McConnell vermeidet deutliche Distanzierung von Trump

Der Minderheitenführer im Senat, Mitch McConnell, hält eine Pressekonferenz im US-Kapitol in Washington ab. Foto: epa/Shawn Thew
Der Minderheitenführer im Senat, Mitch McConnell, hält eine Pressekonferenz im US-Kapitol in Washington ab. Foto: epa/Shawn Thew

WASHINGTON: Der führende Republikaner Mitch McConnell hat nach der jüngsten Äußerung von Donald Trump zur US-Verfassung deutliche Kritik am Ex-Präsidenten vermieden. «Ich will damit sagen, dass es ziemlich schwierig wäre, als Präsident vereidigt zu werden, wenn man nicht bereit ist, die Verfassung zu achten», sagte der republikanische Minderheitsführer im US-Senat am Dienstag (Ortszeit). Er war gefragt worden, ob er ausschließen könne, Trump zu unterstützen, falls dieser zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentenwahl 2024 erkoren werden sollte.

Trump hatte am Wochenende die hinlänglich widerlegte These wiederholt, er sei durch Betrug um den Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2020 gebracht worden. Auf der von ihm gegründeten Social-Media-Plattform Truth Social schrieb der 76-Jährige dazu: «Ein massiver Betrug dieser Art und dieses Ausmaßes erlaubt die Aufhebung aller Regeln, Vorschriften und Artikel, auch derjenigen, die in der Verfassung stehen.» Trump legte nahe, die Wahl 2020 müsse wiederholt werden, wenn er nicht zum rechtmäßigen Sieger erklärt werden sollte.

Daraufhin reagierten Demokraten und einige wenige Trump-Kritiker in den Reihen der Republikaner empört. Die Führungsriege seiner Partei verurteilte Trumps Aussage hingegen nicht - und hat auch in der Vergangenheit schweigend über viele seiner Provokationen hinweggesehen. McConnell war bereits früher der Frage ausgewichen, ob er sich hinter Trump stellen würde, falls dieser das parteiinterne Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gewinnen sollte.

Der 80-Jährige hat zwar immer wieder Kritik an Trump geübt, aber nie öffentlich mit ihm gebrochen. Trump geht McConnell regelmäßig verbal an und beleidigt ihn in seinen Reden als «alte Krähe».

Trump war bei der Präsidentenwahl 2020 dem Demokraten Joe Biden unterlegen, weigert sich aber bis heute, seine Niederlage einzugestehen. Vor drei Wochen hat Trump seine Kandidatur für die Präsidentenwahl 2024 erklärt.

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Hansruedi Bütler 08.12.22 18:53
Genauso hat er es aber gar nicht geschrieben:
Hier das amerikanische Original.
"So, with the revelation of MASSIVE & WIDESPREAD FRAUD & DECEPTION in working closely with Big Tech Companies, the DNC, & the Democrat Party, do you throw the Presidential Election Results of 2020 OUT and declare the RIGHTFUL WINNER, or do you have a NEW ELECTION? A Massive Fraud of this type and magnitude allows for the termination of all rules, regulations, and articles, even those found in the Constitution. Our great "Founders" did not want, and would not condone, False & Fraudulent Elections!"