Liebhaberin von Ex-Mafiaboss verurteilt

Foto: Freepik
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PALERMO: Wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung ist eine ehemalige Liebhaberin des verstorbenen Mafiabosses Matteo Messina Denaro zu 13 Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Italienerin wurde am Freitag von einem Gericht in Siziliens Hauptstadt Palermo für schuldig befunden, dem Verbrecher auf seiner jahrzehntelangen Flucht Unterschlupf geboten zu haben. Sie versorgte ihn mit allen möglichen Dingen, die er zum Leben brauchte, und lud ihn auch regelmäßig zum Essen ein. Ihr Ehemann kam mit sechs Jahren und acht Monaten wegen Beihilfe und Strafvereitelung davon.

Messina Denaro war vor fast genau einem Jahr in Palermo gefasst worden. Als Boss der sizilianischen Cosa Nostra galt er mehr als drei Jahrzehnte lang als einer der meistgesuchten Verbrecher Italiens. Der Sizilianer beging oder organisierte Dutzende Morde. Zum Verhängnis wurde ihm, dass er sich wegen einer Krebserkrankung in einer Privatklinik behandeln ließ. Acht Monate danach starb er im Alter von 61 Jahren im Gefängnis. Zu einem Prozess kam es nie.

Die jetzt verurteilte Frau hatte Messina Denaro absolute Treue geschworen. Sie hatte auch eine Affäre mit ihm. In dem Verfahren gegen sie kam auch ein Brief an den Mafiaboss ans Licht. Darin heißt es: «Das Großartigste in meinem Leben war, dass ich Dich getroffen habe. Als hätte das Schicksal beschlossen, mich mit einem großen Geschenk zu entschädigen. Dieses Geschenk bist Du.»

Der italienische Fernsehsender Rai zeigte diese Woche auch Aufnahmen aus dem Versteck des Mafiabosses. Darin war zu sehen, dass Messina Denaro Bilder aus dem Hollywood-Klassiker «Der Pate» sammelte, sowohl von Marlon Brando als auch von Al Pacino. Zudem hatte er ein Porträt des Batman-Bösewichts Joker im Zimmer.

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Ingo Kerp 13.01.24 12:40
Der jetzt verstorbene Mafiaboß M. Denaro muß wohl in den 30 Jahren seiner Flucht ein reges Liebesleben geführt haben mit wechselnden Damen. Einige waren zu gegenseitigem Vergnügen bereit, andere hilfreich bei der Unterstützung und z.B. Weitergabe von Infos innerhalb der Cosa Nostra. Selbst eine Tochter namens Lorenza ist aus solch einer Verbindung entstanden. Jetzt steht deren Mutter vor Gericht.