Gaza-Konflikt: Aktuelles Geschehen am Sonntag

Israelische Soldaten bereiten einen Panzer in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels vor. Foto: EPA-EFE/Abir Sultan
Israelische Soldaten bereiten einen Panzer in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels vor. Foto: EPA-EFE/Abir Sultan

Israel noch ohne Entscheidung zu Reaktion auf Irans Angriff

TEL AVIV: Israels Staatsführung hat Medienberichten zufolge noch nicht entschieden, wie sie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren soll. Das Kriegskabinett habe bei mehr als dreistündigen Beratungen am Sonntagnachmittag keinen Beschluss über das weitere Vorgehen gefasst, berichtete die Zeitung «Times of Israel». In den kommenden Tagen sollten weitere Gespräche geführt werden, meldete auch das Nachrichtenportal «Axios» unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Bei der Sitzung seien mehrere Optionen für einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag erörtern worden.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen erklärten Erzfeind Israel direkt angegriffen. Israels Armee berichtete von rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern, die fast alle abgefangen worden seien. Der Iran stellte die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dar. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani sagte bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats, die Islamische Republik habe ihr Recht auf Selbstverteidigung ausgeübt: «Diese Aktionen waren notwendig und verhältnismäßig.» Israels Vertreter Gilad Erdan hielt dagegen, der Iran habe «jede rote Linie überschritten» und sein Land habe nun wiederum das Recht, Vergeltung zu üben. Irans Nationaler Sicherheitsrat warnte Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge.

US-Präsident Joe Biden hielt Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Darstellung aus Washington dazu an, einen möglichen Schlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen. In dem Telefonat zwischen den beiden am Samstagabend (Ortszeit) habe Biden Netanjahu «sehr deutlich» gemacht, dass man «sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken» müsse, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Sonntag.


Hamas legt Gegenvorschlag für Geisel-Deal vor

TEL AVIV/GAZA: Bei den indirekten Verhandlungen im Gaza-Krieg soll die islamistische Hamas den Vermittlern einen Gegenvorschlag für einen Geisel-Deal vorgelegt haben. Dieser sehe erst nach Ablauf einer 42-tägigen Feuerpause die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie einen schrittweisen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen vor, berichtete die israelische Zeitung «Haaretz» in der Nacht zum Montag unter Berufung auf palästinensische und arabische Quellen. Einen Kompromissvorschlag der USA, der die Freilassung von 40 Geiseln gegen 900 palästinensische Häftlinge bereits während einer sechswöchigen Waffenruhe vorsah, hatte die Terrororganisation zuvor abgelehnt.

Der Gegenvorschlag der Hamas sieht laut «Haaretz» vor, dass das israelische Militär in einer ersten sechswöchigen Phase die Kämpfe einstellt und sich aus den städtischen Zentren an die Peripherie des abgeriegelten Küstengebiets zurückzieht. Zugleich würde palästinensischen Vertriebenen die Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen ermöglicht, hieß es. Während dieser Zeit würde die Hamas nach allen Geiseln in dem umkämpften Gebiet suchen und herausfinden, in welchem Zustand sie sind. In einer zweiten Phase müsste sich die israelische Armee auf israelisches Gebiet zurückziehen. Erst dann würde der Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge beginnen, hieß es.

Für jeden israelischen Zivilisten müsste Israel im Gegenzug 30 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen freigelassen, hieß es. Für jede israelische Soldatin oder jeden Soldaten müssten 50 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen, darunter 30, die lebenslange Haftstrafen verbüßen. Die israelischen Soldaten sowie tote Geiseln würden in einer dritten und letzten Phase übergeben, wenn die Belagerung des Gazastreifens durch die israelische Armee beendet sei und der Wiederaufbau des Gebiets beginne.

Israel war bisher davon ausgegangen, dass noch knapp 100 der rund 130 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln am Leben sind. Nun wird aber befürchtet, dass deutlich mehr tot sein könnten. Israel will sich die Möglichkeit offenhalten, die Kämpfe in Gaza nach einer Feuerpause fortzusetzen.


Armeesprecher: Beispielloser Angriff mit beispielloser Verteidigung

TEL AVIV: Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat den iranischen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel als beispiellosen Angriff bezeichnet, der auf eine beispiellose Verteidigung gestoßen sei. «Dies war das erste Mal, dass eine solche Koalition gegen die Bedrohung durch den Iran und seine Stellvertreter im Nahen Osten zusammenarbeitete», sagte er über die Zusammenarbeit mit internationalen Verbündeten bei der Abwehr der Raketen, «angeführt von den Vereinigten Staaten - zusammen mit Großbritannien, Frankreich und anderen Partnern.»

«Wir sind weiterhin in höchster Alarmbereitschaft und beurteilen die Lage», betonte Hagari. «In den letzten Stunden haben wir Einsatzpläne für Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen genehmigt.»

Gleichzeitig habe Israel nicht die Mission in Gaza aus den Augen verloren, «unsere Geiseln aus den Händen des iranischen Stellvertreters Hamas zu befreien.» Die Hamas habe kürzlich den Vorschlag der Vermittler zur Freilassung von Geiseln abgelehnt. «Hamas und Iran wollen den Nahen Osten in Aufruhr versetzen und die Region eskalieren lassen», sagte der Armeesprecher.


UN-Chef vor Sicherheitsrat: «Naher Osten am Rande des Abgrunds»

NEW YORK: Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres vor dem Weltsicherheitsrat dringend zur Deeskalation aufgerufen. «Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds», sagte Guterres am Sonntag bei einer Sondersitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. «Die Menschen in der Region stehen vor der realen Gefahr eines verheerenden großen Konflikts. Jetzt ist die Zeit, zu entschärfen und zu deeskalieren. Jetzt ist die Zeit für maximale Zurückhaltung.» Die Welt habe «eine gemeinsame Verantwortung, auf Frieden hinzuarbeiten», sagte Guterres weiter. «Weder die Region noch die Welt können sich mehr Krieg leisten.»

