ein halbes Jahr bis Ende Juni 2021 verlängert. Die Wertpapierkäufe helfen Staaten wie Unternehmen, die für ihre Papiere nicht so hohe Zinsen bieten, wenn eine Zentralbank als großer Käufer am Markt auftritt. Der Leitzins im Euroraum liegt weiterhin wie seit nunmehr gut vier Jahren auf dem Rekordtief null Prozent.


Bahn-Kunden sollen von Mehrwertsteuersenkung profitieren

Berlin (dpa) - Kunden der Deutschen Bahn sollen von der geplanten vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer profitieren. «Wir prüfen mit Hochdruck, wie und in welcher Form wir die Mehrwertsteuersenkung an die Kunden weitergeben können», sagte DB-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla am Donnerstag. Dies sei keine Frage des «ob». Details ließ er jedoch offen. Die Bahn hatte die Fahrpreise im Fernverkehr gesenkt, nachdem es Erleichterungen bei der Mehrwertsteuer gegeben hatte. Die Senkung wurde eins zu eins auf die Fahrkartenpreise angerechnet. Zunächst hatte der Konzern aber auch erwogen, einen Teil des eingesparten Geldes in Angebotsverbesserungen zu investieren.


Wohnungsbau kommt stärker in Schwung - aber noch Stau am Bau

WIESBADEN: Der Wohnungsbau in Deutschland ist 2019 stärker in Schwung gekommen und hat den höchsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht. Mit 293.000 errichteten Wohnungen, einem Plus von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort, teilte das Statistische Bundesamt mit. Eine höhere Zahl fertiggestellter Wohnungen hatte es zuletzt 2001 gegeben (326.600). Die Fertigstellungen bleiben dennoch weit unter den Zielen der Bundesregierung. Sie hatte sich 1,5 Millionen neue Wohnungen in der laufenden Amtsperiode vorgenommen - 375.000 pro Jahr.


Knapp 1,9 Millionen neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in USA

WASHINGTON: Die Corona-Pandemie setzt dem US-Arbeitsmarkt weiter zu - allerdings weniger heftig als noch vor ein paar Wochen. Knapp 1,9 Millionen Menschen stellten in der Woche bis einschließlich 30. Mai einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Seit Mitte März haben damit USA-weit mehr als 42 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. Zuletzt gingen die Zahlen der wöchentlichen Neuanträge allmählich zurück, parallel zur graduellen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen.


Bundesgericht gibt grünes Licht für Elbvertiefung

LEIPZIG: Die umstrittene Elbvertiefung hat die letzte juristische Hürde genommen. Das Bundesverwaltungsgericht wies die Klage von Umweltschützern gegen ergänzte Planungen für das Projekt am Donnerstag zurück. Die Planungen dafür hatten vor 18 Jahren begonnen. Der Fluss soll so ausgebaut werden, dass Containerriesen mit einem Tiefgang bis zu 13,50 Meter unabhängig von der Flut und bis zu 14,50 Meter auf der Flutwelle den Hamburger Hafen erreichen können.


Erholungsrally pausiert - EZB-Hilfen stützen Dax nur kurz

FRANKFURT/MAIN: Nach der jüngsten Rally am Aktienmarkt haben die Anleger am Donnerstag ein Pause eingelegt. Der Dax fiel nach einem kurzen Ausflug in die Gewinnzone bis auf ein Tageshoch bei 12.558 Punkten wieder deutlich zurück. Zuletzt lag der Leitindex mit 0,67 Prozent im Minus bei 12.403,17 Punkten. Der MDax verlor zuletzt mit 0,19 Prozent auf 26.625,48 Zähler etwas weniger als der Dax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx gab gut ein halbes Prozent nach. Auch der Euro war nach dem EZB-Entscheid nur kurz angesprungen, zuletzt gab die europäische Einheitswährung wieder leicht nach. Sie wurde wurde am Nachmittag mit 1,1230 US-Dollar gehandelt. Deutsche Bundesanleihen sind am Donnerstag im Kurs tendenziell gefallen.

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