Flugzeugentführung in Malta beendet - Entführer festgenommen

Foto: epa/Dominic Aquilina
Foto: epa/Dominic Aquilina

VALLETTA (dpa) - Nervenkrieg um Afriqiyah-Airways-Flug 8U209: Zwei Männer entführen die libysche Maschine mit mehr als 100 Menschen. Doch dann lassen sie Passagiere frei - und ergeben sich. Ihre Motive bleiben zunächst offen.

Die Flugzeugentführung in Malta in unblutig beendet. Die beiden Entführer und die letzten Crewmitglieder verließen das Flugzeug, teilte der maltesische Regierungschef Joseph Muscat auf Twitter mit. Die Entführer hätten sich ergeben, seien durchsucht und festgenommen worden. Zuvor hatten sie bereits alle 109 Passagiere und mehrere Crewmitglieder freigelassen.

Im maltesischen Staatsfernsehen war auch zu sehen, wie ein Entführer festgenommen wurde. Über Forderungen und die Identität der Männer war zunächst nichts bekannt. Einer von ihnen hatte in der Flugzeugtür die alte libysche Staatsflagge geschwenkt, die nach dem Sturz und Tod des ehemaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 abgeschafft wurde.

Der Airbus der staatlichen libyschen Fluglinie Afriqiyah Airways war am Freitag auf einem Inlandsflug von Sabha nach Tripolis vom Kurs abgewichen und in der maltesischen Hauptstadt Valletta gelandet. An Bord waren 111 Passagiere, darunter 82 Männer, 28 Frauen und ein Kind. Auch ein Angehöriger des libyschen Parlaments hatte sich an Bord befunden, meldete der Nachrichtensender Al-Arabija.

Auch die international anerkannte libysche Regierung hatte bestätigt, dass es sich um eine Flugzeugentführung handele. Medienberichten zufolge drohten die Entführer zwischenzeitlich mit der Sprengung der Maschine. Sie sollen zudem Asyl in Malta gefordert haben.

Der anfangs völlig unterbrochene Flugverkehr wurde bereits am Freitagnachmittag teilweise wieder aufgenommen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.