Nachrichten aus der Wirtschaft am Donnerstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Südfranzösische Großstadt Toulouse erhöht Wasserpreis im Sommer

TOULOUSE: Um dem mit dem Klimawandel drohenden Wassermangel zu begegnen, erhöht die südfranzösische Großstadt Toulouse während des Sommers den Preis für Leitungswasser. Um die Bevölkerung im Sommer zu einem sparsameren Umgang mit Trinkwasser zu bewegen, wird der Preis zwischen Juni und Oktober im Vergleich zum bisherigen Tarif um 42 Prozent erhöht, berichtete der Sender BFMTV nach einem entsprechenden Beschluss der Großregion Toulouse am Donnerstag. Von November bis Mai wird der Wassertarif demnach um 30 Prozent gesenkt. Die Entscheidung gilt für die Stadt Toulouse und die Umlandgemeinden mit insgesamt rund 850.000 Einwohnern.

Der Region stehe ein problematischer Sommer mit sehr niedrigen Wasserständen bevor, sagte der Bürgermeister von Toulouse, Jean-Luc Moudenc. Es sei daher wichtig gewesen, mit den neuen Wassertarifen ein Signal an die Bevölkerung zu senden, damit neue Praktiken beim Wasserverbrauch Einzug in den Alltag halten.


Eurokurs gestiegen - EZB-Referenzkurs: 1,0852

FRANKFURT/MAIN: Der Euro-Kurs ist am Donnerstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0852 (Mittwoch: 1,0783) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9214 (0,9273) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85788 (0,85713) britische Pfund, 164,69 (163,66) japanische Yen und 0,9846 (0,9792) Schweizer Franken fest.


Mehr Flüssigkeit im Handgepäck: London gibt Flughäfen mehr Zeit

LONDON: An britischen Flughäfen sollen Passagiere künftig Behälter mit mehr als 100 Millilitern Flüssigkeit ins Handgepäck nehmen dürfen - die Regierung gibt einigen Airports für die Umstellung nun aber mehr Zeit. Eigentlich sollten die Gepäckkontrollen ab Juni 2024 einfacher werden. Dafür sollen an den Flughäfen neuartige Scanner installiert werden, die einen besseren Blick in Gepäckstücke ermöglichen. Manche Flughäfen hätten in der vorgegebenen Zeit die Sicherheitskontrollen nicht entsprechend aufrüsten können, teilte das Verkehrsministerium in London am Donnerstag mit und nannte dafür zum Beispiel Lieferprobleme und aufwendige Bauarbeiten. Verlängerungen würden nun von Fall zu Fall für bis zu ein Jahr vergeben.


Zeiss Meditec ergänzt Angebot in der Augenheilkunde durch Übernahme

JENA: Der Thüringer Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec AG hat den niederländischen Augenheilkunde-Spezialisten Dutch Ophthalmic Research Center (D.O.R.C.) mit Hauptsitz in Zuidland komplett übernommen. Der Erwerb von 100 Prozent der Firmenanteile sei kartellrechtlich genehmigt worden, teilte Carl Zeiss Meditec am Donnerstag am Unternehmenssitz in Jena mit. D.O.R.C. beschäftige etwa 800 Mitarbeiter.


Özdemir zum sinkenden Fleischverzehr: «Weniger, dafür bewusster»

BERLIN: Der Fleischverzehr in Deutschland nimmt nach Angaben des Ernährungsministeriums weiter ab. «Die Deutschen achten bei ihrer Ernährung stärker auf ihre Gesundheit, die Auswirkungen auf die Umwelt oder das Wohl von Tieren», sagte Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir (Grüne), am Donnerstag einer Mitteilung zufolge. «Viele essen heute weniger, dafür bewusster Fleisch - und alle Zahlen sprechen dafür, dass der Trend anhält.»


Unternehmensstimmung in Eurozone auf höchstem Stand seit zehn Monaten

LONDON: Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im März erneut verbessert. Erstmals seit fast einem Jahr stehen die Zeichen wieder auf Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg zum Vormonat um 1,1 Punkte auf 50,3 Zähler, wie S&P am Donnerstag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte.


NRW-Verkehrsminister fordert Tempo für Infrastrukturfonds

BERLIN/DÜSSELDORF: Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer will Tempo machen für einen milliardenschweren Infrastrukturfonds in Deutschland. Der Grünen-Politiker und Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz sagte der Deutschen Presse-Agentur, er unterstütze ausdrücklich das Konzept von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur mithilfe eines Infrastrukturfonds zu finanzieren. «Ich würde mich freuen, wenn wir auf der anstehenden Verkehrsministerkonferenz darüber reden und vielleicht auch schon Beschlüsse fassen können.»


Munich Re: KI lässt Cybergefahr wachsen - Schutzschirm nötig

MÜNCHEN: Die potenziellen Schäden von Cyberattacken sind nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re mittlerweile so groß, dass vorbeugende Schutzschirme sinnvoll wären. Die von «katastrophalen systemischen Ereignissen» - etwa Cyberkrieg oder der Ausfall kritischer Infrastruktur - verursachten Schäden würden die Kapazitäten der Versicherungsbranche übersteigen, schreiben die Fachleute des Münchner Dax-Konzerns in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zur Cyberkriminalität.