Die Sondersitzung war auf Bitten Israels einberufen worden. Zuvor hatte der Iran in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Israels Armee berichtete von rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern, die fast alle abgefangen worden seien. Der Iran stellte die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dar. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani sagte, die Islamische Republik habe ihr Recht auf Selbstverteidigung ausgeübt: «Diese Aktionen waren notwendig und verhältnismäßig.» Israels Vertreter Gilad Erdan hielt dagegen, der Iran habe «jede rote Linie überschritten» und sein Land habe nun wiederum das Recht, Vergeltung zu üben. «Wir sind kein Frosch im kochenden Wasser. Wir sind ein Land der Löwen. Nach so einer massiven und direkten Attacke auf Israel darf die ganze Welt - und Israel am allermeisten - nicht tatenlos bleiben. Wir werden unsere Zukunft verteidigen», sagte Erdan.

Auch andere Botschafter, darunter die Vertreter Frankreichs, Großbritanniens und der USA, verurteilten den iranischen Angriff. «Der Sicherheitsrat hat eine Verpflichtung, dieses Handeln des Irans nicht unbeantwortet zu lassen», sagte der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood.


Rettungsdienst nach Angriff Irans: Siebenjährige schwer verletzt

TEL AVIV: Bei dem Großangriff des Irans auf Israel ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein siebenjähriges Mädchen schwer verletzt worden. Es handele sich um eine Beduinin aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste, teilte der Rettungsdienst am Sonntag mit. Der Rettungsdienst hatte zunächst berichtet, es habe bei den iranischen Angriffen keine Verletzten gegeben. Nach Angaben einer Rettungsdienstsprecherin war das Mädchen am Sonntagabend weiter in Lebensgefahr. Es habe schwere Kopfverletzungen erlitten, sagte sie.

Der Iran hatte Hunderte von Drohnen und auch Raketen gegen seinen Erzfeind gestartet. In weiten Teilen Israels und auch im Westjordanland gab es Alarm. Bewohner berichteten über zahlreiche Explosionen. Viele Flugkörper wurden nach Medienberichten von Israels Raketenabwehr abgefangen.


Müssen sorgfältig über Risiken einer Eskalation nachdenken

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Darstellung aus Washington dazu angehalten, einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen. In dem Telefonat zwischen den beiden am Samstagabend (Ortszeit) habe Biden Netanjahu «sehr deutlich» gemacht, dass man «sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken» müsse, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Sonntag in Washington. Dies sei etwas, worüber man mit der israelischen Seite und anderen ständig im Dialog sei. Biden habe ebenso deutlich gemacht, dass die USA Israel dabei helfen würden, sich zu verteidigen.

Israel habe der US-Regierung in vergangenen Gesprächen klargemacht, nicht auf eine signifikante Eskalation mit dem Iran aus zu sein, sagte der US-Regierungsvertreter. «Das ist nicht das, wonach sie suchen. Sie wollen sich selbst schützen und sich verteidigen», sagte er. Der direkte Angriff des Irans auf Israel am Wochenende schürt Sorgen vor einem Flächenbrand in Nahost. Schon am Sonntag gab es international Bemühungen, die Lage zu entschärfen. Biden und die Staats- und Regierungschefs der Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien (G7) berieten in einer Schalte über die Krise und verurteilten den Großangriff aufs Schärfste.


Nach Angriff auf Israel «äußerste Zurückhaltung» notwendig

PRETORIA: Südafrika hat sich über die Gefahr einer Gewalteskalation nach dem iranischen Großangriff auf Israel «zutiefst besorgt» geäußert. Alle Parteien sollten «äußerste Zurückhaltung walten lassen und jede Handlung vermeiden, die die Spannungen in einer besonders fragilen Region eskalieren lassen würde», teilte das Außenministerium am Sonntag mit. Südafrika forderte die internationale Gemeinschaft und den UN-Sicherheitsrat auf, sich für nachhaltigen Frieden einzusetzen.

Die südafrikanische Regierung forderte zudem wiederum einen sofortigen Waffenstillstand und humanitären Zugang zum Gazastreifen. Ende Dezember hatte Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen angeblich im Gaza-Krieg begangener Verstöße gegen die Völkermordkonvention verklagt. Israel hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Das UN-Gericht hat Israel bereits verpflichtet, schnell die Lieferung von deutlich mehr Hilfsgütern in den Gazastreifen zuzulassen. Das Hauptverfahren hat jedoch noch nicht begonnen.


Herzog: Wir schützen Europa vor dem Reich des Bösen

TEL AVIV: Der israelische Präsident Izchak Herzog hat in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News den Angriff Irans auf Israel als «wirklichen Krieg» bezeichnet. Nach Angaben der israelischen Regierungspressestelle sagte Herzog am Sonntag in dem Interview: «Es ist an der Zeit, dass die Welt diesem Reich des Bösen in Teheran gegenübertritt und dem iranischen Regime klarmacht, dass es damit nicht durchkommt.»

Er wies auch auf die Verbündeten des Irans hin, etwa die Huthi-Miliz im Jemen, die durch Angriffe auf Schiffe im Roten Meer weltweit zu höheren Lebenshaltungskosten beitrage und erwähnte iranische Drohnen, die im Ukraine-Krieg von russischer Seite zum Einsatz kämen. «Wir sind hier, um Europa vor diesem Reich des Bösen zu schützen, und es ist an der Zeit, dass das klar wird», betonte Herzog.


Moskau und Teheran warnen vor weiteren Provokationen

MOSKAU: Wenige Stunden nach dem iranischen Angriff auf Israel und vor einer drohenden Reaktion des israelischen Militärs haben die Außenminister Russlands und des Irans vor «neuen gefährlichen Provokationen» gewarnt. Diese könnten nach Meinung des russischen Außenministers Sergej Lawrow und seines iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian zu verstärkten Spannungen in Nahost führen. «Wie festgestellt wurde, können eine weitere Eskalation der Situation in der Region und neue gefährliche provokative Handlungen zu einer Zunahme der Spannungen im Nahen Osten führen», berichtete das russische Außenamt am Sonntag über den Inhalt des Telefonats der beiden Minister.

