Haute Couture: Avantgardismus bei Balenciaga und Jean Paul Gaultier

Dior - Laufsteg - Paris Fashion Week Women's FW 21/21. Foto: epa/Yoan Valat
Dior - Laufsteg - Paris Fashion Week Women's FW 21/21. Foto: epa/Yoan Valat

PARIS: Mit seiner ersten Haute Couture Kollektion für Balenciaga bricht Demna Gvasalia die Codes der hohen Schneiderkunst. Jean Paul Gaultier meldet sich mit einer avantgardistischen Designer-Kollaboration zurück.

Nach 53 Jahren Pause feierte das Modehaus Balenciaga seine Rückkehr zur Haute Couture mit einer schlichten, aber subversiven Show. Als Location dienten die ehemaligen Couture-Ateliers des Hauses. Nur ein paar goldene Stühle waren in den kleinen weißen Räumen für die handverlesenen Gäste aufgestellt, darunter Salma Hayek, François-Henri Pinault und Bella Hadid. Zu Beginn wurde es plötzlich still.

Wie früher üblich liefen die Models ganz ohne Musik durch die schmalen Gänge. Kreativdirektor Demna Gvasalia startete mit einer Reihe schwarzer, extrem Oversize geschnittener Kostüme, die von Männern und Frauen getragen wurden. Traditionell war Haute Couture Frauen vorbehalten, das möchte der Georgier mit seinen genderfluiden Entwürfen nun beenden.

Die althergebrachten Codes bricht er außerdem durch sportliche Streetwear-Elemente: Abendroben entwirft er als voluminöse Parka-Mantelkleider mit langer Schleppe. Ein von vorne klassisch anmutendes weißes Kleid mit Stickereien verwandelt sich auf der Rückseite zum schwarzen Hosenanzug. Auch vor flauschigen knallgelben Leder-Fleece-Bademänteln mit passender Stola macht er nicht Halt.

Das zweite Highlight des Tages war die Show von Jean Paul Gaultier, der im Januar 2020 seinen Abschied von der Modebühne gefeiert hatte. Sein Haus soll nun in Form von Designer-Kollaborationen weiterleben. Als erstes holte er sich dafür die Japanerin Chitose Abe von Sacai ins Boot. Sie interpretierte seine größten Klassiker neu, wie die Tattoo-Kleider oder bretonische Streifen-T-Shirts und verwandelte sie in avantgardistische, konzeptuelle Looks, wie man das von Sacai gewohnt ist.

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