Israel greift nach Schüssen auf Soldaten Ziele im Libanon an

TEL AVIV/BEIRUT: Nach Schüssen auf israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon hat Israels Militär (IDF) in der Nacht auf Mittwoch Ziele in dem Nachbarland angegriffen. Beschossen worden seien Beobachtungsposten der Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet, teilten die IDF mit. Eingesetzt wurden demnach unter anderem Kampfhubschrauber.

Augenzeugen aus dem Süden Libanons gaben an, Gebiete in Mais al Dschabal und Hula seien beschossen worden. Ein zur Hisbollah gehörender TV-Sender berichtete, dass Israels Artillerie auf beide Gebiete gefeuert habe. Im Norden Israels durften Bewohner Manaras und umliegender Gemeinden kurzzeitig ihre Häuser nicht verlassen; Straßen wurden gesperrt.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Benny Gantz erklärten in Mitteilungen, Israel werde entschlossen auf jeden Angriff reagieren. Die Hisbollah sollte Israel nicht herausfordern. Mit ihrem Angriff gefährde sie erneut den Staat Libanon.

Der Libanon und Israel befinden sich offiziell noch im Krieg. An der gemeinsamen Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Die im Libanon sehr einflussreiche schiitische Organisation ist eng mit dem Iran verbündet und sieht wie Teheran in Israel einen Erzfeind. Der letzte Krieg zwischen der Hisbollah und Israel endete vor 14 Jahren. Im Libanon leben nach UN-Schätzungen zudem 209.000 palästinensische Flüchtlinge.

Die israelische Armee hatte ihre Truppen an der Nordgrenze zuletzt verstärkt, nachdem der zur Hisbollah gehörende TV-Sender Israel für den Tod eines Mitglieds der Miliz bei einem Angriff in Syrien verantwortlich gemacht hatte. Befürchtet wurden in Israel daraufhin Vergeltungsaktionen. Das israelische Militär verhinderte zuletzt nach eigenen Angaben zwei Angriffe an den Grenzen des Landes im Norden.

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