Steinmeier ruft zum Schutz von Journalisten weltweit auf

Treffen der Arraiolos-Gruppe in Malta. Foto: epa/Mateusz Marek
Treffen der Arraiolos-Gruppe in Malta. Foto: epa/Mateusz Marek

VALLETTA: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Schutz von Journalisten weltweit aufgerufen. «Wir wissen, dass überall - und nicht nur in Krisengebieten - Journalistinnen und Journalisten bedroht sind und Schutz finden müssen», sagte Steinmeier am Freitag in der maltesischen Hauptstadt Valletta. «Wir müssen uns verpflichtet sehen, diesen Schutz auch mit zu gewährleisten.»

Steinmeier besuchte in Valletta das inoffizielle Denkmal für die ermorderte Journalistin Daphne Caruana Galizia. Während eines Stadtrundgangs stoppte er dort und hielt einen Moment im Gedenken inne. Später wollte er sich mit dem Witwer Peter Caruana Galizia treffen. Steinmeier nannte die Ermordete eine «mutige Journalistin, die ihren Mut am Ende leider mit dem Tod bezahlen musste».

Die Bloggerin war am 16. Oktober 2017 in ihrem Auto in der Nähe ihres Hauses in die Luft gesprengt worden. Die 53-Jährige galt als eine der bekanntesten investigativen Reporterinnen des Landes. Sie hatte über Korruption in Politik und Wirtschaft in ihrem Land recherchiert. Einer der Täter ist inzwischen zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden, Verfahren gegen zwei weitere Beschuldigte laufen noch.

Das Denkmal mit drei lebensgroßen Figuren auf einem Sockel ist eigentlich den Opfern für die Belagerung Maltas durch osmanische Truppen im Jahr 1565 gewidmet. An seinem Fuß steht heute ein Schwarz-Weiß-Porträt der Ermordeten, das von Blumen und Kerzen umgeben ist. Auf Tafeln wird in mehreren Sprachen über ihr Schicksal aufgeklärt. In großen Buchstaben ist davor das Wort «Justice» (Gerechtigkeit) zu lesen.

Er könne nur hoffen, dass in Deutschland genug für den Schutz von Journalistinnen und Journalisten getan werde, sagte Steinmeier. «Aber natürlich weiß ich, dass immer wieder versucht wird, journalistische Arbeit zu behindern oder einzuschränken.» Deutschland könne aber stolz darauf sein, ein Land zu sein, «das Pressefreiheit nicht nur einfach in der Verfassung stehen hat, sondern in dem sich die politischen Verantwortlichen verpflichtet und verantwortlich fühlen, sie auch zu gewährleisten».

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