Nach Meinung der Minister sollte sich vielmehr der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit dem Fall befassen. «Die Verhinderung solcher Szenarien und die Beseitigung ihrer Ursachen sollte Gegenstand der vorrangigen Aufmerksamkeit des UN-Sicherheitsrates sein», hieß es.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit mehreren hundert Raketen und Kampfdrohnen angegriffen. Anlass war ein mutmaßlich israelischer Angriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden.


Hisbollah nennt iranischen Angriff «tapfer und weise»

BEIRUT: Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat den iranischen Angriff gegen Israel am Sonntag als «tapfere und weise Entscheidung» bezeichnet. In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme beglückwünschte die Schiitenmiliz den Iran zu dem Angriff mit Drohnen und Raketen. Die Islamische Republik habe trotz Drohungen, Druck und Einschüchterungsmaßnahmen von ihrem natürlichen Recht Gebrauch gemacht, hieß es darin weiter.

In der Nacht waren auch aus Hisbollah-Stellungen im Libanon Raketen in den Norden Israels abgefeuert worden. Als Reaktion griffen Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe am Sonntag Ziele im Osten des Libanon an.

Am Sonntagabend berichtete ein israelischer Armeesprecher zudem über Angriffe auf militärische Einrichtungen sowie einen Beobachtungsposten der Hisbollah im Südlibanon. Stundenlang hätten israelische Soldaten Ziele in der Region angegriffen, um dort Bedrohungen für Israel zu entfernen, hieß es.


Drei Bäckereien nehmen mit UN-Hilfe Betrieb in Gaza wieder auf

GAZA: Hilfsorganisationen haben in den vergangenen Wochen immer eindringlicher vor einer Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. Nun gibt es erste Bäckereien, die nach Kriegszerstörungen wieder Brot backen.

Mithilfe des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen haben am Sonntag drei Bäckereien in Gaza-Stadt den Betrieb wieder aufgenommen. Augenzeugenberichten zufolge drängten sich kurz nach der Ankündigung, dass in den Bäckereien wieder Brot gebacken werde, Tausende von Menschen, um Brot zu kaufen. Viele Bäckereien der Stadt waren seit Beginn des Krieges am 7. Oktober von israelischen Luftangriffen betroffen gewesen. Das WFP hatte nach palästinensischen Angaben Gas und bereitgestellt und Maschinen zur Brotherstellung repariert.

Offiziellen palästinensischen Angaben zufolge gab es im Gazastreifen etwa 140 Bäckereien, die den Großteil der Bevölkerung mit Brot versorgten. Seit dem Beginn des Krieges Israels gegen die islamistische Hamas waren sie jedoch auf die Zubereitung von Brot über dem Feuer, Lehmöfen und andere Methoden angewiesen. Israel steht zunehmend unter Druck, mehr humanitäre Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet zu lassen. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage als katastrophal und warnen vor einer Hungersnot.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Noch immer werden 133 Menschen als Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Israelische Behörden gehen davon aus, dass nur ein Teil von ihnen noch lebt.


Außenminister Cameron telefoniert mit iranischem Kollegen

LONDON: Der britische Außenminister David Cameron hat in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt.

«Ich habe deutlich gemacht, dass der Iran diese rücksichtslosen Angriffe stoppen, deeskalieren und die «MSC Aries» freilassen muss», schrieb Cameron am Sonntag bei X (früher Twitter). Das Containerschiff «MSC Aries», das unter portugiesischer Flagge fährt und in britischem Besitz ist, war am Samstag von der Marine der iranischen Revolutionsgarden beschlagnahmt worden. Britische Kampfjets hatten sich in der Nacht zum Sonntag an der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern beteiligt, die gegen Israel abgeschossen worden waren.


US-Regierung: Wollen keine Eskalation im Nahen Osten

WASHINGTON: Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat die US-Regierung deutlich gemacht, es nicht auf eine Eskalation der Situation im Nahen Osten anzulegen.

«Wir wollen nicht, dass die Situation eskaliert. Wir sind nicht auf einen größeren Krieg mit dem Iran aus», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, am Sonntag. Das habe US-Präsident Joe Biden bereits deutlich gemacht. Die USA würden Israel weiter dabei helfen, sich zu verteidigen. «Ob und wie die Israelis nun reagieren werden, wird an ihnen liegen», sagte Kirby.


US-Präsident Biden empfängt Iraks Premier im Weißen Haus

WASHINGTON/BAGDAD: Nach den iranischen Angriffen gegen Israel empfängt US-Präsident Joe Biden den irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani am Montag zu einem Gespräch im Weißen Haus. Es ist der erste offizielle Besuch in Washington für Al-Sudani, der 2022 an die Spitze seiner Regierung rückte und dabei breite Unterstützung proiranischer Gruppen erhielt. Bei dem Treffen in der US-Regierungszentrale am Montag dürfte die Rolle der in der Region stationierten US-Truppen ganz oben auf der Agenda stehen. Das Treffen war schon anberaumt, bevor sich die Lage im Nahen Osten derart zuspitzte.

Al-Sudani fordert öffentlich den Abzug der rund 2400 verbliebenen US-Soldaten aus seinem Land. Ein vollständiger Rückzug ist aber nicht im Sinne der US-Regierung, die mit den in der Region stationierten Truppen versucht, den Einfluss des Iran zu begrenzen und proiranische Gruppen abzuschrecken. Nach Darstellung der USA wurden die Drohnen und Raketen beim iranischen Angriff am Samstagabend auch aus Syrien, dem Irak sowie dem Jemen abgefeuert. Gleichzeitig sollen die in der Region stationierten US-Truppen maßgeblich dabei geholfen haben, den Angriff abzuwehren.


«Beispiellose Eskalation»: EU verurteilt Angriff Irans gegen Israel

BRÜSSEL: Die EU hat den Angriff des Irans gegen Israel mit Drohnen und Raketen auf das Schärfste verurteilt. «Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine Bedrohung für die regionale Sicherheit», teilte EU-Chefdiplomat Josep Borrell am Sonntag im Namen der Staatengemeinschaft mit. «Wir appellieren an alle Parteien, äußerste Zurückhaltung zu üben.» In dieser äußerst angespannten regionalen Situation könne eine weitere Eskalation in niemandes Interesse sein, so Borrell weiter.

