Merkel und Macron wollen zusammenstehen

PARIS (dpa) - Deutschland und Frankreich wollen bei wichtigen internationalen Krisen wie dem Brexit und der türkischen Militäroffensive in Syrien an einem Strang ziehen.

Man sei in einer entscheidenden Phase des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union und habe dabei «eigentlich auch die gleiche Einstellung», sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntagabend in Paris. Mit dem Brexit werde es neben China und den USA einen neuen Wettbewerber geben, so Merkel weiter. «Wir sind nicht überall auf der Welt so führend, wie wir es gern sein würden, und deshalb müssen Deutschland und Frankreich hier Motor sein.»

Merkel und Macron warnten angesichts der türkischen Militäroffensive erneut vor einem Wiedererstarken der Terrormiliz Islamischer Staat und den humanitären Folgen. «Die internationale Lage rechtfertigt mehr denn je ein Europa, das stärker, vereinter und souveräner ist, (und) das seinen eigenen Weg verfolgt», betonte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Angesichts dieser Lage würden Deutschland und Frankreich sich sehr eng abstimmen.

«In diesem besonderen Augenblick kann sich Europa nicht den Luxus leisten von unnützen Auseinandersetzungen, von kleinen Streitereien und dem Hinzufügen von internen Krisen zu Krisen der Welt, die uns bereits treffen», sagte Macron weiter. Frankreichs Kandidatin für die EU-Kommission, Sylvie Goulard, war in der vergangenen Woche vom EU-Parlament abgelehnt worden. Das hatte Macron mit einer Verbalattacke auf die künftige Kommissionschefin Ursula der Leyen quittiert. Frankreich muss nun einen neuen Kandidaten nominieren.

Merkel und Macron sowie Minister beider Länder treffen sich am Mittwoch zum deutsch-französischen Ministerrat in Toulouse. Dort soll es unter anderem um die gemeinsame Klima- und Industriepolitik sowie wichtige Verteidigungsprojekte gehen. Die beiden wollen dort auch den europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus besuchen.

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