Zwölf Tote bei Angriffen im Jemen

​Nach Attacke in Abu Dhabi 

JemenitInnen begutachten die Trümmer von Gebäuden, die von saudi-arabisch geführten Luftangriffen in einem Stadtteil von Sana'a getroffen wurden. Foto: epa/Yahya Arhab
JemenitInnen begutachten die Trümmer von Gebäuden, die von saudi-arabisch geführten Luftangriffen in einem Stadtteil von Sana'a getroffen wurden. Foto: epa/Yahya Arhab

SANAA: Nach der tödlichen Attacke in der emiratischen Hauptstadt Abu Dhabi hat das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis im Jemen die Huthi-Rebellen schwer bombardiert. Dabei wurden mindestens zwölf Menschen getötet und elf weitere verletzt, wie ein Staatssekretär im Informationsministerium in Sanaa mitteilte, das den Huthis nahesteht. «Die Suche geht weiter, da noch einige Menschen unter den Trümmern vermisst werden», hieß es.

Saudi-Arabien kämpft seit 2015 mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und weiteren Verbündeten gegen die aufständischen Huthis im Jemen. Diese hatten am Montag einen Angriff in Abu Dhabi auf den internationalen Flughafen und eine Ölanlage für sich beansprucht, bei dem drei Menschen getötet wurden. Die Huthis werden vom Iran unterstützt und greifen vom Jemen aus regelmäßig in Saudi-Arabien an. Angriffe in den Emiraten - dazu in der Hauptstadt - gab es dagegen bisher kaum. In der Metropole leben etwa 1,5 Millionen Menschen.

Bei einem der Luftschläge im Jemen seien Retter und ein Krankenwagen angegriffen worden, teilte der Staatssekretär in Sanaa mit. Auch Ärzte seien unter den Todesopfern. Fünf Wohnhäuser seien komplett zerstört worden, militärische Ziele habe es in dem Viertel nicht gegeben. Dem Militärbündnis wird immer wieder vorgeworfen, beim Krieg im Jemen Zivilisten zu töten. Die Koalition gibt dagegen an, in dem Bürgerkriegsland nur militärische Ziele anzugreifen.

Die Huthis griffen am Montag nach Angaben von Militärsprecher Jahja Sari mit ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen an. Das «Wall Street Journal» berichtete am Dienstag unter Berufung auf emiratische Ermittlerkreise, dass die Huthis diesen Mix aus Waffen tatsächlich in «einer der mutigsten Attacken seit Jahren» eingesetzt hätten. Die vom Iran unterstützen Rebellen haben ihr Waffenarsenal in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut.

Unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres und die Europäische Union verurteilten den Angriff in Abu Dhabi.

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