In dem Statement bekräftigte er weiterhin das Engagement der Europäischen Union für die Sicherheit Israels. «Die EU ist weiterhin fest entschlossen, zur Deeskalation und zur Sicherheit in der Region beizutragen, und steht zu diesem Zweck in engem Kontakt mit allen Seiten.» Er habe mit dem iranischen Außenminister Hussein Amirabdollahian gesprochen, um ihm diese Botschaften zu übermitteln und ihn aufzufordern, nicht weiter zu eskalieren, schrieb Borrell am Sonntagnachmittag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Für Dienstag hat Borrell ein außerordentliches Treffen der EU-Außenminister einberufen.


Militär greift Hisbollah-Stellung im Ostlibanon an

TEL AVIV/BEIRUT: Die israelische Armee hat am Sonntag Ziele im Osten des Libanons angegriffen. Kampfflugzeuge des Militärs hätten als Reaktion auf die in der Nacht auf den Norden Israels abgefeuerten Raketen eine bedeutende Hisbollah-Waffenproduktionsstätte in der von der Schiitenmiliz beherrschten Gegend von Nabi Sheet in der Nähe der Stadt Baalbek angegriffen, teilte die Armee mit. Nach Angaben von libanesischen Sicherheitskreisen und der proiranischen Hisbollah sind drei Menschen verletzt worden.

Libanesische Sicherheitsquellen berichteten, dass ein zweistöckiges Gebäude von den israelischen Kampfflugzeugen getroffen worden sei. Die Hisbollah sei in dem Gebiet daraufhin in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden.

Es kommt eher selten vor, dass Ziele von Israels Militär so weit entfernt von der israelisch-libanesischen Grenze angegriffen werden. Baalbek liegt in etwa 100 Kilometer von ihr entfernt. Die Stadt bildet in der Region einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt, über den viele Agrartransporte laufen. Sie gilt zudem als Hochburg der Hisbollah.


Baerbock nach Irans Angriff auf Israel: Sanktionen ausweiten

BERLIN: Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock eine Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran gefordert. «Wir haben ja schon in Brüssel Sanktionen wegen den Drohnen auf den Weg gebracht mit Blick auf Russland», sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in der ARD-Sendung «Brennpunkt». «Ich werbe intensiv dafür, dass wir die ausweiten mit Blick auf den Iran, weil wir sehen, wie gefährlich sein Agieren derzeit ist.»

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte nach einer Schalte der G7-Gruppe am Sonntag bereits gesagt: «Mit Blick nach vorne werden wir über zusätzliche Sanktionen gegen den Iran beraten, insbesondere, was die Drohnen- und Raketenprogramme des Irans angeht.»

Die Europäische Union hatte im Dezember weitere Sanktionen verhängt, um den Iran an der Herstellung von Drohnen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hindern.


Gantz: Mit Baerbock über «globale Front» gegen Iran gesprochen

TEL AVIV: Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, nach eigenen Angaben mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) über die Bildung einer «globalen Front» gegen den Iran gesprochen. In dem Gespräch sei es insbesondere um die Notwendigkeit gegangen, eine «geeinte globale Front» gegen die Aggression des Iran oder seiner regionalen und weltweiten Stellvertreter zu schaffen, schrieb er am Sonntag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Zudem habe er sich für die klare Haltung Deutschlands wie auch der Ministerin persönlich bei der Verurteilung des iranischen Angriffs bedankt.

Bereits zuvor hatte Gantz gesagt, er hoffe auf die Bildung einer regionalen Koalition gegen die iranische Bedrohung. Das israelische Militär wehrte nach eigenen Angaben die iranische Attacke erfolgreich ab. Dabei hatte es Unterstützung der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.


Frankreich ruft Staatsbürger auf, Iran vorübergehend zu verlassen

PARIS: Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat Frankreich seinen Staatsbürgern im Iran empfohlen, das Land aufgrund des Risikos einer militärischen Eskalation vorübergehend zu verlassen.

Laut französischen Medien hat das Außenministerium am Sonntag auch nachdrücklich darum gebeten, äußerste Vorsicht bei Reisen walten zu lassen, Menschenansammlungen im Land zu vermeiden und sich über die Situation informiert zu halten. Laut der Tageszeitung «Le Monde» hielten sich 2023 rund 1000 Franzosen im Iran auf. Bereits vor dem Angriff rief der französische Außenminister Stéphane Séjourné angesichts befürchteter Eskalationen dazu auf, nicht nach Israel, in den Libanon und den Iran oder die palästinensischen Gebiete zu reisen.


Selenskyj: Duldung von Terror stoppen

KIEW: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat vom Westen mehr Bemühungen bei der Umsetzung der gegen Russland verhängten Sanktionen gefordert, um die immer stärker werdenden russischen Angriffe zu stoppen. «Leider ist die Hilfe für die Ukraine immer noch begrenzt, und der russische Staat hat immer noch Zugang zu wichtigen Komponenten, die für die Herstellung von Raketen und Drohnen benötigt werden», sagte er am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Jede Rakete, die die Ukraine treffe, enthalte viele Bauteile, die von Unternehmen in anderen Ländern bezogen und über das Territorium von Russlands Nachbarn eingeführt würden. «All das muss und kann gestoppt werden: die Duldung von Terror, die Fähigkeit der Terroristen, Verbündete in der ganzen Welt zu finden, und der russische Terror selbst - alle seine Erscheinungsformen.»

Selenskyj forderte vom Westen mehr Unterstützung bei der Abwehr der russischen Luft- und Raketenangriffe und verwies auf die weitgehend erfolgreiche Abwehr der iranischen Angriffe auf Israel in der Nacht zum Sonntag. «Die ganze Welt sieht, was echte Verteidigung ist, und sie sieht, dass sie möglich ist», sagte Selenskyj. Die Welt habe auch gesehen, dass Israel bei der Verteidigung nicht allein war und von Verbündeten unterstützt wurde. «Und wenn die Ukraine sagt, dass ihre Verbündeten nicht die Augen vor den russischen Raketen und Drohnen verschließen sollten, dann bedeutet das, dass sie handeln müssen, und zwar mit Nachdruck.»

