Kunst-Krimi um Banksy-Tür

​Italien gibt Werk an Frankreich zurück

Banksy, der dem Bataclan gestohlen wurde, kehrte nach Frankreich zurück. Foto: epa/Claudio Peri
Banksy, der dem Bataclan gestohlen wurde, kehrte nach Frankreich zurück. Foto: epa/Claudio Peri

ROM: Italien hat die sogenannte Banksy-Tür, die aus der Pariser Konzerthalle Bataclan gestohlen wurde, an Frankreich zurückgegeben. Die Behörden wählten für die Übergabe des Werks, das von dem britischen Streetart-Star Banksy stammen soll, den französischen Nationalfeiertag. Zum Festakt am Dienstag in der französischen Botschaft in Rom hatte die italienische Polizei eingeladen. Auf der Ausgangstür des Clubs ist eine traurige Frau mit Schleier zu sehen. Die Tür war im Januar 2019 in Paris abmontiert worden. Erst im Juni 2020 hatten Ermittler das gestohlene Kunstwerk in einem Landhaus in der Region Abruzzen aufgespürt.

Die Hintergründe des Kunst-Krimis sind noch nicht voll bekannt. Ermittler hatten Ende Juni sechs Verdächtige in Frankreich geschnappt. Sie kamen nach Behördenangaben in Untersuchungshaft. Die Kulturschutzpolizei in Italien hatte zuvor von einer «Reise» gesprochen, die das Werk hinter sich habe.

Nach Angaben des Chefs der Kulturschutzpolizei, Roberto Riccardi, vom Dienstag wird auch in Italien gegen zwei Personen ermittelt, darunter gegen den Besitzer des Hauses bei Teramo in den Abruzzen. Die Tür werde «aus technischen Gründen» noch etwas im Land bleiben und dann zurück nach Paris gehen, sagte er.

Das Bataclan ist für die französische Hauptstadt symbolträchtig: Dort waren am 13. November 2015 bei einem Terroranschlag 90 Menschen getötet worden. Das düstere Bild der Frau war danach auf der Außentür aufgetaucht. Es soll ein Tribut Banksys an die Terroropfer sein. Unzweifelhaft gesichert ist das zwar nicht, aber der Künstler hatte es auf seinem Instagram-Account 2018 veröffentlicht. Banksy ist der wohl prominenteste Streetart-Künstler. Sozialkritisch kommentiert er als großes Mysterium der Kunstwelt immer wieder gesellschaftliche Entwicklungen. Seine Identität ist nur wenigen Vertrauten bekannt.

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