Im düsteren «Ostfriesenmoor» ermittelt nun Picco von Groote

4. Februar

Foto: Sandra Hoever/Zdf/dpa
Foto: Sandra Hoever/Zdf/dpa

HAMBURG/NORDEN: Schon seit 2017 ermittelt Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen in der ZDF-Reihe «Ostfrieslandkrimis» an der Nordseeküste. In den Filmen nach den Erfolgsromanen von Klaus-Peter Wolf löst sie rund um das niedersächsische Städtchen Norden versiert Mordfälle und andere Verbrechen. Zuerst gespielt von Christiane Paul («Borga»), ab Folge vier von Julia Jentsch («Das weiße Schweigen»), wird die Heldin des Krimis nun von Picco von Groote verkörpert.

Ihren Einstand in der beliebten regionalen Samstagskrimireihe gibt die 41-jährige Kölnerin in der siebten Episode «Ostfriesenmoor» am Samstag um 20.15 Uhr im ZDF. An ihrer Seite spielen Christian Erdmann, Barnaby Metschurat und Kai Maertens.

Erst taucht im diesigen Moor die Hand einer toten jungen Frau auf. Dann werden in der malerischen Innenstadt Zwillingsbabys entführt. Klaasen ist also voll gefordert - ermittelt im sozialen Randmilieu und beweist, was sie kann. Und endlich darf sich die alleinerziehende Mutter auch über positive Entwicklungen im Privatleben freuen.

Wie erarbeitet man sich eigentlich eine Reihenrolle, die zuvor zwei renommierte Kolleginnen geprägt haben? «Weil wir ja genau dieselbe Figur darstellen, war es mir natürlich nicht egal, was die beiden vorher gemacht haben. Also habe ich mir zunächst die alten Episoden angeguckt», sagt von Groote der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. «Aber mit zeitlichem Abstand. Um diesen Eindruck auch wieder loslassen zu können - und dann mein Eigenes zu finden. Alles in allem ein interessanter Vorgang, wie ich ihn vorher auch am Theater noch nie erlebt hatte.»

Außerdem habe sie sich gemeinsam mit einem Coach der Figur psychologisch angenähert. «Und zwar weniger über die Drehbuch-Texte, sondern mehr über Übungen mit der eigenen Intuition», sagt die klassisch ausgebildete Schauspielerin, die lange am Staatstheater Hannover engagiert war.

Insgesamt sieht von Groote ihre Ann Kathrin als positive, wenngleich zwiegespaltene Persönlichkeit. «Ich finde, sie hat ganz viele Qualitäten. Sie kann als Ermittlerin unglaublich empathisch sein und zugewandt, Verständnis für die Täter entwickeln. Gleichzeitig ist da aber auch ihre Unzulänglichkeit im Privaten», so die Schauspielerin, die seit 2012 verheiratet ist und einen Sohn hat. «Privatleben kann Klaasen nämlich überhaupt nicht. Sie ist oft gar nicht anwesend, hat einen Sohn, der bei ihr nicht leben will. Einfach, weil sie in ihrem eigenen Umfeld diese Empathie nicht aufbringt. Für mich ist das eine interessante widersprüchliche Verfasstheit.»

Eine besondere Fähigkeit der «Ostfrieslandkrimi»-Ermittlerin sind deren Visionen, die sie Motive und Zusammenhänge spüren lassen, die den Kollegen fremd bleiben. Persönlich kann damit auch von Groote wenig anfangen. «Dass ich diesbezüglich besonders sensitiv bin oder Dinge vorab fühle - das ist mir so nicht gegeben. Darüber bin ich auch ganz froh», erklärt sie.

In Ostfriesland, das die Kölnerin bereits von Familienurlauben auf der Insel Langeoog kannte, beginnen im Frühjahr die Dreharbeiten für weitere Fälle. Land und Leute würden ihr sehr gut gefallen, so von Groote. Die Witterung sei jedoch teils gewöhnungsbedürftig. «Ab Ende November ist kein Tourismus mehr da, die Rollläden sind runter. Man hat das Gefühl, man sei der einzige Mensch auf der Welt», erinnert sich von Groote an das Jahr 2022. «Wir als Team haben dann versucht, uns eine gute Zeit zu machen. Das ist uns auch absolut gelungen.»

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