Es sei keine Zeit mehr zu verlieren, appellierte er an den Westen. «Es ist nicht die Rhetorik, die den Himmel schützt, es sind nicht die Gedanken, die die Produktion von Raketen und Drohnen für den Terror einschränken», sagte Selenskyj. Je länger die Hilfe auf sich warten lasse, desto mehr Vertrauen gewinne das russische Militär. «Die Ukraine, der Nahe Osten und alle anderen Teile der Welt haben gleichermaßen einen gerechten und dauerhaften Frieden verdient.»


EU-Chefdiplomat beruft Sondersitzung der Außenminister ein

BRÜSSEL: Nach der Attacke Irans gegen Israel kommen die Außenminister der Europäischen Union zu außerplanmäßigen Gesprächen zusammen.

Er habe für Dienstag eine außerordentliche Video-Sitzung der EU-Außenminister einberufen, schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag auf der Plattform X (ehemals Twitter). «Unser Ziel ist es, zur Deeskalation und Sicherheit in der Region beizutragen.».


Armeesprecher: Werden dem Iran mit Taten antworten - nicht mit Worten

TEL AVIV: Ein israelischer Armeesprecher hat nach dem iranischen Großangriff auf Israel eine nicht weiter ausgeführte Reaktion angekündigt. «Wir werden dem Iran mit Taten antworten, nicht mit Worten», sagte er am Sonntag dem oppositionellen Exil-Sender Iran International laut einem Post der Armee auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).

Der Militärsprecher ging demnach allerdings nicht näher darauf ein, wie ein israelisches Vorgehen aussehen könnte. In einem weiteren X-Post der Armee auf Farsi hieß es: «Jede Aktion hat eine Reaktion, aber nicht mit Worten, sondern Taten.»

Es ist bisher unklar, wie der jüdische Staat auf die Angriffe des Irans aus der Nacht reagieren wird. Nach Angaben Israels wurden rund 300 Geschosse vom Iran abgefeuert und 99 Prozent davon von Israel und seinen Verbündeten abgefangen. Am Nachmittag (14.30 Uhr MESZ) versammelt sich das israelische Kriegskabinett, um über das Vorgehen zu beraten.


Sunak bestätigt: Britische Jets haben Drohnen abgeschossen

LONDON: Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den Einsatz britischer Jets zur Abwehr iranischer Drohnen bestätigt. Kampfflugzeuge hätten «eine Reihe» iranischer Angriffsdrohnen abgeschossen, sagte Sunak am Sonntag. Zuvor war bekannt geworden, dass Großbritannien zusätzliche Flugzeuge in die Region verlegt hatte.

Zum iranischen Angriff sagte Sunak: «Das war eine gefährliche und unnötige Eskalation, die ich auf das Schärfste verurteilt habe.» Der Premier lobte die koordinierte Aktion der Verbündeten. Dadurch seien fast alle Drohnen und Raketen, die in Richtung Israel abgefeuert worden waren, abgefangen worden. Dies habe nicht nur in Israel, sondern auch in Nachbarländern wie Jordanien Leben gerettet.


Türkei ruft nach iranischem Angriff auf Israel zur Deeskalation auf

ISTANBUL: Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat nach dem Angriff des Irans auf Israel in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen zur Deeskalation aufgerufen. Fidan habe im Gespräch mit Außenminister Hussein Amirabdollahian deutlich gemacht, dass die Türkei keine weitere Eskalation in der Region wolle, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag unter Berufung auf Diplomatenkreise.

Der iranische Minister seinerseits versicherte seinem türkischen Kollegen, dass Iran keine weiteren Angriffe starten werde, solange ein israelischer Gegenangriff ausbleibe. Sollte dies dennoch geschehen, werde Irans Antwort stärker sein als zuvor, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.

Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei hatten sich zuletzt im Zuge des Gaza-Krieges wieder verschlechtert. Am Dienstag hatte die Türkei etwa Handelsbeschränkungen gegen Israel erlassen, und Israel beschuldigt, für ein «Massaker an den Palästinensern» verantwortlich zu sein. Israel stand noch im vergangenen Jahr an zwölfter Stelle der wichtigsten Handelspartner im Außenhandel der Türkei. Auch zum Iran unterhält die Türkei gute Handelsbeziehungen. An einer weiteren Eskalation in der Region hat Ankara auch schon aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse.


Sánchez ruft «alle» zu Verantwortung und Zurückhaltung auf

MADRID: Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez «alle internationalen Führer» zu Verantwortung und Zurückhaltung aufgerufen. Sánchez verurteilte am Sonntag auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, die Attacken in einer «langen und quälenden Nacht». Madrid habe «immer jede Form von Gewalt gegen die Sicherheit und das Wohlergehen unschuldiger Zivilisten verurteilt und wird dies auch weiterhin tun», betonte er.

Man müsse aus der Geschichte lernen und alles versuchen, «um die Konflikte auf diplomatischem Wege zu lösen und um jeden Preis eine noch größere Eskalation zu vermeiden», betonte der sozialistische Politiker, der in der Europäischen Union zu den schärfsten Kritikern des israelischen Vorgehens im Gazastreifen gehört. Sánchez hatte jüngst eine baldige Anerkennung des Staates Palästina angekündigt.


Machtverhältnisse in Nahost - Verbündete und Feinde Israels und Irans

KAIRO: Der Nahe Osten ist ein Flickenteppich aus alten und neuen Feinden und Verbündeten. Einige sind Partner der USA und hoffen auf eine Koexistenz mit Israel oder haben diese mit Abkommen und Friedensverträgen bereits besiegelt. Andere Kräfte wollen den jüdischen Staat vernichten und sehen in Israel und den USA - ganz nach Darstellung Teherans - den «kleinen und großen Satan».

Grob betrachtet stehen auf der einen Seite Länder, die Frieden mit Israel geschlossen haben oder dies anstreben und die mit den USA etwa militärisch zusammenarbeiten. Dazu gehören Ägypten, Jordanien und die Golfstaaten Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Bahrain. In Kuwait und Katar gibt es ebenfalls große US-Militärbasen, diese Länder stehen Israel aber deutlich kritischer gegenüber, besonders seit Beginn des Gaza-Kriegs.

