Keine Entspannung im Süden: Zahl der Todesopfer steigt auf 25

Unwetterwarnung auch für Phetchaburi und Kanchanaburi

Der Einsturz der Wang-Yao-Brücke in Prachuap Khiri Khan sorgte für 10 Kilometer lange Staus. Fotos: The Nation
Der Einsturz der Wang-Yao-Brücke in Prachuap Khiri Khan sorgte für 10 Kilometer lange Staus. Fotos: The Nation

THAILAND: Weiterhin keine Entspannung im Süden des Landes. Die Zahl der Todesopfer im Zuge der seit dem ersten Januar anhaltenden Flutkatastrophe ist laut dem Amt für Katastrophenschutz- und Hilfe (DDPM) auf 25 gestiegen, zwei Menschen werden vermisst, über eine Million sind von den Überschwemmungen betroffen.

Eine Unwetterwarnung wurde am Dienstag für Phetchaburi und Kanchanaburi ausgesprochen, bis Donnerstag ist auch in diesen beiden Provinzen mit sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen zu rechnen. Für den Golf von Thailand und die Andamanensee wird vor bis zu drei Meter hohen Wellen gewarnt.

10 Kilometer langer Rückstau nach Brückeneinsturz

In Bang Saphan wurden die Straßen komplett überschwemmt.
In Bang Saphan wurden die Straßen komplett überschwemmt.

Auch in Prachuap Khiri Khan, wo im Distrikt Bang Saphan seit Montagnacht ununterbrochene Regenfälle für Überschwemmungen sorgen, hat sich die Lage nicht entspannt. Da viele Abschnitte der Phetkasem Road, der Hauptverkehrsachse in die Südprovinzen, unpassierbar sind, staute sich am Dienstag der Verkehr auf bis zu 10 Kilometer. Nachdem die Wang-Yao-Brücke den Wassermassen nicht mehr standhielt und auseinanderbrach, kam der Verkehr in den Süden gänzlich zum Erliegen, da auch alle Ausweichstrecken komplett überschwemmt waren.

Nahe der Bang-Saphan-Abzweigung installierten die Behörden am Dienstag eine sogenannte „Bailey-Brücke“, eine transportable, aus vormontierten Einzelbauteilen zusammensetzbare, Not- oder Behelfsbrücke, um den Anschluss in den Süden aufrechtzuerhalten. Das Bang Saphan Hospital erlitt die schwersten Flutschäden seit 15 Jahren und stand über einen Meter tief unter Wasser. 40 Patienten mussten evakuiert und ins Krankenhaus nach Prachuap Khiri Khan sowie in ein Feldlazarett in einer lokalen Schule verlegt werden.

Die Behörden evakuierten Patienten des überschwemmten Bang Saphan Hospitals mit dem Boot.
Die Behörden evakuierten Patienten des überschwemmten Bang Saphan Hospitals mit dem Boot.

12 Provinzen von Fluten betroffen

Von den Fluten sind 12 Provinzen betroffen: Phatthalung, Narathiwat, Yala, Songkhla, Pattani, Trang, Surat Thani, Nakhon Si Thammarat, Chumphon, Ranong, Krabi und Prachuap Khiri Khan. 369.680 Haushalte, beziehungsweise 1,1 Millionen Menschen, leiden unter den Wassermassen. In Yala soll sich die Lage hingegen langsam beruhigt haben und die Menschen finden zurück ins tägliche Leben, während in den restlichen 11 Provinzen bisher keine Besserung in Sicht ist.

Zugbetrieb nur bis Hua Hin

Während der Flughafen in Nakhon Si Thammarat, der seit Freitag geschlossen ist (DER FARANG berichtete), wohl heute wieder den Betrieb aufnehmen soll, wurden alle Bahnverbindungen in den tiefen Süden eingestellt. Für alle Züge der Südbahn ist bis auf weiteres am Bahnhof Hua Hin Endstation (DER FARANG berichtete).

Prayut fordert mehr Eigenverantwortung

In 12 Provinzen sind die Rettungskräfte rund um die Uhr im Einsatz.
In 12 Provinzen sind die Rettungskräfte rund um die Uhr im Einsatz.

Premierminister Prayut Chan-o-cha fordert die Bevölkerung auf, aufmerksam den Wetterbericht zu verfolgen und aufzuhören, den Behörden die Schuld für angeblich verspätete Katastrophenwarnungen in die Schuhe zu schieben. Der Premier mahnt die Menschen, Selbstverantwortung während der Hochwasserkatastrophe zu übernehmen und nicht lediglich auf Staatshilfe zu warten. Sie sollen, so Prayut, in Zukunft vorbereiteter auf ähnliche Probleme reagieren.

Spendenzentrum im Regierungssitz

Im Regierungssitz in Bangkok wurde zwischenzeitlich ein Spendenzentrum für Flutopfer eingerichtet. Anfragen zur Flutsituation können über die Kurzwahl 1111 getätigt werden, informierte der stellvertretende Staatsekretär des Büros des Premierministers Jirachai Moontongroy in der Zeitung „The Nation“. Jirachai folgend, können Spenden, die auf das Krungthai-Konto (Kontonummer 067-0-06895-0) des Zentrums einbezahlt werden, von der Steuer abgesetzt werden.

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