Gaza-Konflikt: Aktuelles Geschehen am Samstag

Palästinensische Kinder, die mit ihren Familien aus dem nördlichen Gazastreifen geflohen sind, spielen vor ihren Unterkünften in Deir Al Balah, Gazastreifen. Foto: EPA-EFE/Mohammed Saber
Palästinensische Kinder, die mit ihren Familien aus dem nördlichen Gazastreifen geflohen sind, spielen vor ihren Unterkünften in Deir Al Balah, Gazastreifen. Foto: EPA-EFE/Mohammed Saber

Nach Angriff Irans auf Israel: UN-Sicherheitsrat plant Sondersitzung

NEW YORK: Nach dem Angriff des Irans auf Israel plant der UN-Sicherheitsrat eine Sondersitzung. Per Brief an die maltesische UN-Botschafterin Vanessa Frazier, deren Land derzeit dem Gremium vorsitzt, habe er um ein entsprechendes Treffen des Sicherheitsrats gebeten, teilte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan über die Online-Plattform X, vormals Twitter, mit. Aus Diplomatenkreisen hieß es, dass Treffen in New York könne noch am Sonntag stattfinden, wahrscheinlich um 22 Uhr MESZ.

Zuvor hatte der Iran erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» wurde als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dargestellt. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden. UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich daraufhin «zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region».


Argentiniens Präsident bricht wegen Iran-Angriffs Auslandsreise ab

BUENOS AIRES: Argentiniens Präsident Javier Milei bricht wegen der iranischen Luftangriffe auf Israel eine Auslandsreise ab. Er fliege aus den USA am Sonntag nach Argentinien zurück und nicht wie ursprünglich geplant nach Dänemark weiter, teilte sein Büro am Samstag (Ortszeit) mit. «In Anbetracht der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten mit der iranischen Offensive gegen Israel» wolle Milei einen Krisenstab bilden und sich mit verschiedenen Präsidenten westlicher Länder in Verbindung setzen, um Maßnahmen zu koordinieren.

Erst am Donnerstag hatte ein argentinisches Gericht die iranische Regierung für einen Bombenschlag mit 85 Todesopfern auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires im Jahr 1994 verantwortlich gemacht. Die von der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah ausgeführte Attacke sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Iran gilt als wichtigster Unterstützer der Hisbollah.

Nach den iranischen Luftangriffen erklärte sich Milei mit Israel solidarisch: Argentinien unterstütze Israel nachdrücklich bei der Verteidigung seiner Souveränität - «insbesondere gegen Regime, die den Terror fördern und die Zerstörung der westlichen Zivilisation anstreben».


Explosionen nahe Erbil im Nordirak - Sirenen am US-Konsulat

BAGDAD: Im Nordirak ist es nach dem iranischen Angriff gegen Israel zu mehreren Explosionen gekommen.

Augenzeugen und kurdischen Medien zufolge gingen in der Nacht zum Sonntag rund 20 Raketen in der Provinz Erbil nieder, wo unter anderem ein US-Konsulat und eine US-Militärbasis liegen. An dem Konsulat seien Warnsirenen zu hören gewesen. Über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst keine Berichte. Ein Anwohner sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Explosionen hätten einige Scheiben bersten lassen. Einige Menschen seien in Panik geraten.


Aktivisten: Luftabwehr über Syrien aktiviert

DAMASKUS/TEL AVIV: In Syrien ist nach dem iranischen Angriff gegen Israel laut Menschenrechtsaktivisten die Luftabwehr aktiviert worden. Die Luftabwehr der Regierungstruppen habe versucht, israelische Raketen und Flugzeuge abzufangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Es habe aktuell aber keinen direkten israelischen Angriff auf Ziele in Syrien gegeben. Stattdessen habe Israel iranische Raketen über Syrien abschießen wollen. Die Luftabwehr sei in mehreren Teilen des Landes aktiviert worden, darunter in der Hauptstadt Damaskus, in Homs sowie an der syrischen Mittelmeerküste.

Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden. Der Iran bezeichnete seinen Angriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag als angemessene Reaktion für diese Attacke in Syrien.


Scholz: Iran riskiert regionalen Flächenbrand

CHONGQING: Bundeskanzler Olaf Scholz hat die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel «mit aller Schärfe» verurteilt. «Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand», erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntag nach der Ankunft des Kanzlers in der Wirtschaftsmetropole Chongqing, wo der SPD-Politiker seinen dreitägigen China-Besuch beginnt. «In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen.»

Scholz hatte von den Angriffen auf dem knapp zehnstündigen Flug auf halber Strecke zwischen Berlin und Chongqing erfahren. Er sei im Flugzeug laufend über die Entwicklungen im Nahen Osten unterrichtet worden, hieß es aus seinem Umfeld. Die Delegation habe in engem Kontakt mit den deutschen Sicherheitsbehörden gestanden.


Militärsprecher: Nur wenige Raketen in Israel eingeschlagen

TEL AVIV: Der Iran hat bei seinem Großangriff auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen eingesetzt. Darunter seien Dutzende Boden-Boden-Raketen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag. «Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Außerdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt.

Israelische Kampfflugzeuge hätten mehr als zehn iranische Marschflugkörper außerhalb des israelischen Staatsgebiets abgefangen, erklärte der Militärsprecher. Dutzende unbemannte Flugkörper seien ebenfalls außerhalb von Israel gestoppt worden. «Das Ereignis ist noch nicht vorbei», sagte Hagari. Es würden noch Drohnen abgefangen, auch Raketenangriffe seien weiterhin möglich. Dutzende Flugzeuge seien noch in der Luft. Die Armee unternehme alles Notwendige, um die Bürger Israels zu schützen.


UN-Chef Guterres: Reale Gefahr verheerender Eskalation in Nahost

NEW YORK: Nach dem Angriff des Irans auf Israel sieht UN-Generalsekretär António Guterres das Risiko einer katastrophalen Zuspitzung der Lage in Nahost. «Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um Maßnahmen zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten», teilte Guterres am Samstag (Ortszeit) in New York. Er verurteilte den Angriff des Irans «aufs Schärfste» und forderte eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten.

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel in der Nacht zum Sonntag direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» wurde als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dargestellt. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.


Biden: Engagement für die Sicherheit Israels unumstößlich

WASHINGTON: Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat US-Präsident Joe Biden dem Land die Unterstützung der USA zugesichert.

«Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist unumstößlich», schrieb Biden in einem Beitrag auf X, vormals Twitter, am Samstagabend (Ortszeit). Dazu veröffentlichte er ein Foto von einem Treffen mit seinem Krisenstab im Situation Room, dem Einsatzzentrum im Weißen Haus. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken, die an den Beratungen am Samstag teilnehmen, sind darauf zu sehen.


London schickt zusätzliche Kampfjets nach Nahost

LONDON: Großbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region.

Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in der Nacht zum Sonntag mit. «Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen.» Großbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern.


Irans Revolutionsgarden warnen USA scharf

TEHERAN: Nach dem massiven Vergeltungsangriff gegen Israel haben Irans Revolutionsgarden die USA scharf gewarnt.

«Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans» werde eine «entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen», hieß es in einer Erklärung der Revolutionswächter, die in der Nacht zu Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde. Die Revolutionsgarden hätten «wichtige militärischen Ziele der zionistischen Terrorarmee in den besetzten Gebieten» mit Drohnen und Raketen angegriffen, erfolgreich getroffen und zerstört, hieß es in der Erklärung weiter.


Israels Heimatschutz gibt nach Irans Angriff Entwarnung

TEL AVIV: Der israelische Heimatschutz hat nach dem Großangriff Irans auf Israel vorerst Entwarnung gegeben. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes.

Der Iran hatte Stunden zuvor seine Drohung wahr gemacht und Israel erstmals direkt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Großangriff feuerte das Land nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen ab. «Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag.

Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen, sagte Hagari weiter. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Außerdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt. Das israelische Fernsehen berichtete um 03.50 Uhr Ortszeit (02.50 Uhr MEZ), Israel gehe davon aus, dass der Angriff aus dem Iran abgeschlossen sei. Das israelische Sicherheitskabinett habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant befugt, Entscheidungen über das weitere Vorgehen dem Iran gegenüber zu treffen, berichtete der Fernsehsender Channel 12.

Nach dem mutmaßlich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus am 1. April hatte der Iran in den vergangenen Tagen wiederholt angekündigt, Vergeltung zu üben. Bei dem Luftangriff waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Irans Außenministerium machte Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde eine Beteiligung bis heute nicht eingeräumt.


Raketenalarm an verschiedenen Orten in Israel

TEL AVIV: Nach dem iranischen Angriff hat es in der Nacht zum Sonntag an verschiedenen Orten in Israel Raketenalarm gegeben.

Nach Angaben der Armee heulten die Warnsirenen unter anderem im Süden Israels, am Toten Meer, im Großraum Jerusalem sowie im Norden des Landes. Es war zunächst unklar, ob es Einschläge gegeben hat.


«Beispiellose Eskalation»: EU-Chefdiplomat verurteilt Angriff Irans

BRÜSSEL: EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat den «inakzeptablen iranischen Angriff gegen Israel» im Namen der Staatengemeinschaft scharf verurteilt. «Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine ernste Bedrohung für die regionale Sicherheit», schrieb der EU-Außenbeauftragte in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte den Angriff des Irans. Es müsse alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern, schrieb der belgische Spitzenpolitiker auf X. «Ein weiteres Blutvergießen muss vermieden werden. Wir werden die Situation gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin aufmerksam verfolgen.»


Iran warnt Israel und USA vor Gegenreaktion auf Angriffswelle

NEW YORK: Der Iran hat den Angriff auf Israel als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und Israel vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt. «Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen», teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen am Samstag (Ortszeit) in New York auf der Plattform X mit. Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel in der Nacht zum Sonntag direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» wurde als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dargestellt. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.


Warnungen an Bürger Israels: Nahe an Schutzräumen aufhalten

TEL AVIV: Angesichts des iranischen Angriffs auf Israel sind die Einwohner der besetzten Golanhöhen in der Nacht zum Sonntag dazu aufgefordert worden, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.

Das israelische Fernsehen berichtete, auch die Einwohner von Eilat, Dimona und Nevatim in der Negev-Wüste hätten ähnliche Anweisungen erhalten. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf israelische Repräsentanten, man erwarte, dass die Golanhöhen und eine israelische Luftwaffenbasis in der Negev-Wüste Ziele der iranischen Angriffe werden könnten. Dutzende israelischer Kampfjets seien in der Luft, um Flugkörper aus dem Iran abzufangen.


Ägypten «extrem besorgt» über Angriff gegen Israel

KAIRO/TEL AVIV: Ägypten hat sich «extrem besorgt» gezeigt mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel und zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen.

Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer «gefährlichen Eskalation» zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium am Samstagabend mit. Ägypten habe schon zuvor vor einer Ausweitung des Konflikts infolge von «Israels Krieg im Gazastreifen» gewarnt. Die Regierung in Kairo sei in ständigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, um die Eskalation zu stoppen. Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen.


Baerbock verurteilt iranischen Angriff: «Ganze Solidarität» mit Israel

BERLIN: Die Bundesregierung hat die iranische Drohnen- und Raketenattacke auf Israel verurteilt und die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs aufgefordert.

«Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste», schrieb Außenministerin Annalena Baerbock in der Nacht zu Sonntag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Der Iran und mit ihm verbündete Kräfte müssten die Attacke «sofort einstellen». «Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität», ergänzte Baerbock.