Auf der anderen Seite stehen Länder, in denen mächtige Milizen oder politische Bewegungen helfen, den militärischen Einfluss des Iran in der Region zu erhalten oder auszubauen. Dazu zählen Syrien, Libanon, Irak und der Jemen. Syriens Regierung ist direkt mit dem Iran verbündet. Im Libanon zählen die Hisbollah und im Jemen die Huthi-Milizen zur sogenannten «Achse des Widerstands», die der Iran gegen Israel aufgebaut hat.

Der Irak hat beiderseitige Beziehungen: auf der einen Seite eine ganze Gruppe Iran-treuer Milizen, darunter die sogenannten Volksmobilisierungskräfte, die sich schrittweise zur vorherrschenden politischen Kraft im Land entwickeln. Die irakische Regierung arbeitet zugleich aber mit den USA zusammen, auch mithilfe der noch rund 2400 im Land stationierten US-Soldaten.


Revolutionsgarden: Angriff war begrenzt in «Ausmaß und Größe»

TEHERAN: Der massive Vergeltungsschlag auf Israel hätte nach Darstellung der iranischen Revolutionsgarden deutlich stärker ausfallen können. «Wir haben eine Operation begrenzt in Ausmaß und Größe gegen das zionistische Regime ausgeführt», sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, laut der Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag. Der Angriff hätte deutlich größer sein können, «aber wir haben den Umfang der Operation auf den Teil der Einrichtungen beschränkt, den das Regime für den Angriff auf unser Konsulat (in Syrien) genutzt hat», zitierte die Agentur den Kommandeur weiter.

Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

Salami sagte weiter, die Revolutionsgarden hätten sich entschieden, eine neue Gleichung aufzustellen. «Diese neue Gleichung besagt, ab jetzt werden wir, wann immer das zionistische Regime unsere Interessen, Besitztümer, Individuen und Bürger angreift, von der Islamischen Republik Iran aus Vergeltung üben.»


Papst Franziskus: Gewaltspirale im Nahen Osten unbedingt verhindern

ROM: Angesichts des iranischen Großangriffs auf Israel muss nach den Worten von Papst Franziskus eine Gewaltspirale im Nahen Osten unbedingt verhindert werden. «Ich appelliere von ganzem Herzen, keine Maßnahmen zu ergreifen, die eine Gewaltspirale in Gang setzen und die Region in einen noch größeren Kriegskonflikt stürzen könnten», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom. Niemand dürfe die Existenz der anderen bedrohen, so der Pontifex.

Der 87 Jahre alte Franziskus verfolge zudem im Gebet und mit Besorgnis sowie Trauer die Nachrichten, die ihn in den vergangenen Stunden über die Verschlechterung der Lage in Israel aufgrund des Vorgehens des Irans erreicht haben. «Beten wir für den Frieden», rief er die Tausenden auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen auf. «Kein Krieg mehr! Keine Angriffe mehr! Keine Gewalt mehr! Ja zum Dialog und Ja zum Frieden.»


Iran bestellt deutschen, britischen und französischen Botschafter ein

TEHERAN: Der Iran hat nach eigenen Angaben die Botschafter Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs einbestellt. Das iranische Außenministerium begründete die Maßnahme am Sonntag mit «unverantwortlichen Positionen» der Länder bezüglich des iranischen Angriffs auf Israels. Details wurden nicht genannt. Aus Berlin lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel «mit aller Schärfe» verurteilt. Auch Großbritannien und Frankreich verurteilten den Angriff, die beiden Länder waren in der Nacht zu Sonntag zudem beim Abfangen von Geschossen gegen Israel aktiv.

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel am Samstagabend direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab.

Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.


Moskau: Iran beruft sich auf Recht zur Selbstverteidigung

MOSKAU: Russland ist besorgt wegen der Eskalation im Nahen Osten und gibt dem Westen eine Mitschuld daran. Der Iran berufe sich bei seinem Raketenangriff auf Israel auf das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta nach der Attacke auf die iranische Botschaft in Damaskus, erklärte das russische Außenministerium in Moskau. Russland habe den damaligen Vorfall klar verurteilt. «Leider konnte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen der Haltung seiner westlichen Mitglieder nicht angemessen auf den Schlag gegen die iranische konsularische Vertretung regieren.»

Moskau stellte die Eskalation in den Zusammenhang zahlreicher ungelöster Konflikte im Nahen Osten, vor allem des israelisch-palästinensischen Konflikts. Diese Konflikte würden durch «unverantwortliche provokative Handlungen» noch verschärft, hieß es in der Mitteilung vom Sonntag. «Wir rufen alle beteiligten Seiten zu Zurückhaltung auf.» Die Staaten der Region sollten die Probleme mit politischen und diplomatischen Mitteln lösen. Dazu sollten die «konstruktiv gesonnenen internationalen Kräfte» beitragen.

Russland ist ein enger Verbündeter des Irans und bezieht von dort auch Waffen für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.


Irans Präsident Raisi: Haben Israel eine Lektion erteilt

TEHERAN: Irans Revolutionsgarden haben nach den Worten von Präsident Ebrahim Raisi dem Erzfeind Israel eine «Lektion» erteilt.

«Die Bestrafung des Aggressors, die das aufrichtige Versprechen des mächtigen und weisen Führers der Islamischen Revolution war, hat sich erfüllt», sagte Raisi laut einer Mitteilung des Präsidialamts. Gleichzeitig warnte Raisi auch Israels Verbündete vor Gegenangriffen: «Wir raten den Anhängern des Besatzungsregimes, diese verantwortungsvolle und verhältnismäßige Aktion der Islamischen Republik Iran zu würdigen.».


Viele Flughäfen im Iran bis Montag außer Betrieb

TEHERAN: Zahlreiche Flughäfen im Iran sind nach dem Großangriff auf Israel noch bis Montag außer Betrieb. Wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Sonntag berichtete, seien neben dem Hauptstadtflughafen bei Teheran auch weitere Städte betroffen. Vor allem im Westen des Landes wurde demnach der Flugbetrieb bis Montag 6.00 Uhr Ortszeit (4.30 Uhr MESZ) eingestellt. Dies galt unter anderem für die Metropolen Tabris, Kermanschah und Ahwas, aber auch für die Flughäfen in Schiras und Isfahan im Landesinneren.

