UPDATE - BANGKOK: Auf einer Pressekonferenz am Mittwochmittag gaben die Ermittler des Crime Suppression Division (CSD) weitere Details zur Festnahme des Täters bekannt, der vor zwei Wochen das Aurora Goldgeschäft im Robinson Department Store in Lopburi überfallen und im Zuge der Tat drei Menschen erschossen hat, unter anderem einen zweijährigen Jungen.
Der Fall hatte im ganzen Land für großes Entsetzen gesorgt. Ebenso die mutmaßlichen Hintergründe zu der Tat, die Gegenstand der gestrigen Pressekonferenz waren. Der geständige Täter Prasittichai K., Direktor der Wat-Pho-Chai-Grundschule in Lopburis Nachbarprovinz Singburi, soll als Motiv für das brutale Verbrechen „Langeweile“ genannt haben, berichtet die „Bangkok Post“. Nach Aussage der Polizei habe der 38-Jährige getötet, um sein „langweiliges Leben aufzupeppen“.
Der Verdächtige wurde am gestrigen Mittwoch in Lopburi auf dem Weg zur Arbeit in einer schwarzen Oberklasselimousine verhaftet. Nach Aussage der Polizei sollen die CSD-Ermittler den Schuldirektor bereits vor einer Woche als Tatverdächtigen identifiziert haben, dank Hinweisen aus der Bevölkerung. Am Dienstagabend wurde schließlich Haftbefehl gegen Prasittichai K. erlassen.
Oberklasselimousine ungewöhnlich für einen Grundschuldirektor
Bewaffnete Einsatzkräfte stoppten den Wagen, eine schwarze BMW-5er-Limousine mit Bangkoker Kennzeichen, auf dem Highway 311 im Tambon Tha Wung des Bezirks Tha Wung in der Provinz Lopburi in den Morgenstunden. Prasittichai K. soll bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet haben, so die Polizei. Bei der Durchsuchung des Wagens des Täters wurde zwar keine Waffe gefunden, jedoch jede Menge Pistolenmunition (9 mm), die mit dem Kaliber übereinstimmen soll, mit dem am 9. Januar der Überfall auf den Aurora-Goldladen im Robinson-Einkaufszentrum und der Mord an drei Personen ausgeführt wurden.
Laut Polizei soll Prasittichai K. die Tat damit begründet haben, dass er von seinem Leben gelangweilt gewesen sei und er Herausforderung und Spannung gesucht hätte, um es aufzupeppen. Nach eigener Aussage sei ihm sogar vollkommen bewusst gewesen sein, dass er verhaftet werden würde, so die Ermittler.
Tatwaffe von Vater ausgeliehen – einem ehemaligen Polizisten
Die Tatwaffe, eine halbautomatische Pistole vom Typ CZ SP-01 aus tschechischer Produktion, soll er sich von seinem Vater ausgeliehen haben, einem ehemaligen Polizisten, das Fluchtfahrzeug, ein roter Motorroller der Marke Yamaha Fino, wiederum von seinem Schwiegervater. Sowohl die Tatwaffe als auch das Motorrad soll er nach der grausamen Tat Vater und Schwiegervater unbekümmert zurückgegeben haben.
Bereits wenige Stunden nach der Pressekonferenz hegten Netizen erste Zweifel an den bekanntgegebenen Hintergründen, insbesondere am Tatmotiv. Ebenfalls die Ermittler, die sagten, dass sie nicht wirklich davon überzeugt seien, dass der Verdächtige wegen des Nervenkitzels getötet habe. Sie kündigten an, ihn weiter zu verhören.
Täter soll die Beute im Chao-Phraya-Fluss versenkt haben
Nicht weniger unglaublich ist auch die Antwort des Tatverdächtigen auf die Frage nach dem Verbleib der Beute des Überfalls. Das Gold habe er nach eigener Aussage unter der Bang-Rachan-Brücke im Tambon Bang Man im Bezirk Muang in der Provinz Singburi im Chao-Phraya-Fluss versenkt, so die Ermittler. Dies wurde von der Polizei zwischenzeitlich verifiziert.
Eine der bei dem Überfall getöteten Personen war Thidarat T., 31, eine Angestellte im Aurora-Goldshop des Robinson-Kaufhauses in Lopburi, weshalb recht schnell Spekulationen laut wurden, dass es sich um eine Eifersuchtstat gehandelt haben könnte. Dies wies jedoch der Vater der Getöteten entschieden zurück. Er beteuerte, dass er den Tatverdächtigen nie getroffen oder gar gesehen hätte.
Am Mittwoch führte der Tatverdächtige die Ermittler auch zu der Stelle, an der er die Tatkleidung entsorgt haben soll. Sie befindet sich an einer Nebenstraße im Tambon Kok Ko im Bezirk Mueang in Lopburi.