68.000 Kinder brauchen nach Erdbeben Hilfe

Kinderhilfswerk 

Leute sammeln ihr persönliches Hab und Gut aus einem beschädigten Haus im Dorf Chepare. Foto: epa/Narendra Shrestha
Leute sammeln ihr persönliches Hab und Gut aus einem beschädigten Haus im Dorf Chepare. Foto: epa/Narendra Shrestha

NEU-DELHI: 100 Tage nach dem schweren Erdbeben in Nepal brauchen nach UN-Angaben etwa 68.000 Kinder dringende Hilfe. Viele von ihnen hätten einen kalten Winter in Notunterkünften verbracht, sie seien weiter auf humanitäre Hilfe angewiesen, um ihr Leben wieder aufzubauen, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Sonntag mit. «Sie bewältigen immer noch das Trauma vom Verlust von Angehörigen», sagte Alice Akunga, die Unicef-Repräsentantin in dem armen Land im Himalaja. «Ihre Entwicklung ist gefährdet, weil sie unter anderem ihr Hab und Gut, ihre Häuser sowie Schulen verloren haben.»

Bei dem Beben im November wurden in einem der ärmsten Gebiete des Landes mehr als 150 Menschen getötet - die Hälfte davon Kinder - und Dutzende weitere verletzt. Es hatte nach Messungen der Nationalen Erdbebenwarte (NEMRC) eine Stärke von 6,4 und ereignete sich an einem Freitagabend um 23.47 Uhr Ortszeit, als viele Menschen schliefen. Knapp 4000 Gebäude wurden nach Angaben der nepalesischen Polizei ganz oder teils zerstört.

Die betroffenen Kinder und ihre Familien benötigten weiter nahrhaftes Essen, sauberes Wasser, Bildung und eine Unterkunft, sagte Akunga laut der Mitteilung. «Eine der besten Möglichkeiten, das Leben der Kinder wiederaufzubauen und ein Gefühl von Normalität zurückzubringen ist es, sie wieder zur Schule zu bringen, damit sie mit ihren Freunden spielen sowie lernen und heilen können.» Bei dem Beben wurden laut der UN-Organisation knapp 900 Schulen ganz oder teils zerstört.

Unicef hat für die Hilfe nach dem Erdbeben um 15,7 Millionen Dollar gebeten und nach eigenen Angaben bislang von Spendern sieben Prozent davon erhalten.

Das Erdbeben verursachte die meisten Todesopfer in Nepal seit dem schweren Beben im Frühjahr 2015, bei dem rund 9000 Menschen ums Leben kamen und Millionen weitere obdachlos wurden. Die Himalaja-Region, in der auch Nepal liegt, ist geologisch äußerst aktiv.

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