Bei der Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» hatte Irans Militär in der Nacht zu Sonntag mit einem massiven Raketen- und Drohnenangriff Vergeltung für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien geübt. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.


Israels Außenminister: Iran muss einen Preis bezahlen

TEL AVIV: Der israelische Außenminister Israel Katz hat nach Gesprächen mit seinem britischen Kollegen David Cameron und Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné betont, der Iran müsse einen Preis für seinen Angriff auf Israel zahlen.

Er habe ihnen gesagt, dass es für sie an der Zeit sei, das iranische Regime zu schwächen, schrieb Katz am Sonntagabend auf der Plattform X (ehemals Twitter). Darunter zählte er die Einstufung der Iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation und scharfe Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm. In einem weiteren Gespräch mit dem ägyptischen Außenminister habe er ebenfalls betont, dass die gemäßigten Staaten der Region handeln müssten, um die iranische Aggression zu stoppen.


Nahostexpertin: Direkter Angriff Irans auf Israel ist ein Wendepunkt

DUBAI: Die bekannte Nahostexpertin Maha Yahya hat den direkten und massiven Angriff des Irans auf Israel in der Nacht zum Sonntag als Wendepunkt in dem schon seit langem währenden Konflikt dieser beiden Ländern bezeichnet. «Wir stehen offen gesagt am Rande eines gefährlichen Abgrunds», sagte die Direktorin der US-Denkfabrik Carnegie Middle East Center am Sonntag dem US-Sender CNN. «Wir befinden uns nicht länger in einem Schatten- oder Stellvertreterkrieg zwischen diesen beiden Ländern.»

Dass der Iran gleich mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel feuerte, bezeichnete Yahya als «riesige Eskalation». Sie glaube aber, dass «die Iraner wussten, dass das meiste davon gestoppt werden würde, dass die USA, Großbritannien, Frankreich, Jordanien und andere helfen würden, die Drohnen und Raketen abzuschießen». Die meisten Waffen seien außerhalb des israelischen Luftraums abgefangen worden. «Ich denke also, offen gesagt, ich sah es als einen großen Eskalationsschritt, aber es hatte sehr viel von einer Lichtshow.»

Mit Blick auf die israelische Regierung sagte Yahya: «Sie streben nach einer militärischen Eskalation zu einer Zeit, in der uns nur eine diplomatische Lösung weg vom Abgrund eines umfassenden Krieges in der gesamten Region bringen kann. (...) Niemand kann gewinnen.» Die USA müssten jetzt ihren Einfluss in der Region unter Beweis stellen, auch wenn dies jetzt noch schwieriger geworden sei. «Ehrlich gesagt, es muss eine regionale Waffenruhe geben.»


Irland kritisiert den Iran und ruft zu Zurückhaltung auf

DUBLIN: Das EU-Mitglied Irland hat die iranischen Angriffe auf Israel kritisiert und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen. «Ich verurteile Irans rücksichtslosen und großangelegten Angriff auf Israel auf das Schärfste», schrieb der neue irische Regierungschef Simon Harris am Samstag bei X (früher Twitter). «Ich fordere alle Seiten auf, jetzt Zurückhaltung zu zeigen und eine Eskalation militärischer Handlungen und die damit verbundene Verwüstung zu vermeiden.»

Außenminister Micheál Martin sprach von einer Bedrohung des Weltfriedens. «Dies trägt nicht dazu bei, der Sache des palästinensischen Volkes zu helfen oder einem Ende des Leids in Gaza näherzukommen», sagte Martin einer Mitteilung zufolge.

Harris war vorige Woche zum neuen Ministerpräsident gewählt worden. Die irische Regierung hatte Israels Vorgehen im Gazastreifen nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 scharf kritisiert. Außenminister Martin sprach sich jüngst für eine Zweistaatenlösung aus und kündigte an, Palästina demnächst formell als Staat anerkennen. Medienberichten zufolge planen Irland und einige andere EU-Staaten wie Spanien diesen Schritt, sobald eine Friedensinitiative auf den Weg gebracht ist.


Israels Nachbar Jordanien fängt Flugobjekte ab

AMMAN: Israels Nachbarland Jordanien hat beim nächtlichen Angriff des Irans mit Drohnen und Raketen mehrere Flugobjekte abgefangen. Das teilte das jordanische Kabinett dem Fernsehsender Al-Mamlaka zufolge am Sonntag nach einer Sitzung mit. Jordanien liegt zwischen dem Iran und Israel.

Die Armee werde auf alle Bedrohungen antworten, die die Sicherheit der Bürger gefährde oder Jordaniens Territorium und dessen Luftraum. An mehreren Orten seien Teile der Flugkörper vom Himmel gefallen, größeren Schaden oder Verletzte habe es dabei aber nicht gegeben.

Al-Mamlaka berichtete, dass unter anderem im Süden der Hauptstadt Amman Teile einer Rakete vom Himmel fielen. In sozialen Medien machte ein Video die Runde, die ausgebrannte Teile einer Rakete zeigen sollen, die in einer Wohngegend auf der Straße zwischen geparkten Autos liegt.


Jordanien, Irak und Libanon öffnen Luftraum nach iranischem Angriff

AMMAN/BAGDAD/BEIRUT: Israels regionale Nachbarländer Jordanien, Irak und Libanon haben ihren jeweiligen Luftraum nach dem iranischen Angriff wieder geöffnet. Die zivile Luftfahrbehörde Jordaniens, das über Hunderte Kilometer an Israel grenzt, teilte den Schritt am Sonntagmorgen mit - nach einer rund zehnstündigen Schließung seit Samstagabend. Flughäfen und Fluggesellschaften seien über den Schritt informiert worden und der Betrieb laufe wieder normal, sagte der Leiter der Behörde dem jordanischen Fernsehsender Al-Mamlaka.

Jordanien hatte seinen Luftraum angesichts militärischer Spannungen am Samstagabend gesperrt. Begründet wurde der Schritt der Behörde mit Sicherheitsbedenken sowie «in Anbetracht der eskalierenden Risiken in der Region». Während Irans Angriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag fielen Berichten zufolge in Jordanien Teile von abgeschossenen Raketen vom Himmel.