Israels Armeesprecher: Gefährliche Eskalation des Irans

TEL AVIV: Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Angriffe aus dem Iran am Samstagabend als «schwerwiegende und gefährliche Eskalation» beschrieben. Nach Angaben des israelischen Fernsehens hat der Iran eine dritte Welle von Drohnen auf den Weg nach Israel geschickt. Insgesamt gehe Israel von mehr als 100 Drohnen aus. Außerdem hat der Iran Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Es ist der erste direkte Angriff des Irans auf seinen Erzfeind Israel. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versammelte wegen der Angriffe am Samstagabend im Hauptquartier in Tel Aviv das Kriegskabinett.

Die Iran-Expertin Sima Shine im israelischen Fernsehen: «Dies ist ein beispielloses Ereignis. Der Iran hat sein Paradigma verändert.» Es ist auch das erste Mal seit 1991, dass Israel von einem UN-Mitgliedsstaat angegriffen wird. Damals hatte der Irak Dutzende Scud-Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert.

«Wir überwachen die iranischen Killerdrohnen, die nach Israel unterwegs sind, sehr eng», sagte Hagari. «Unsere defensiven und offensiven Fähigkeiten sind auf dem höchsten Bereitschaftslevel vor diesem Großangriff des Irans.» Die israelische Armee gehe gemeinsam mit den Verbündeten Israels «mit ganzer Kraft» vor, um den Staat Israel und das israelische Volk zu verteidigen.


Iran schießt Welle ballistischer Raketen auf Israel

TEHERAN: Bei ihrem massiven Vergeltungsangriff auf Israel haben Irans Revolutionsgarden nach Angaben von Staatsmedien auch ballistische Raketen gestartet. Um welche Raketentypen es sich handelte, ging aus dem Bericht der Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) nicht hervor. Irans Revolutionsgarden verfügen über mehrere Typen von Mittelstreckenraketen, die Israel erreichen können.

Ballistische Raketen verfügen über Raketenantriebe und werden für schnelle Angriffe über große Entfernungen verwendet. Sie unterscheiden sich etwa von Marschflugkörpern, die in niedrigeren Höhen fliegen können und durchgängig gesteuert werden.

Die Revolutionsgarden starteten nach eigenen Angaben auch Dutzende Drohnen in Richtung Israel. Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.


Deutscher Botschafter in Israel: Direktangriff wie noch nie

BERLIN/TEL AVIV: Nach Beginn eines iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat der deutsche Botschafter Steffen Seibert alle Deutschen vor Ort aufgefordert, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. «Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen», schrieb er am Samstagabend auf X (vormals Twitter). «Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen.»

Der Iran hatte zuvor einen Angriff gegen Israel und Dutzende Drohnen in Richtung des Landes gestartet. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend.


USA: Iran hat mit einem Luftangriff gegen Israel begonnen

WASHINGTON: Auch die US-Regierung hat den Beginn eines iranischen Luftangriffs gegen Israel bestätigt.

US-Präsident Joe Biden werde fortlaufend über die Lage informiert und werde sich am Samstagnachmittag mit seinem Sicherheitsteam im Weißen Haus zu Beratungen treffen, teilte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats mit. Der Angriff werde sich «wahrscheinlich über mehrere Stunden hinziehen».


Irans Staatsmedien bestätigen Beginn von Vergeltungsangriff

TEHERAN: Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt.

«Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen», hieß es am Samstag in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.


Irak und Libanon schließen Luftraum wegen Angriff auf Israel

TEL AVIV: Der Irak und der Libanon haben wegen des iranischen Angriffs mit Dutzenden Drohnen auf Israel ihren Luftraum geschlossen. Das bestätigten der irakische Transportminister, Abdel Rasak Sadaui, sowie der libanesische Transportminister, Ali Hamiyeh, am Samstagabend. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch der jordanische Luftraum für den zivilen Luftverkehr geschlossen worden war.

Der Iran hatte zuvor einen Angriff gegen Israel und Dutzende Drohnen in Richtung des Landes gestartet. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. Der saudische Fernsehsender Al Arabiya berichtete, dass einige der Drohnen, mit denen der Iran Israel angreifen will, vom Irak aus in Richtung des Landes gestartet wurden. Laut iranischem Staatsfernsehen feuerte der Iran zudem Raketen gegen Israel ab.


