Lösung im Atomstreit mit Iran möglich, aber schwierig

​EU-Vertreter 

Eine Frau aus dem Iran geht an einem Wandgemälde mit einem Friedensvogel in einer Straße in der Innenstadt vorbei. Foto: epa/Abedin Taherkenareh
Eine Frau aus dem Iran geht an einem Wandgemälde mit einem Friedensvogel in einer Straße in der Innenstadt vorbei. Foto: epa/Abedin Taherkenareh

WIEN: Eine Wiederherstellung des Atomabkommens mit dem Iran aus dem Jahr 2015 ist laut einem hochrangigen EU-Vertreter noch möglich. Dafür müssten jedoch noch einige bislang ungelöste Fragen geklärt werden, sagte er zu den Verhandlungen, die am Donnerstag in Wien nach fünfmonatiger Pause wieder aufgenommen wurden. «Ich denke, dass es eine echte Chance auf eine Einigung gibt, aber es wird nicht leicht.»

Zur Rettung des Paktes, der den Bau von iranischen Atombomben verhindern soll, müssten sich die Vertreter Teherans und Washingtons noch auf Modalitäten zur Aufhebung gewisser Sanktionen gegen den Iran einigen, sagte der EU-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Weitere offene Punkte beträfen Einschränkungen der Anreicherung von Uran, das im Iran derzeit zu einem fast waffenfähigen Reinheitsgrad von 60 Prozent angereichert wird, sowie die Rückkehr zu einer umfassenden Überwachung durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA).

Iran und Washington seien indes bereits übereingekommen, die strittige US-Einstufung der iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation erst zu einem späteren Zeitpunkt zu klären. Der vorliegende Lösungsentwurf, über den in Wien auch deutsche Diplomaten verhandeln, enthalte auch Garantien für den Fall eines neuerlichen Ausstiegs der Vereinigten Staaten aus dem Pakt, so der EU-Vertreter.

Der vorige US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen im Mai 2018 aufgekündigt und Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängt. Die Islamische Republik ignorierte daraufhin die vereinbarten Beschränkungen seines Atomprogramms.

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Ingo Kerp 05.08.22 12:10
Wie groß muß das westl. Angebot, insbesondere das der USA sein, um den Bau iran. A-Bomben zu verhindern? Egal wie es aussieht, der Iran weiß bei Abschaffung seines Programms um seine Schwäche. N.Korea zeigt, wie ein kleiner unbedeutender Staat "respektiert" / gefürchtet wird, wegen seiner A-Bomben. Weiterhin besteht die Befürchtung das 2024, nach einem Sieg eines Republikaners, egal ob Trump oder sonstwer, die jetzige Loesung wieder für den Papierkorb ist.