Auch im Irak wurde der Luftraum nach einer Schließung am Samstagabend wieder geöffnet, wie die Behörde für zivilie Luftfahrt ankündigte. «Alle Risiken, die die Sicherheit der zivilen Luftfahrt beeinträchtigen, wurden überwunden», hieß es in einer Mitteilung vom Sonntagmorgen. Im Zuge des Angriffs war es im Nordirak in der Provinz Erbil, wo unter anderem ein US-Konsulat und eine US-Militärbasis liegen, zu mehreren Explosionen gekommen. Berichte über größere Schäden oder Opfer gab es nicht. Der Irak liegt wie Jordanien zwischen dem Iran und Israel.

Im Libanon, der im Süden an Israel grenzt, wurde der Luftraum ebenfalls wieder geöffnet. Der Verkehr am Flughafen der Hauptstadt Beirut laufe wieder, berichtete der staatliche Fernsehsender. Am Morgen kam es dort Berichten zufolge teilweise zu Gedränge und Verzögerungen.


Zentralrat der Juden: Sanktionen gegen Iran auf Maximum erhöhen

BERLIN: Als Reaktion auf den direkten Angriff des Irans auf Israel hat der Zentralrat der Juden scharfe Sanktionen gegen Teheran gefordert.

«Deutschland und die EU dürfen keine Zweifel an einer klaren und harten Position gegenüber Teheran lassen», teilte ein Sprecher des Zentralrats am Sonntag mit. «Die Sanktionen müssen auf ein Maximum erhöht, die iranischen Revolutionsgarden endlich als Terrororganisation gelistet werden.» Bereits seit dem 7. Oktober ziehe der Iran die Fäden des Terrors gegen Israel und die westliche Welt, nun greife das «radikale Regime» selbst an. Am 7. Oktober hatten Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen ein beispielloses Massaker in Israel verübt.


Israels Generalstabschef lobt US-Unterstützung

TEL AVIV: Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat am Sonntag dem Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM) für Unterstützung bei der Abwehr des iranischen Drohnen- und Raketenangriffs gedankt.

Die enge Zusammenarbeit des Militärs beider Staaten habe zu einer starken Verteidigungskoalition geführt, die sich in der vergangenen Nacht bewährt habe, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Halevi habe mit Mitgliedern des US-Generalstabs außerdem über die Einschätzung der Lage nach dem Angriff Irans gesprochen, hieß es. Ein israelischer Armeesprecher berichtete zudem am Abend, dass die Armee etwa zwei Reservebrigaden für operative Maßnahmen an die Front in Gaza verlegen werde.


Krisenstab der Bundesregierung kommt im Auswärtigen Amt zusammen

BERLIN: Nach dem großangelegten Luftangriff des Irans auf Israel kommt am Vormittag in Berlin der Krisenstab der Bundesregierung zusammen. Das Gremium werde wegen des iranischen Angriffs unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Auswärtigen Amt tagen, hieß es am Sonntag aus dem deutschen Außenministerium. Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel in der Nacht direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Nach Angaben Israels wurden rund 300 Geschosse vom Iran abgefeuert und 99 Prozent davon von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen.

Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger iranischer Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden. Es besteht große Sorge vor einem Flächenbrand in der Nahostregion. Wie Israel auf den Angriff reagieren wird, ist unklar.


Israels Militärsprecher: Iran wollte mit Angriff Ergebnisse erzielen

TEL AVIV: Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurückgewiesen. «Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen», sagte Hagari am Sonntag im Gespräch mit Journalisten.

Der Einsatz ballistischer Raketen durch den Iran sei eine klare Eskalation gewesen. Mit Blick auf eine mögliche Reaktion Israels sagte der Militärsprecher: «Wir prüfen die Situation und zeigen dem Kabinett die Pläne, wir sind bereit, zu unternehmen, was für die Verteidigung Israels notwendig ist.» Man sei auch auf weitere Bedrohungen durch den Iran vorbereitet.

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Nach Angaben von Hagari wurden rund 300 Geschosse vom Iran abgefeuert und 99 Prozent davon von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen.

Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.


Irans Sicherheitsrat warnt Israel vor Gegenangriff

TEHERAN: Irans Nationaler Sicherheitsrat hat Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge gewarnt. «Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal größer ist als der jüngste Angriff», zitierte das Portal Nur News unter Berufung auf eine Mitteilung des Rats. Iran habe die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert, hieß es in der Mitteilung weiter.

Bei der Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» hatte Irans Militär in der Nacht zu Sonntag mit einem massiven Raketen- und Drohnenangriff Vergeltung für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien geübt. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

Das mächtige Gremium befasst sich mit Fragen rund um die nationale Sicherheit. Neben dem Präsidenten als Vorsitzenden gehören dem Rat mit rund einem Dutzend Mitgliedern mehrere Minister und Generäle an. Der Rat trifft Entscheidung über dem Parlament, die nach Zustimmung durch den Religionsführer final sind.


Hamas begrüßt Irans Angriff auf Israel

TEL AVIV/GAZA: Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat den Großangriff des Irans auf Israel begrüßt.

Es sei Teherans «natürliches und verdientes Recht», den jüdischen Staat nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor knapp zwei Wochen anzugreifen, hieß es einer Mitteilung am Sonntag. Bei dem Luftangriff in Damaskus waren zwei Brigadegeneräle und weitere Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden.


Belgiens Premier verurteilt Irans Angriff und fordert Waffenruhe

BRÜSSEL: Belgiens Premierminister Alexander De Croo hat den großangelegten Angriff des Irans auf Israel verurteilt.

Er fordere alle Parteien zur Zurückhaltung auf, schrieb De Croo am Sonntagmorgen auf der Plattform X (ehemals Twitter). «Iran ist ein bekannter staatlicher Sponsor des Terrorismus.» Sein direkter Angriff auf Israel stelle eine gefährliche Eskalation der Gewalt im Nahen Osten dar. «Eine sofortige Waffenruhe ist längst überfällig», so De Croo weiter.

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