Flüchtlingsstrom: Thailand bleibt hart

Flüchtlingsstrom: Thailand bleibt hart

BANGKOK: UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat an Thailand appelliert, bei der Behandlung der Bootsflüchtlinge die Menschenwürde und Menschenrechte einzuhalten.

In einem Telefongespräch mit Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha äußerte sich der Generalsekretär besorgt über das Elend Tausender Flüchtlinge aus Myanmar und Bangladesch. Ban Ki-moon begrüßte die Initiative Thailands, auf einem internationalen Forum den Versuch zu unternehmen, die Krise zu lösen.

US-Außenminister John Kerry hat Thailand nicht von seiner harten Linie gegenüber den Bootsflüchtlingen abbringen können. Gegenüber dem thailändischen Außenminister Tanasak Patimaprgorn forderte Kerry in einem Telefongespräch humanitäre Hilfe für die 8.000 auf dem Meer treibenden Migranten.

Bangkok will dem internationalen Druck standhalten, auch, weil das Rohingya-Problem von der internationalen Staatengemeinschaft gelöst werden müsse und Thailand nur ein Transitland sei. Regierungsmitglieder stellen die Frage: Warum leistet die USA keine finanzielle und technische Unterstützung? Thailand sei durchaus bereit, aufgegriffene Migranten vorübergehend nach thailändischem Recht in Camps unterzubringen, um sie später auszuweisen. Es werde aber keine Bootsflüchtlinge ins Land lassen und sich auf offenem Meer nicht an Rettungsaktionen für Menschen in überfüllten Booten beteiligen.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund 25.000 Menschen Myanmar und Bangladesh auf Booten verlassen, im Jahresvergleich doppelt so viele.

Seit Anfang Mai haben Polizisten und Soldaten im Dschungel der südlichen Provinz Songkhla, an der Grenze zu Malaysia, über 250 Migranten aus Myanmar und Bangladesch aufgegriffen. Sie wurden von Schleuserbanden ins Land gebracht. Behörden vermuten, dass sich die Schmuggler rechtzeitig absetzten oder sich unter den Flüchtlingen befinden.

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Hardy Kromarek 19.05.15 07:21
Flüchtlingsstrom!
Thailand hat doch voll kommen RECHT!!! Sie sind doch bereit zu helfen! Wer soll das denn bitte bezahlen?! Die Amerikaner fordern nur! Das ist eine internationale Angelegenheit und nicht die von Thailand alleine!!! Außerdem sind das alle keine Kriegsflüchtlinge die mit dem Tode in Ihrer Heimat bedroht sind! Arme Menschen gibt es auf der ganzen Welt auch in Amerika - Europa incl. Deutschland!
In Deutschland wird nur in den Medien die Schokoladenseite des Landes gezeigt!!! Was Ich dort in über 40 Jahren schon an Armut gesehen habe ist unvorstellbar, wo sich ein außenstehender natürlich nicht vorstellen kann, der sowas noch nicht gesehen hat! Kriegsflüchtlinge- politisch Verfolgte die mit dem Tode bedroht sind - keine Frage, das man diesen Menschen sofort helfen muss, aber Armut ist eine internationale Angelegenheit und kann - darf nicht einfach auf Thailand in diesem Falle bequemer Art abgeschoben werden!!!
Sollen doch mal die amerikanischen " Schlauköpfe " mit samt Ihrem " Anhang " Geld - Hilfsmittel - usw. überweisen nach Thailand, dann kann der zuständige Part von Thailand übernommen werden! Thailand ist ja auch dazu bereit! Aber so nicht, wie die anderen Herrschaften sich das vorstellen!
Alois Amrein 19.05.15 03:25
Rassistisch und unmenschlich
"Regierungsmitglieder stellen die Frage: Warum leistet die USA keine finanzielle und technische Unterstützung? Thailand sei durchaus bereit, aufgegriffene Migranten vorübergehend nach thailändischem Recht in Camps unterzubringen, um sie später auszuweisen. Es werde aber keine Bootsflüchtlinge ins Land lassen und sich auf offenem Meer nicht an Rettungsaktionen für Menschen in überfüllten Booten beteiligen."
Die thailändische Flüchtlingspolitik - zusammen mit der von Malaysia und Indonesien - ist ein einziger grosser Skandal, das zeigt das obige Zitat. Im Vergleich dazu ist die Flüchtlingspolitik der EU geradezu human, wenn auch dort noch Hunderte im Mittelmeer ertrinken.
In den südostasiatischen Ländern ist Menschenrecht noch immer ein Fremdwort, lieber schickt man die Flüchtlinge in den sicheren Tod auf dem offenen Meer als sie aufzunehmen. Weder Thailand noch Malaysia noch Indonesien unterscheiden sich diesbezüglich. Interessant werden die Flüchtlinge erst, wenn Menschenhändler mit ihnen Geschäfte machen können und sie als Arbeitssklaven verkaufen können, auf thailändische Fischtrawler, wie die jüngsten Enthüllungen über Todescamps nahe der malaysischen Grenze zeigen. Thailand erlaubt sich auch, Touristen, die auch nur 1 Tag zu lange im Land verbleiben, mit einer Overstay-Busse von 500 Baht pro Tag zu büssen, völlig deplatziert und lächerlich. Europa sollte mit gleicher Münze heimzahlen und Tausende von Thais, die illegal in der EU bleiben mit abgelaufenen Visas, ausweisen, auf Kosten der thailändischen Militärregierung.