EU wappnet sich nach WTO-Schwächung für Handelskonflikte

Foto: epa/Stephanie Lecocq
Foto: epa/Stephanie Lecocq

BRÜSSEL (dpa) - Die EU wappnet sich gegen die möglichen Konsequenzen aus der US-Blockade der Welthandelsorganisation (WTO).

Wie der neue EU-Handelskommissar Phil Hogan am Donnerstag mitteilte, soll das EU-Recht so angepasst werden, dass die Verhängung von europäischen Strafzöllen nicht mehr vom grünen Licht von WTO-Streitschlichtern abhängig ist. Dies soll es der EU ermöglichen, in Handelskonflikten reaktionsfähig zu bleiben.

Die USA hatten zuvor mit einem Veto gegen die Ernennung neuer Berufungsrichter für die Streitschlichtung dafür gesorgt, dass die zweiten Instanz seit Mittwoch nicht mehr existiert. Handelsdispute können damit nicht mehr geordnet über die WTO beigelegt werden.

US-Präsident Donald Trump hat in seiner Amtszeit eigenmächtig Strafzölle im Milliardenumfang gegen China, die EU und andere Handelspartner verhängt. Alle haben deshalb WTO-Streitschlichter eingeschaltet. Eine Verurteilung müssen die USA aber nicht fürchten, solange es keine Berufungsrichter gibt.

Die Vorschläge von Hogan brauchen nun noch die Zustimmung des EU-Ministerrates und des Europaparlaments. Größerer Widerstand wird dort aber nicht erwartet. Laut dem Entwurf für die Abschlusserklärung des EU-Gipfels wollen die Staats- und Regierungschefs dazu auffordern, die Initiative von Hogan vorrangig zu behandeln.

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TheO Swisshai 17.12.19 10:34
@David Hermann / Strafzölle gegen EU u.China
Nennen Sie mir doch einfach eine Presse Agentur die so schreibt wie Sie es wollen. AP, Reuters, Bloomberg, dpa, Interfax u.v.m.? Ausser bei FOX, dem "Haussender" Trumps und der Republikaner, tönt es eigentlich überall gleich ! So auch in den "neutralen" Schweizer Medien und bei SDA. Liegen etwa alle falsch ?
TheO Swisshai 16.12.19 23:57
@David Hermann / US-Importzölle
Von den tiefen US- Import Zöllen, profitieren in erster Linie die US-Verbraucher. Ausserdem wird kein US-Bürger gezwungen Waren aus China zu kaufen. Im Weiteren hat die USA die gegenüber China tieferen Zölle selbst bestimmt, ohne Zwang von China. Trotz den Zöllen ziehen es die Amis jedoch vor, die Ware in China zu kaufen statt zollfrei im eigenen Land. Ist daran etwa China Schuld ?
Ingo Kerp 16.12.19 13:15
Es ist ja erst 5 nach 12, da kann man sich mal in Ruhe mit einer Wappnung beschäftigen.