PARIS (dpa) - Gegen die Gewalt und zunehmende Radikalisierung in französischen Vorstädten hat Staatschef Emmanuel Macron ein Bündel von Initiativen angekündigt.
So solle es bis zum Juli einen Plan gegen den Drogenhandel geben. «Wir haben den Kampf gegen den (Drogen-)Handel in zahlreichen Vierteln verloren», sagte Macron am Dienstag in Paris vor Vertretern von Kommunen und Vereinigungen. Erst am Montag waren bei einem Polizeieinsatz im Norden von Marseille Schüsse gefallen. Das Viertel gilt als eine Hochburg des Drogenhandels.
Der seit einem Jahr amtierende Macron machte deutlich, dass es keinen expliziten Plan für die Vorstädte gebe. Er setze hingegen auf eine «allgemeine Mobilisierung» in den Bereichen Sicherheit, Ausbildung, Wohnen oder Kampf gegen Diskriminierung. Dabei müssten alle Bürger mitziehen. «Falls man sich weigert, Gewalttätigkeiten in seinem Viertel zu beenden, wird man in gewisser Weise Komplize.»
Macron beklagte auch zunehmende rassistische oder antisemitische Äußerungen in als sozial schwierig geltenden Vierteln. In einigen Vierteln habe die Radikalisierung schon gewonnen. Frankreich kämpft seit Jahren gegen den islamistischen Terrorismus, über 240 Menschen wurden bei der beispiellosen Terrorwelle aus dem Leben gerissen.