Amanda Dudamel zur Schönheitskönigin gekrönt

Die Finalistinnen der Wahl zur Miss Universe Puerto Rico 2021 warten im Santurce Fine Arts Center in San Juan auf die Ergebnisse. Foto: epa/Thais Llorca
Die Finalistinnen der Wahl zur Miss Universe Puerto Rico 2021 warten im Santurce Fine Arts Center in San Juan auf die Ergebnisse. Foto: epa/Thais Llorca

CARACAS: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ist in einer Präsenzveranstaltung in Venezuela wieder eine Schönheitskönigin gewählt worden. Die 21-jährige Amanda Dudamel, die für die Andenregion mit den Bundesstaaten Táchira, Mérida und Trujillo antrat, ging aus dem renommierten Wettbewerb als Siegerin hervor. «Sie wurde in einer Gala gewählt, die dem Wettbewerb wieder zu neuem Glanz verhalf: einer Live-Show», schrieb die venezolanische Zeitung «El Nacional» am Freitag.

Mit der Modedesignerin Amanda Dudamel, die Venezuela bei der Wahl zur Miss Universe vertreten soll, freute sich auch ihr Vater - der ehemalige venezolanische Fußball-Nationaltrainer Rafael Dudamel. «Herzlichen Glückwunsch, Tochter, Du hast es geschafft», hieß es in einer Veröffentlichung auf dem Instagram-Account Dudamels, der derzeit Deportivo Cali in Kolumbien trainiert. «Du hast Deinen Traum verwirklicht, Du hast Dich mit großem Enthusiasmus vorbereitet und heute hat Gott Dich belohnt. Ich liebe Dich, Königin, möge Gott auf Dich aufpassen!!»

Der Schönheitswettbewerb ist eine der traditionsreichsten Veranstaltungen der Unterhaltungsindustrie in dem südamerikanischen Krisenstaat Venezuela. Jeweils ein halbes Dutzend Miss Universe und Miss World hat das Land hervorgebracht, aber auch Korruptions- und Sexskandale produziert. Erstmals in fast 70 Jahren war der Wettbewerb, bei dem die Teilnehmerinnen unter anderem Designerkleider vorführen und Fragen beantworten, wegen der Pandemie im vergangenen Jahr ohne Zuschauer aufgezeichnet worden.

Aber Venezuela ist nicht nur eine Supermacht im internationalen Geschäft mit der Schönheit. Um die Auswahl und das Training von Models und Schönheitsköniginnen ist auch eine ganze Industrie entstanden. Das Land steckt jedoch auch in einer tiefen Krise, die sich durch die Corona-Pandemie noch weiter verschärft hat.

Das Gesundheitssystem liegt am Boden. Es fehlt an nötigsten Dingen wie Wasser und Seife. Benzin ist knapp. Der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó versucht seit mehr als zweieinhalb Jahren den regierenden Präsidenten Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen, der als autoritär gilt - bislang ohne Erfolg.

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