Hisbollah feuert Raketen aus Libanon in Richtung Israel ab

BEIRUT: Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Raketen auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert. Man habe am späten Samstagabend israelische Kasernen in dem Gebiet mit Raketen vom Typ Katjuscha ins Visier genommen, teilte die Milz mit.

Der Iran hatte zuvor einen Angriff gegen Israel mit Drohnen und Raketen gestartet. Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel kommt es fast täglich zu gegenseitigen Angriffen zwischen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah und Israels Militär, üblicherweise konzentriert auf die Grenzregion.


Armee: Normaler Reiseverkehr am internationalen Flughafen bei Tel Aviv

TEL AVIV: Ungeachtet der Sorge vor einem iranischen Vergeltungsangriff auf Israel gibt es für den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bisher keine besonderen Anweisungen. Dies bestätigte ein Sprecher der israelischen Armee am Samstagabend im israelischen Fernsehen.

Der Sender Kanal 12 berichtete, am Sonntag werde mit einem außergewöhnlich hohen Aufkommen von 55.000 Reisenden am Flughafen gerechnet. Internationale Flüge sollten planmäßig abgefertigt werden. In Israel beginnen am Sonntag zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.

Seit Tagen wachsen die militärischen Spannungen im Nahen Osten. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, hat die Staatsführung in Teheran dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht.


Sorge vor Iran-Angriff: Neue Schutzanweisungen für Israels Bevölkerung

TEL AVIV: Angesichts der Sorge vor einem möglichen iranischen Vergeltungsangriff hat die israelische Armee am Samstagabend neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte vor Journalisten, es solle von Sonntag an keinen Schulunterricht oder andere Bildungsaktivitäten, keine Ferienlager und keine organisierten Ausflüge geben. Am Sonntag beginnen zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.

Der Heimatschutz veröffentlichte auf seiner Webseite außerdem weitere Anweisungen. Diese sollten am Samstagabend um 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) beginnen und zunächst 48 Stunden lang gelten.

Demnach dürfen in den Gebieten, die nicht in der Nähe des Gazastreifens oder des Libanons liegen, bis zu 1000 Menschen an Versammlungen teilnehmen. In den sogenannten Konfliktzonen dürfen sich draußen bis zu 30 und drinnen bis zu 300 Menschen versammeln. Am Arbeitsplatz sollen die Bürger besonders in diesen Gebieten darauf achten, dass sie notfalls rasch einen Schutzraum erreichen können.

Seit Tagen wachsen die militärischen Spannungen im Nahen Osten. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, hat die Staatsführung in Teheran dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht.


USA sichern Israel volle Unterstützung zu - akute Bedrohung

WASHINGTON: Angesichts eines drohenden Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinem israelischen Kollegen Joav Galant die «unerschütterliche Unterstützung der USA» zugesichert. In einem Telefonat hätten die beiden über «akute regionale Bedrohungen» gesprochen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Samstag in Washington mit. Austin habe deutlich gemacht, dass Israel «auf die volle Unterstützung der USA» bei der Verteidigung gegen jegliche Angriffe des Iran und seiner Stellvertreter zählen könne.

Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, teilte auf X (vormals Twitter) mit, er habe ebenfalls am Samstag mit seinem israelischen Counterpart Zachi Hanegbi über die Ereignisse im Nahen Osten gesprochen. Auch er habe die «eiserne Verpflichtung» der USA für die Sicherheit Israels bekräftigt.

Seit dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien Anfang April, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, haben die militärischen Spannungen im Nahen Osten deutlich zugenommen. Die Staatsführung in Teheran hat dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht. Am Samstag setzte Irans Marine unweit der Straße von Hormus ein Containerschiff fest - nach Angaben der iranischen staatlichen Nachrichtenagentur Irna hat es eine Verbindung mit Israel. Beobachter sehen die verfeindeten Länder am Rande einer kriegerischen Eskalation.