Deutlich mehr internationale Bahnfahrten als vor Corona

BRÜSSEL/BERLIN: Die Deutsche Bahn (DB) hat im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit zahlreiche Reisende auf internationalen Reisen hinzugewonnen. Im Jahr 2023 seien 24 Millionen grenzüberschreitende Fahrten verzeichnet worden, teilte die Bahn am Donnerstag in Brüssel mit. Das entspreche einem Zuwachs von 21 Prozent im Vergleich zu 2019. Durch neue Verbindungen und längere Züge habe sich das Angebot an Sitzplätzen bei grenzüberschreitenden Fahrten im gleichen Zeitraum um 13 Prozent erhöht.


Nach Benko-Absage: Abgeordnete kündigen Antrag auf Beugestrafe an

WIEN: Nach der Absage seines Auftritts vor einem Untersuchungsausschuss des österreichischen Nationalrats will das Parlament eine Beugestrafe für den Ex-Milliardär René Benko beantragen. Das kündigte der Abgeordnete der sozialdemokratischen SPÖ, Jan Krainer, am Donnerstag an. Auch die konservative ÖVP werde alle Sanktionsmaßnahmen ausdrücklich unterstützen, sagte der Abgeordnete Andreas Hanger. Die Absage in letzter Minute sei eine Missachtung des Parlaments. Über einen Antrag muss das Bundesverwaltungsgericht entscheiden. Dann wäre ein neuer Termin mit Benko wohl noch im April oder Mitte Mai möglich, sagte Krainer.


Tarifverhandlung für Kabinenpersonal der Lufthansa fortgesetzt

FRANKFURT/MAIN: Bei der Lufthansa sind die Tarifverhandlungen für das Kabinenpersonal wieder aufgenommen worden. Der Ausgang der Gespräche zwischen Unternehmen und der Gewerkschaft «Unabhängige Flugbegleiter Organisation» (Ufo) war am Donnerstagmittag kurz nach Beginn völlig offen. Denkbar sind neben Abschluss oder Abbruch auch eine Verlängerung der laufenden Runde oder eine Vertagung. Beide Seiten haben Stillschweigen über den Fortgang vereinbart. Das Unternehmen bestätigte nicht einmal den Verhandlungstermin, während die Gewerkschaft den Beginn bestätigte.


Zahl neu zugelassener Elektroautos geht um mehr als ein Viertel zurück

BERLIN: Der Hochlauf von Elektroautos schwächt sich weiter ab. Im März kamen rund 31.400 neue Pkw mit batterieelektrischem Antrieb (BEV) auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte. Das waren fast 29 Prozent weniger als im März des Vorjahres. Der Anteil an sämtlichen Neuzulassungen lag bei knapp zwölf Prozent. Auch das war deutlich weniger als im Vorjahr. Im März 2023 machten die BEV noch fast 16 Prozent aller Neuzulassungen aus.


Kartenzahlungen zeitweise nicht möglich

FRANKFURT/MAIN: Tausende Bankkunden haben am Donnerstag in Deutschland zeitweise nicht mit ihrer Girocard zahlen können. Zahlungen in Geschäften mit der Girocard aus der Sparkassengruppe seien am Vormittag für etwa zwei Stunden nicht möglich gewesen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) auf Anfrage. Die genaue Ursache für den Ausfall, der inzwischen behoben sei, war zunächst nicht bekannt.

Medienberichten zufolge sollen auch Kundinnen und Kunden anderer Institute von Ausfällen betroffen sein. Eine Sprecherin des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbank sagte, sie habe aktuell keine Meldungen über Störungen bei Instituten in der Gruppe.


Ölpreise legen weiter zu - Brent-Preis knapp unter 90 US-Dollar

SINGAPUR: Die Ölpreise haben am Donnerstag nach jüngsten Aussagen des Ölverbunds Opec+ zur Förderpolitik an die Kursgewinne der vergangenen Handelstage angeknüpft. Am Morgen legten die Notierungen aber nur noch leicht zu und hielten sich knapp unter dem Fünf-Monats-Hoch, das sie am Mittwoch erreicht hatten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 89,59 US-Dollar. Das waren 24 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 20 Cent auf 85,63 Dollar.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern haben Aussagen des Ölverbunds Opec+, in dem Mitglieder des Ölkartells und andere wichtige Förderstaaten organisiert sind, die Notierungen in der Nähe ihrer mehrmonatigen Höchststände gehalten. Am Mittwoch waren die Preise für Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee und von US-Öl jeweils auf die höchsten Stände seit Ende Oktober gestiegen.

Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten hatten am Mittwoch bei einem Treffen keine Änderungen an ihrer Förderpolitik vorgenommen. Das wird dazu beitragen, die globalen Märkte in den nächsten Monaten angespannt zu halten. Allerdings wird auch darauf verwiesen, dass die Einhaltung der vereinbarten Fördermengen weiter ein Problem sei. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, förderte der Irak zuletzt mehr Öl als im März vereinbart. Auch die russischen Rohölexporte stiegen demnach zuletzt.

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