Nachrichten aus der Wirtschaft am Freitag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Simbabwe führt an Gold gekoppelte Währung ein

HARARE: Simbabwes Zentralbank hat am Freitag aufgrund hoher Inflation eine neue Währung eingeführt. Sie ist vor allem an Gold, aber auch eine Reihe anderer Edelmetalle und Fremdwährungen gekoppelt. Der Zimbabwe Gold, kurz ZiG, soll die seit Dekaden strauchelnde Wirtschaft in dem 17-Millionen-Einwohner Land im südlichen Afrika stabilisieren, sagte Zentralbankgouverneur John Mushayavanhu während einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Harare.

Die neue Währung sei «ab sofort» gültig, sagte Mushayavanhu. Banken würden Konto-Guthaben automatisch in ZiG umwandeln, während Simbabwer drei Wochen Zeit hätten, um ihr Bargeld umzutauschen. Der US-Dollar, der aufgrund der Inflation seit Jahren überall im Land akzeptiert wird, kann demnach weiter genutzt werden. Simbabwes Inflationsrate stand im März bei 55,3 Prozent. Im Vorjahr belief sich die Inflation sogar teilweise auf dreistellige Prozentpunkte.

Das rohstoffreiche Simbabwe, einst eine britische Kolonie, galt früher als Kornkammer Afrikas. Während der Amtszeit des Langzeitpräsidenten Robert Mugabe und dessen Nachfolger Emmerson Mnangagwa wurde das Land über die vergangenen 25 Jahre jedoch immer weiter heruntergewirtschaftet. Seit 2008 versuchte die Regierung durch zahlreiche Währungsreformen mehrfach, die Wirtschaft zu stabilisieren - bislang aber ohne Erfolg.


Eurokurs gefallen - EZB-Referenzkurs: 1,0841

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Freitag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0841 (Donnerstag: 1,0852) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9224 (0,9214) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85773 (0,85788) britische Pfund, 164,10 (164,69) japanische Yen und 0,9793 (0,9846) Schweizer Franken fest.


Verbrenner-Autos laut Studie weiterhin deutlich beliebter als Stromer

DÜSSELDORF: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor stehen bei Autofahrerinnen und Autofahrern weiterhin hoch im Kurs. Dies geht aus der jährlichen Autoumfrage der Targobank hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach würden bei einem Autokauf 68 Prozent der Befragten einen Verbrenner einem E-Auto vorziehen (2023: 72 Prozent). Zugleich finden 31 Prozent, dass Verbrennungsmotoren nicht mehr zeitgemäß sind.


Schlichtung für Luftsicherheitskräfte begonnen

BERLIN/FRANKFURT: Nach mehreren Warnstreikrunden an den Flughäfen hat am Freitag die Tarifschlichtung für die privaten Luftsicherheitskräfte begonnen. An einem geheimen Ort will der frühere Bremer Finanz-Staatsrat Hans-Henning Lühr (SPD) versuchen, die unterschiedlichen Positionen der Gewerkschaft Verdi und Bundesverbands der Luftsicherheitsunternehmen unter einen Hut zu bringen. Als Frist dafür haben sich die Tarifparteien zunächst Zeit bis Sonntag um 24.00 Uhr gegeben. Am Freitag wurde auch die Tarifrunde für das Lufthansa-Kabinenpersonal fortgesetzt.


Scholz spricht mit Landwirten über Entlastungen für die Branche

BERLIN: Mit Blick auf geplante Entlastungen für die Landwirtschaft kommt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der nächsten Woche mit Branchenvertretern zusammen. Scholz trifft sich am Donnerstag mit Mitgliedern der Zukunftskommission Landwirtschaft, wie eine Regierungssprecherin am Freitag in Berlin sagte. Der Bundeskanzler wolle sich mit den Mitgliedern der Kommission über mögliche Maßnahmen dazu austauschen, wie Landwirte entlastet werden könnten. Auch übermäßige bürokratische Anforderungen sollten dabei angesprochen werden.


BSI warnt vor gravierender Sicherheitslücke

BONN: Nach der Enttarnung eines potenziellen Cyberangriffs auf unzählige Internet-Server hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die IT-Verantwortlichen aufgefordert, Gegenmaßnahmen einzuleiten. In einer offiziellen Sicherheitswarnung sprach das BSI von einer «kritischen Hintertür» beim Betriebssystem Linux, die geschlossen werden müsse. Die mit großem Aufwand eingeschleuste Sicherheitslücke war vor Ostern vom deutschen Software-Ingenieur Andres Freund entdeckt worden, der in den USA für Microsoft arbeitet.


Über eine Milliarde Euro Lösegeld an Cyberkriminelle weltweit

NEW YORK: Die Opfer von Cyberangriffen mit Erpressungssoftware haben im vergangenen Jahr erstmals mehr als umgerechnet eine Milliarde Euro an Lösegeld bezahlt. Das geht aus dem «Crypto Crime Report 2024» der Analysefirma Chainalysis hervor. Der Schaden, der mit dieser «Ransomware» angerichtet werde, sei noch viel höher. Der Bericht erfasst nur geleistete Lösegeldzahlungen, aber nicht die wirtschaftlichen Auswirkungen von Produktivitätsverlusten und Reparaturkosten im Zusammenhang mit Angriffen.


Bahnstrecke Hamburg-Berlin: Sanierung kostet bis 2,2 Milliarden Euro

BERLIN: Die Grundsanierung der rund 280 Kilometer langen Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin im kommenden Jahr wird der Deutschen Bahn zufolge bis zu 2,2 Milliarden Euro kosten. In dem Betrag ist bereits ein Risikopuffer in Höhe von rund 400 Millionen Euro enthalten, wie der bundeseigene Konzern am Freitag mitteilte. Die Strecke soll von Mitte Juni bis Mitte Dezember 2025 grundlegend modernisiert und dafür in der Zeit voll gesperrt werden. Es ist nach der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim der zweite für den Personenfernverkehr wichtige Korridor, der saniert wird.


Boeing zahlte Alaska Airlines 160 Millionen Dollar für 737-Stilllegung

SEATTLE: Die wochenlange Stilllegung von Boeing-Maschinen des Typs 737-9 Max nach einem Beinahe-Unglück im Januar bringt dem Flugzeugbauer hohe Kosten ein. Der Fluggesellschaft Alaska Airlines zahlte Boeing im vergangenen Quartal rund 160 Millionen Dollar (rund 148 Mio Euro) als Wiedergutmachung für entgangene Einnahmen und entstandene Mehrausgaben. Man rechne noch mit weiterer Entschädigung, Details dazu seien aber vertraulich, hieß es in einer Mitteilung von Alaska Airlines am Donnerstag.


Studie: Jeder Dritte hat Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren

BERLIN: Jeder dritte Angestellte hat einer europaweiten Umfrage zufolge schon einmal Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Das zeigt eine Analyse der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY. Demnach gaben 31 Prozent der befragten Männer und 36 Prozent der Frauen an, bereits bei der Arbeit diskriminiert worden zu sein. Allerdings meldete laut EY nur etwas weniger als die Hälfte davon (49 Prozent) die Vorfälle bei Vorgesetzten oder anderen Ansprechpersonen.

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