Nahost: Biden ändert Wochenendpläne für Beratungen mit Sicherheitsteam

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden will im Weißen Haus mit seinem Sicherheitsteam über die extrem angespannte Lage im Nahen Osten beraten. Dafür verkürzte der 81-Jährige am Samstag seinen Aufenthalt in seinem Strandhaus in Rehoboth Beach im US-Bundesstaat Delaware, wo er eigentlich das Wochenende verbringen wollte. «Der Präsident kehrt heute Nachmittag ins Weiße Haus zurück, um sich mit seinem nationalen Sicherheitsteam über die Ereignisse im Nahen Osten zu beraten», teilte die US-Regierungszentrale am Samstag über die mit Biden reisende Presse mit.

Seit Tagen wachsen die militärischen Spannungen im Nahen Osten. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, hat die Staatsführung in Teheran dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht. Am Samstag setzte Irans Marine unweit der Straße von Hormus ein Containerschiff mit Verbindung zu Israel fest. Beobachter sehen die verfeindeten Länder am Rande einer kriegerischen Eskalation.


Irans Verteidigungsminister warnt vor Gegenangriffen

TEHERAN: Der iranische Verteidigungsminister hat nach dem Beginn der Vergeltungsschläge gegen Israel vor Gegenangriffen auf sein Land gewarnt. Jeder Staat, der den Iran angreife, werde eine «entschlossene Reaktion» erhalten, sagte General Mohammed-Resa Aschtiani laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag.

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab.

Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.


Israelischer Fotograf von Siedlern geschlagen und verletzt

TEL AVIV: Ein israelischer Fotograf ist nach eigenen Angaben von radikalen Siedlern im Westjordanland geschlagen und verletzt worden. Sie hätten außerdem seine Ausrüstung in Brand gesetzt, berichtete er am Samstag der Nachrichtenseite ynet, für die er arbeitet. Der Fotograf ist auch für die Zeitung «Jediot Achronot» tätig.

Der Fotograf hielt sich den Angaben zufolge in dem Dorf Al-Mughajir 20 Kilometer nordöstlich von Ramallah auf. Er habe dort Siedler fotografiert, die nach dem Mord an einem 14-Jährigen aus einer Siedlung Häuser von Palästinensern in Brand gesetzt hätten.

Aus Sorge vor Gewalt der Siedler habe er sich in einem Haus versteckt, erzählte der Fotograf. Sie hätten ihn jedoch dort entdeckt. «Sie haben mich zusammengeschlagen, mir Finger gebrochen und meine Tasche mit meiner Fotoausrüstung verbrannt», schilderte er. Sie hätten ihn in den Bauch und gegen den Kopf getreten, als er am Boden lag, erzählte der Mann, der schon seit Jahrzehnten als Fotograf arbeitet. Einige von ihnen hätten Uniformen der israelischen Armee getragen und seien bewaffnet gewesen. Das Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.


Außenamt: Angehörige deutscher Botschaftsmitarbeiter verlassen Teheran

BERLIN: Angesichts der drohenden militärischen Eskalation zwischen dem Iran und Israel verlassen die Familienangehörigen der Entsandten an der deutschen Botschaft in Teheran das Land. Überdies wurden weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag mitteilte. Nachmittags sei eine Krisenstabssitzung im Auswärtigen Amt geplant. Zuvor hatte die «Bild am Sonntag» berichtet.

Weiter erklärte der Sprecher, eine niedrige dreistellige Zahl Deutscher habe sich in die Krisenvorsorgelisten «Elefand» eingetragen. Aus dem Außenamt hieß es dazu, es werde von einer größeren Zahl deutsch-iranischer Doppelstaatler im Iran ausgegangen. Es lägen aber keine bestätigten Zahlen vor, da im Ausland keine Meldepflicht bestehe.

Am Freitag hatte das Auswärtige Amt alle deutschen Staatsangehörigen im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. Die Sicherheitslage könne sich schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern.

