Hisbollah-Kommandeur getötet

Spannung in einem modernen Konfliktgebiet im Nahen Osten, mit Soldaten und Zivilisten in einer kriegszerstörten Stadtumgebung. Foto generiert von OpenAI's DALL·E.
Spannung in einem modernen Konfliktgebiet im Nahen Osten, mit Soldaten und Zivilisten in einer kriegszerstörten Stadtumgebung. Foto generiert von OpenAI's DALL·E.

BEIRUT/TEL AVIV: Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff im Süden des Libanons ist am Dienstag ein weiteres wichtiges Mitglied der Schiitenmiliz Hisbollah getötet worden. Einem israelischen Medienberichten zufolge handelt es sich um Ali Hussein Bardschi, der seit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober für Dutzende Angriffe mit Drohnen auf den Norden Israels verantwortlich gewesen sei. Ein Hisbollah-Sprecher bestätigte den Tod Bardschis, betonte jedoch, er sei kein Kommandeur der Schiitenmiliz gewesen. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

Bardschi sei in einem Auto auf dem Weg zur Beerdigung des am Vortag bei einem israelischen Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tauil in dem Ort Kherbet Selem im Südlibanon gewesen, als eine Rakete in das Fahrzeug einschlug, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Nur Stunden zuvor waren mindestens drei andere Mitglieder der Schiitenmiliz getötet worden, als ihr Auto nach Angaben der Hisbollah und libanesischer Sicherheitskreise von einer israelischen Drohne beschossen wurde.

Die Hisbollah teilte mit, als Reaktion auf die Tötung ihrer Mitglieder habe die Gruppierung eine Militärbasis in Safed im Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Israelische Medien zeigten ein Video von dem Vorfall und schrieben, es sei bei der Explosion der Drohne nur Sachschaden entstanden.

Zuvor hatte die Schiitenmiliz Angriffe auf israelische Militärposten im Grenzgebiet für sich reklamiert. Dabei seien «direkte Treffer» erzielt worden. Die israelische Armee teilte mit, es habe mehrere Raketenangriffe vom Libanon aus auf israelisches Grenzgebiet gegeben. Bis zum Nachmittag gab es demnach mindestens elf Mal Luftalarm im Norden des Landes. Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen beschossen israelische Truppen als Reaktion mehrere Ortschaften im Süden des Libanons.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

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