MH370-Wrackteile können Tausende Kilometer nach Westen gedriftet sein

Foto: epa/Azhar Rahim
Foto: epa/Azhar Rahim

SYDNEY: Der Fund eines Flugzeugwrackteils vor La Réunion im Indischen Ozean hat die Ermittler im Fall des verschwundenen Flugs MH370 elektrisiert. Obwohl der Fundort Tausende Kilometer vom vermuteten Absturzort entfernt liegt, wäre er nach Analysen und Modellrechnungen plausibel, meinen Experten. Eine Bestätigung, dass das gefundene Teil zu dem vermissten Flugzeug gehört, gab es am Donnerstag noch nicht.

Die Boeing der Malaysia Airlines ist am 8. März 2014 nach dem Start in Kuala Lumpur von der Route nach Peking abgewichen. Nach Auswertung von automatischen Satellitensignalen («Pings») gingen Experten davon aus, dass die Maschine sieben Stunden Richtung Süden auf den Indischen Ozean flog. Das Absturzgebiet wird westlich von Australien vermutet, in einem Bogen, der sich rund 2.000 Kilometer vor der Küste von Nordosten nach Südwesten erstreckt.

La Réunion liegt 700 Kilometer östlich von Madagaskar vor der afrikanischen Ostküste. Zwischen der Hauptstadt Saint-Denis und Perth an der australischen Westküste liegen rund 6.000 Kilometer. Stimmt der angenommene Absturzort, müsste das Wrackteil rund 4.000 Kilometer gedriftet sein.

Die Oberflächenströmung bewegt das Meer zwischen Australien und Afrika in einer riesigen Kreisbewegung. Der nördliche Bogen fließt von Ost nach West. Die Strömung kann mehr als drei Kilometer in der Stunde betragen, mehr als 70 Kilometer am Tag. Das Flugzeug ist seit mehr als 500 Tagen verschwunden - 4.000 Kilometer wären ein Klacks.

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