Anfang April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Die iranische Führung hat seitdem mehrfach mit Vergeltung gedroht.


Vermisster Israeli tot - Weitere Siedlergewalt im Westjordanland

RAMALLAH: Ein im israelisch besetzten Westjordanland vermisster 14-jähriger Junge aus einer israelischen Siedlung ist tot. Seine Leiche sei bei der Siedlung Malachei HaShalom gefunden worden, teilte die Armee am Samstag mit. Über die Todesursache wurde zunächst nichts mitgeteilt. Nach der Todesnachricht kam es erneut in verschiedenen Orten des Westjordanlandes zu gewalttätigen Angriffen jüdischer Siedler gegen Palästinenser, wie Augenzeugen und Medien vor Ort berichteten. Es werde geschossen, Autos würden in Brand gesetzt und Fahrzeuge mit Steinen beworfen. Mindestens 16 Palästinenser seien verletzt worden, teilte der Rote Halbmond mit. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sein Bedauern über den Tod des Jungen. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen. Zugleich warnte er, extremistischen Siedlern dürfe es nicht erlaubt werden, die Tragödie als Vorwand für Gewalt gegen Palästinenser zu missbrauchen. «Zurückhaltung auf allen Seiten ist unerlässlich», schrieb Seibert auf X. Auch Israels Verteidigungsminister Joav Galant warnte vor Selbstjustiz.

Am Freitag waren Siedler aus einem illegalen Außenposten mit Schusswaffen in das Dorf Al-Mughajir 20 Kilometer nordöstlich von Ramallah eingedrungen, um palästinensisches Eigentum zu zerstören, wie Augenzeugen berichteten. Nach Angaben der Dorfverwaltung setzten sie Autos und mehrere Häuser in Brand, ein Palästinenser wurde getötet.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober haben Gewalttaten von Siedlern gegen Palästinenser und Zusammenstöße zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern zugenommen. 442 Palästinenser wurden seither nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen oder eigenen Anschlägen getötet.


Niederlande schließen Vertretungen in Teheran und Erbil für Besucher

DEN HAAG: Angesichts eines möglicherweise näher rückenden iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel schließen die Niederlande ihre Botschaften in Teheran sowie im irakischen Erbil am Sonntag für Besucher. Dies sei angesichts der steigenden Spannungen zwischen dem Iran und Israel beschlossen worden, teilte das Außenministerium in Den Haag am Samstag mit. Die übrige Arbeit dort werde aber fortgesetzt. Im Laufe des Sonntags werde entschieden, ob die Konsularabteilungen der beiden Vertretungen am Montag wieder öffnen. Am Samstag sind die Vertretungen der Niederlande in der Region ohnehin für Besucher geschlossen.

Am Freitag bereits hatte das Außenministerium niederländischen Staatsbürgern geraten, alle nicht zwingend notwendigen Reisen nach Israel und in die kurdische Autonomieregion im Irak zu verschieben. Die zunehmenden Spannungen zwischen dem Iran und Israel seien «sehr besorgniserregend», sagt die niederländische Außenministerin Hanke Bruins Slot, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Die iranische Führung hat seitdem mehrfach mit Vergeltung gedroht.


Nach iranischem Angriff: Biden telefoniert mit Netanjahu

WASHINGTON/TEL AVIV: Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat US-Präsident Joe Biden mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. Wie die israelische Regierung in der Nacht zum Sonntag mitteilte, begannen beide ihr Gespräch nach Beratungen des israelischen Sicherheitskabinetts und des Kriegskabinetts. Auch das Weiße Haus teilte mit, dass die beiden miteinander gesprochen hätten. Zum Inhalt des Telefonats sollte es zu einem späteren Zeitpunkt mehr Informationen geben. Das Gespräch habe 25 Minuten gedauert, berichtete der israelische Journalist Barak Ravid unter Berufung auf einen israelischen Regierungsvertreter.

Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag erstmals direkt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Großangriff feuerte der Iran nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen ab. «Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen.

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