Warnung vor Monsunkrise

Foto: epa/Abir Abdullah
Foto: epa/Abir Abdullah

COX'S BAZAR/ROM (dpa) - Angesichts der bevorstehenden Monsunzeit in Bangladesch warnt die Leiterin der Hilfsorganisation MOAS vor einer «Krise in der Krise» für die knapp 700.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar.

Deren behelfsmäßige Lager auf gerodeten Hügeln im Südosten von Bangladesch drohten von den heftigen Regenfälle und Fluten weggespült zu werden, sagte die Flüchtlingshilfe-Chefin Regina Catrambone in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Wir erwarten, dass 75 Prozent der Brücken einstürzen. Menschen werden isoliert», meint Catrambone. «Mütter, Kinder und Großeltern, die heute da sind, sind morgen vielleicht nicht mehr da.»

Im überwiegend buddhistischen Myanmar geht das Militär teils mit großer Brutalität gegen die muslimische Minderheit der Rohingya vor. Begründet wird dies mit der Bekämpfung von Terrorismus.

Die Hilfsorganisation MOAS leitet mehrere Notfallkliniken für die Rohingya im Bezirk Cox's Bazar an der Grenze zu Myanmar. Im April startete die Nicht-Regierungsorganisation zudem eine Beobachtungsmission auf der Andamanensee vor Myanmar, wo die Zahl der Bootsflüchtlinge Berichten zufolge beständig steigt.

Niemand kümmere sich um Bangladesch, klagt Catrambone. Doch das sei falsch. «Wir können nicht immer denken: Wenn es nicht vor meiner Haustür ist, dann geht es mich nichts an», sagte die NGO-Chefin.

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