Fünf Jahre Haft für tibetischen Menschrechtler

Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Demonstrationen von Exil-Tibetern für die Achtung der Menschenrechte in ihrem Heimatland. Foto: epa/Narendra Shrestha
Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Demonstrationen von Exil-Tibetern für die Achtung der Menschenrechte in ihrem Heimatland. Foto: epa/Narendra Shrestha

PEKING (dpa) - In China ist der tibetische Menschenrechtler Tashi Wangchuk wegen eines kritischen Interviews zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Der 32-Jährigen wurde von einem Gericht in der westchinesischen Stadt Yushu wegen Aussagen, die er im Gespräch mit der «New York Times» gemacht hatte, am Dienstag der Anstiftung zum Separatismus schuldig gesprochen. Das bestätigte sein Anwalt der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Tashi Wangchuk hatte sich in einem Video, das auf der Website der US-Zeitung veröffentlicht worden war, kritisch über die Menschenrechtslage in Tibet geäußert. Der Beitrag thematisierte, wie sich Wangchuk seit Jahren für den Erhalt der tibetischen Sprache einsetzt und für tibetischsprachigen Unterricht an den Schulen der Himalajaregion kämpft.

«Tashi Wangchuk einziges «Verbrechen» bestand darin, friedlich das Recht von Minderheiten einzufordern, ihre eigene Sprache zu verwenden - eine Handlung, die durch die chinesische Verfassung und das internationale Menschenrechtsgesetz geschützt ist», kritisierte Sophie Richardson, China-Direktorin der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am Donnerstag.

Die Verurteilung zeige, dass Kritiker der chinesischen Regierungspolitik für Minderheiten «keinen rechtlichen Schutz haben». Die Inhaftierung von Tashi Wangchuk im Jahr 2016 war von zahlreiche Menschenrechtsgruppe, Regierung sowie den Vereinten Nationen scharf kritisiert worden.

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